Das primäre Ziel eines Börsengangs ist der maximale Kapitalzufluss des Unternehmens, um weitere Wachstumsziele zu verwirklichen.
Im Rahmen eines Börsengangs existieren drei Möglichkeiten wie dieser Börsengang, das sogenannte Initial Public Offering (IPO), stattfinden kann: das Festpreisverfahren, das Bookbuilding-Verfahren und das Auktionsverfahren.
Bis Mitte der 1990er Jahre war das dominierende Verfahren in Deutschland und in der Welt das Festpreisverfahren.
Danach ist ein Trend hin zum Bookbuilding-Verfahren zu erkennen.
In Italien, Schweden, Portugal, der Schweiz und Großbritannien wurde das Auktionsverfahren in den 80er Jahren, in Malaysia, Singapur, Argentinien und der Türkei wurde es in den 90er Jahren für Börsengänge verwendet, bis es durch das Bookbuilding nach und nach verdrängt wurde.
In Deutschland wurde das Auktionsverfahren 2000 bei der Trius AG getestet, zwei weitere Auktionen sind danach jedoch aus mangelndem Interesse gescheitert. Heute ist das Bookbuilding die dominierende Methode in 34 von 46 Ländern.
Thema dieser Arbeit ist die Gegenüberstellung des Bookbuildingverfahrens mit dem Auktionsverfahren.
Zunächst werden die beiden Verfahren erklärt, anschließend werden die auftretenden Kosten bei der Emission im jeweiligen Verfahren erörtert und die Vorteilhaftigkeit des Auktionsverfahrens hinsichtlich der Erlösmaximierung des Emittenten argumentiert.
Trotz dieses Umstandes hat sich das Bookbuilding mehr und mehr durchgesetzt. Im Anschluss sind Gründe dafür zu suchen, warum sich ein effizienteres Verfahren am Markt nicht durchsetzen kann.
Dafür sind eventuelle Interessenskonflikte der beteiligten Parteien aufzudecken, um darin unter Umständen die Kausalität für die aktuell vorherrschende Dominanz des Boobuildingverfahrens erkennen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Die Verfahren im Überblick
- 2.1. Das Bookbuilding-Verfahren
- 2.2. Das Auktionsverfahren
- 2.3. Regionale Unterschiede
- 3. Vor- und Nachteile der Verfahren im Vergleich
- 3.1. Direkte Kosten der Verfahren
- 3.2. Indirekte Kosten der Emissionsverfahren: Underpricing
- 3.3. Interessenkonflikte der beteiligten Akteure
- 4. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit vergleicht das Bookbuilding-Verfahren mit dem Auktionsverfahren im Kontext von Aktienemissionen (IPOs). Ziel ist es, die jeweiligen Vor- und Nachteile beider Verfahren hinsichtlich der Kosten und der Erlösmaximierung für den Emittenten zu analysieren und die Gründe für die Dominanz des Bookbuilding-Verfahrens zu untersuchen. Hierfür werden auch mögliche Interessenkonflikte der beteiligten Akteure berücksichtigt.
- Vergleich von Bookbuilding und Auktionsverfahren bei Aktienemissionen
- Analyse der direkten und indirekten Kosten beider Verfahren
- Untersuchung des Underpricing-Problems
- Bewertung der Erlösmaximierung für den Emittenten
- Identifizierung möglicher Interessenkonflikte
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Die Arbeit untersucht den Vergleich zwischen Bookbuilding und Auktionsverfahren bei Aktienemissionen (IPOs) mit dem Fokus auf Kosten, Erlösmaximierung und den Gründen für die Dominanz des Bookbuilding-Verfahrens. Die Einleitung stellt fest, dass das Bookbuilding-Verfahren heutzutage in vielen Ländern das vorherrschende Verfahren ist, obwohl das Auktionsverfahren theoretisch effizienter sein könnte. Die Arbeit wird die Ursachen hierfür untersuchen, unter anderem mögliche Interessenkonflikte der involvierten Parteien.
2. Die Verfahren im Überblick: Dieses Kapitel beschreibt detailliert das Bookbuilding- und das Auktionsverfahren. Es werden die einzelnen Phasen des Bookbuilding-Verfahrens erläutert und regionale Unterschiede in der Anwendung beider Verfahren aufgezeigt. Die Darstellung soll ein umfassendes Verständnis für die Mechanismen beider Verfahren schaffen, um den späteren Vergleich fundiert zu gestalten. Der Fokus liegt auf den Unterschieden in der Preisfindung und der Allokation der Aktien.
3. Vor- und Nachteile der Verfahren im Vergleich: Dieser Abschnitt analysiert die Vor- und Nachteile von Bookbuilding und Auktionen, indem er die direkten und indirekten Kosten beider Verfahren vergleicht. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Phänomen des Underpricing und der damit verbundenen Erlöseinbußen für den Emittenten. Es werden zudem potenzielle Interessenkonflikte zwischen den verschiedenen Akteuren wie Emittenten, Banken und Investoren untersucht, um zu verstehen, warum ein scheinbar effizienteres Verfahren wie die Auktion nicht dominierend ist. Die Analyse zielt darauf ab, die komplexen Faktoren aufzuzeigen, die die Wahl des Emissionsverfahrens beeinflussen.
Schlüsselwörter
Bookbuilding, Auktionsverfahren, Aktienemission, IPO, Initial Public Offering, Kostenvergleich, Underpricing, Erlösmaximierung, Interessenkonflikte, Preisfindung, Aktienallokation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Vergleich von Bookbuilding und Auktionsverfahren bei Aktienemissionen
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit vergleicht das Bookbuilding-Verfahren mit dem Auktionsverfahren im Kontext von Aktienemissionen (IPOs). Der Fokus liegt auf der Analyse der Vor- und Nachteile beider Verfahren hinsichtlich der Kosten und der Erlösmaximierung für den Emittenten. Die Arbeit untersucht auch die Gründe für die Dominanz des Bookbuilding-Verfahrens und berücksichtigt dabei mögliche Interessenkonflikte der beteiligten Akteure.
Welche Verfahren werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht das Bookbuilding-Verfahren und das Auktionsverfahren als Methoden zur Durchführung von Aktienemissionen (Initial Public Offerings, IPOs).
Welche Aspekte werden im Vergleich berücksichtigt?
Der Vergleich umfasst die Analyse der direkten und indirekten Kosten beider Verfahren, die Untersuchung des Underpricing-Problems, die Bewertung der Erlösmaximierung für den Emittenten und die Identifizierung möglicher Interessenkonflikte zwischen den beteiligten Akteuren (Emittenten, Banken, Investoren).
Warum dominiert das Bookbuilding-Verfahren trotz theoretischer Vorteile des Auktionsverfahrens?
Die Arbeit untersucht die Gründe für die Dominanz des Bookbuilding-Verfahrens, auch wenn das Auktionsverfahren theoretisch effizienter sein könnte. Ein wichtiger Aspekt sind die in der Arbeit analysierten Interessenkonflikte der beteiligten Akteure und die komplexen Faktoren, die die Wahl des Emissionsverfahrens beeinflussen.
Welche Kapitel beinhaltet die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Eine Einführung, einen Überblick über die Verfahren (Bookbuilding und Auktion), einen Vergleich der Vor- und Nachteile beider Verfahren und eine Zusammenfassung. Kapitel 2 beschreibt detailliert die einzelnen Verfahren, während Kapitel 3 die Kosten, das Underpricing und Interessenkonflikte analysiert.
Was wird im Kapitel "Die Verfahren im Überblick" behandelt?
Dieses Kapitel beschreibt detailliert das Bookbuilding- und das Auktionsverfahren, einschließlich der einzelnen Phasen des Bookbuilding-Verfahrens und regionaler Unterschiede in der Anwendung beider Verfahren. Der Fokus liegt auf den Unterschieden in der Preisfindung und der Allokation der Aktien.
Was wird im Kapitel "Vor- und Nachteile der Verfahren im Vergleich" behandelt?
Dieses Kapitel analysiert die Vor- und Nachteile von Bookbuilding und Auktionen anhand eines Vergleichs der direkten und indirekten Kosten. Es untersucht das Underpricing und die damit verbundenen Erlöseinbußen für den Emittenten und analysiert potenzielle Interessenkonflikte zwischen den verschiedenen Akteuren.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Bookbuilding, Auktionsverfahren, Aktienemission, IPO, Initial Public Offering, Kostenvergleich, Underpricing, Erlösmaximierung, Interessenkonflikte, Preisfindung, Aktienallokation.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Zielsetzung der Arbeit ist es, die Vor- und Nachteile des Bookbuilding- und des Auktionsverfahrens bei Aktienemissionen zu vergleichen und die Gründe für die Dominanz des Bookbuilding-Verfahrens zu untersuchen. Der Fokus liegt auf Kosten, Erlösmaximierung und Interessenkonflikten.
- Quote paper
- Julian Weiersbach (Author), 2015, Bookbuilding versus Auktionen. Zwei Verfahren der Aktienemission im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/306241