„Badesalz“ und auch sog. Kräutermischungen – hinter diesen harmlos anmutenden Begriffen verbergen sich Hinweise auf einen neuen, gefährlicher bundesweiten Trend auf dem deutschen Drogenmarkt: die sogenannten „Legal Highs“. Diese neuen psychoaktiven Substanzen werden als Duft- oder Räuchermischung, „Spice“ oder als „Badesalz“ verkauft, um das Betäubungsmittelgesetz zu umgehen und eine strafrechtliche Verfolgung zu vermeiden. Bezeichnungen wie „Legal Highs“ verharmlosen jedoch die Gefährlichkeit dieser Drogen für ihre Konsumenten, die nach der Einnahme nicht selten in Krankenhäusern oder Entgiftungskliniken enden.
Diese Arbeit widmet sich dem neuen Phänomen der „Legal Highs“ unter mehreren Gesichtspunkten. Sie untersucht juristische ebenso wie sozialwissenschaftliche Aspekte der neuen psychoaktiven Substanzen und erläutert, wie den „Legal Highs“ effektiv entgegengetreten werden kann. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Analyse von Drogenerfahrungen, Konsummotiven und des Informationsstandes der Bevölkerung über die neuen psychoaktiven Substanzen.
Zu diesem Zweck führte der Autor zwei Erhebungen durch: eine bundesweit sowie eine zweite an einer niedersächsischen Schule, deren Ergebnisse abgeglichen und diskutiert werden. Die Arbeit betrachtet darüber hinaus die kurz- und langfristigen Nebenwirkungen des Konsums von „Legal Highs“. Dabei beschäftigt sie sich auch mit der Frage nach möglichen volkswirtschaftlichen Schäden, die etwa durch den Konsum entstehen.
Der Autor Björn Siebler LL.M., M.A. ist Dozent für Rechtswissenschaften an der niedersächsischen Polizeiakademie. Bereits als Sachbearbeiter im Ministerium für Inneres und Sport hat er sich mit der Problematik befasst und darauf spezialisiert: Er war für den Rauschgiftbereich zuständig und dabei selbst an der Bekämpfung von „Legal Highs“ beteiligt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffserläuterung und Lagebild
- Begriffserläuterung „Legal Highs“
- Bundesweites und landesweites Lagebild über NPS
- Juristischer Diskurs über NPS
- Aus der Sicht des Betäubungsmittelgesetzes
- Bedeutung des Bestimmtheitsgrundsatzes
- Bestimmtheitsgebot vs. Blanketttatbeständen
- Problem „nicht geringe Menge“
- Arzneimittelrecht
- Präsentationarzneimittel
- Funktionsarzneimittel
- Pharmakologische Wirkung
- Wiederherstellung, Korrektur oder beeinflussungsphysiologischer Funktion
- Vorläufiges Tabakgesetz
- Lebensmittelfuttergesetz/Produktsicherheitsgesetz
- Verwaltungsrechtliche Regelungen
- Zusammenfassung der juristischen Diskussion
- Aus der Sicht des Betäubungsmittelgesetzes
- Stand der empirischen Sozialforschung
- Forschungsleitende Fragen
- Angewandte Methodik
- Erhebungsdesign
- Methode der Datenerhebung
- Webbasierter Befragungsbogen
- Schriftlicher Befragungsbogen
- Struktur des Fragebogens
- Stichprobenziehung/ Feldzugang und praktische Durchführung der Befragungen
- Stichprobenziehung/ Feldzugang
- Durchführung der Befragungen
- Webbasierte Befragung
- Schriftliche Befragung an der Vergleichsschule
- Operationalisierung
- Pretest
- Datenauswertung sowie -bereinigung
- Erhebungsdesign
- Empirische Betrachtung über ihre analytischen Konsequenzen
- Soziodemographische Merkmale
- Altersstrukturen/Gender und Familienstand der Befragten
- Geografische Merkmale der Befragten
- Bildungsgrad sowie die berufliche Arbeitssituation der Befragten
- Konnexität zwischen dem illegalen Drogenkonsum und dem Konsum von NPS
- Informationsquellen, Aufklärungsstand sowie die Risikoeinschätzung über NPS
- Allgemeine Informationsquellen der Befragten über NPS
- Aufklärungsarbeit durch staatliche sowie private Präventionsträger
- Risikoeinschätzungen von NPS
- Konsumbezogene Umstände
- Prävalenzraten des NPS-Konsums
- Bezugsquellen
- Beschaffungskriminalität
- Konsumierungshandlung
- Konsumorte von NPS
- Konsummotivation
- Nebenwirkungen von NPS und ihre Abschreckungswirkungen
- Kosten und Folgen für die Gesellschaft
- Kosten für das Gesundheitssystem
- Krankschreibungsquote
- Pönalisierung von NPS und Alternativkonsum
- Soziodemographische Merkmale
- Resümee/ Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit dem Phänomen der neuen psychoaktiven Substanzen (NPS), auch bekannt als "Legal Highs", und untersucht dessen rechtliche sowie gesellschaftliche Relevanz in Deutschland. Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen der rechtlichen Einstufung und Regulierung von NPS und analysiert, wie die deutsche Gesellschaft und ihre Institutionen auf diesen neuen Trend reagieren.
- Rechtliche Einordnung von NPS im Kontext des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG), des Arzneimittelgesetzes (AMG), des Vorläufigen Tabakgesetzes (VTabakG) und des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuches (LFGB)
- Analyse der empirischen Sozialforschung zum Thema NPS
- Untersuchung des Konsummusters von NPS in Deutschland, einschließlich Prävalenzraten, Konsummotivationen und -umstände, sowie der Wahrnehmung von Risiken
- Bewertung der aktuellen Präventionsarbeit und des Informationsstandes der Bevölkerung über NPS
- Beurteilung der volkswirtschaftlichen Auswirkungen des NPS-Konsums, insbesondere im Hinblick auf die Kosten im Gesundheitswesen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Definition des Begriffs "Legal Highs" und einer Beschreibung des aktuellen Lagebilds von NPS in Deutschland. Anschließend analysiert sie die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Herausforderungen der Strafverfolgung von NPS.
Im weiteren Verlauf werden die Ergebnisse einer empirischen Studie vorgestellt, die den Konsum von NPS in Deutschland untersucht. Die Studie analysiert soziodemographische Merkmale der Konsumenten, Konsummuster, Motivationsgründe, Informationsquellen, Risikoeinschätzungen und die Wahrnehmung von Nebenwirkungen.
Abschließend werden die Ergebnisse der Studie diskutiert und ein Resümee sowie ein Ausblick auf die zukünftige Entwicklung des NPS-Phänomens gegeben.
Schlüsselwörter
Neue psychoaktive Substanzen, Legal Highs, Betäubungsmittelgesetz, Arzneimittelgesetz, Vorläufiges Tabakgesetz, Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch, Prävention, Risikoeinschätzung, Konsummuster, Nebenwirkungen, Volkswirtschaftliche Auswirkungen, Beschaffungskriminalität.
- Citar trabajo
- Björn Siebler (Autor), 2015, Legal Highs: Ein neuer Trend auf dem deutschen Drogenmarkt?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/306037