Von besonderer Bedeutung in der Welt von Autoren literarischer Texte sind ihre Erlebnisse mit der Literatur und auch ihre Studien über literarische Werke. Egal ob es das Drama, die Epik oder die Lyrik betrifft, in jeder dieser Gattungen handelt es sich um die Aktualisierung, die Umstellung und die Umwandlung vorheriger Werke. Intertextuelle Relationen erscheinen dabei sehr häufig in der Literatur. Eine intertextuelle Relation beschreibt die Beziehung eines Textes zu anderen Texten. Für die Forschung und Analyse literarischer Texte stellen die Intertextualität und intertextuellen Bezüge unerlässliche Elemente dar. Die Entstehung der Literatur kann sich daher nur in Bezug auf die Außenwelt vollziehen.
Julia Kristeva, sowie weitere Vertreter der allgemein-dekonstruktiv-ideologiekritischen Annäherung gegenüber Intertextualität, haben ihre Meinung hierzu bewiesen und äußern sich wie folgt: „Jeder Text baut sich als Mosaik von Zitaten auf, jeder Text ist Absorption und Transformation eines anderen Textes. An die Stelle der Intersubjektivität tritt der Begriff der Intertextualität, und die poetische Sprache lässt sich zumindest als eine doppelte lesen“. Roland Barthes spricht in seinem Werk Der Tod des Autors ebenfalls über die Wichtigkeit von kulturellen Beziehungen in der Literatur. Er erklärt, dass Texte aus einem vieldimensionalen Raum bestehen, wo verschiedene Schreibweisen zusammen zu finden sind. Nach Barthes ist der Text „ein Gewebe von Zitaten aus unzähligen Stätten der Kultur“. Die Intertextualität zwischen Autoren und Werken kann als eine Art Dialog verstanden werden und ist die wahrnehmbare Präsenz eines Textes in einem anderen Text.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Der Autor und sein Werk
- 3 Begriffserklärung
- 3.1 Intertextualität
- 3.2 Montagetechnik
- 4 Intertextuelle Bezüge im Roman
- 4.1 Reale und fiktive Personen
- 4.2 Bruchstücke der Großstadtwelt
- 4.3 Die Welt der Presse
- 4.4 Der Bereich der Wirtschaft
- 4.5 Wissenschaftliche Einblendungen
- 4.6 Antike Mythologie
- 4.7 Gedichte und Lieder
- 4.8 Der Bereich des Religiösen
- 4.9 Weitere intertextuelle Bezüge
- 5 Die Rolle der intertextuellen Beziehungen im Roman
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Alfred Döblins Roman "Berlin Alexanderplatz" unter intertextuellen Gesichtspunkten. Ziel ist es, die vielfältigen intertextuellen Bezüge im Roman aufzuzeigen und deren Bedeutung für das Verständnis des Werkes zu erörtern. Die Analyse konzentriert sich auf die Montagetechnik Döblins und deren Funktion im Aufbau des Romans.
- Intertextualität in "Berlin Alexanderplatz"
- Döblins Montagetechnik als Stilmittel
- Bedeutung der intertextuellen Bezüge für die Gesamtkomposition
- Einfluss verschiedener kultureller Bereiche (Presse, Wirtschaft, Religion etc.)
- Die Rolle von realen und fiktiven Personen im intertextuellen Gefüge
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Intertextualität in literarischen Werken ein und begründet die Wahl von Alfred Döblins "Berlin Alexanderplatz" als Untersuchungsgegenstand. Sie betont die Bedeutung intertextueller Beziehungen für die Entstehung und das Verständnis von Literatur und führt zentrale theoretische Konzepte von Kristeva und Barthes ein, die die Vielschichtigkeit und Zitatscharakter von Texten hervorheben. Der Roman "Berlin Alexanderplatz" wird als besonders geeignetes Beispiel für die Analyse intertextueller Beziehungen präsentiert, da er durch die Vielfalt seiner Montagen eine reiche Fülle an intertextuellen Bezügen aufweist.
2 Der Autor und sein Werk: Dieses Kapitel skizziert Leben und Werk Alfred Döblins, mit besonderem Fokus auf den Entstehungskontext und die Bedeutung von "Berlin Alexanderplatz". Es beleuchtet Döblins literarische Einflüsse, seine Ausbildung und seinen beruflichen Werdegang als Arzt und Schriftsteller. Die Beschreibung des Romans selbst betont dessen innovative Erzählweise, die Abkehr von einer linearen Handlung und die stark vernetzte Darstellung des Berliner Milieus der 1920er Jahre. Es wird auf den erfolgreichen und einmaligen Stil des Werkes eingegangen, der bis heute eine große Bedeutung für die deutsche Literatur besitzt.
3 Begriffserklärung: Dieses Kapitel klärt die zentralen Begriffe "Intertextualität" und "Montagetechnik". Die Erläuterung der Intertextualität betont deren vertikale und horizontale Dimensionen, ihre spielerische und zweckgerichtete Funktion sowie den Einfluss von Julia Kristeva auf die begriffliche Präzisierung. Die Montagetechnik wird als wichtiges Stilmittel Döblins eingeordnet, das die intertextuellen Bezüge im Roman strukturiert und gestaltet.
4 Intertextuelle Bezüge im Roman: Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen intertextuellen Bezüge in "Berlin Alexanderplatz". Es untersucht die Einbettung von Liedern, Zeitungsartikeln, Zitaten und anderen Elementen in den Erzählfluss und erörtert die Funktion dieser Einblendungen für die Darstellung der Großstadtwelt und der sozialen und politischen Verhältnisse der Zeit. Es untersucht die Rolle der realen und fiktiven Figuren, der wirtschaftlichen, religiösen und wissenschaftlichen Einblendungen. Die Analyse deckt auf, wie diese Bezüge Döblins Roman prägen und seine Vielschichtigkeit hervorheben.
5 Die Rolle der intertextuellen Beziehungen im Roman: Dieses Kapitel synthetisiert die Ergebnisse der vorangegangenen Kapitel und analysiert die Gesamtfunktion der intertextuellen Bezüge für das Verständnis des Romans. Es wird dargelegt, wie die Montagetechnik und die Vielfalt der Zitate zur Darstellung der komplexen Realität Berlins und zur Charakterisierung der Figuren beitragen.
Schlüsselwörter
Intertextualität, Montagetechnik, Alfred Döblin, Berlin Alexanderplatz, Großstadtroman, moderne Literatur, intertextuelle Bezüge, Kulturelle Einflüsse, 20. Jahrhundert, Erzähltechnik.
Häufig gestellte Fragen zu Alfred Döblins "Berlin Alexanderplatz" - Intertextuelle Analyse
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Alfred Döblins Roman "Berlin Alexanderplatz" unter intertextuellen Gesichtspunkten. Das Hauptziel ist es, die vielfältigen intertextuellen Bezüge im Roman aufzuzeigen und deren Bedeutung für das Verständnis des Werkes zu erörtern. Ein weiterer Fokus liegt auf Döblins Montagetechnik und deren Funktion im Aufbau des Romans.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Intertextualität in "Berlin Alexanderplatz", Döblins Montagetechnik als Stilmittel, die Bedeutung intertextueller Bezüge für die Gesamtkomposition, den Einfluss verschiedener kultureller Bereiche (Presse, Wirtschaft, Religion etc.) und die Rolle von realen und fiktiven Personen im intertextuellen Gefüge.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Der Autor und sein Werk, Begriffserklärung (Intertextualität und Montagetechnik), Intertextuelle Bezüge im Roman, Die Rolle der intertextuellen Beziehungen im Roman und Fazit. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Wie wird die Intertextualität in "Berlin Alexanderplatz" analysiert?
Die Analyse untersucht die Einbettung von Liedern, Zeitungsartikeln, Zitaten und anderen Elementen in den Erzählfluss. Es wird erörtert, wie diese Einblendungen zur Darstellung der Großstadtwelt und der sozialen und politischen Verhältnisse der Zeit beitragen. Die Rolle von realen und fiktiven Figuren, sowie wirtschaftliche, religiöse und wissenschaftliche Einblendungen werden ebenfalls untersucht.
Welche Rolle spielt die Montagetechnik?
Die Montagetechnik wird als wichtiges Stilmittel Döblins dargestellt, das die intertextuellen Bezüge im Roman strukturiert und gestaltet. Die Arbeit analysiert, wie die Montagetechnik und die Vielfalt der Zitate zur Darstellung der komplexen Realität Berlins und zur Charakterisierung der Figuren beitragen.
Welche theoretischen Konzepte werden verwendet?
Die Einleitung führt zentrale theoretische Konzepte von Kristeva und Barthes ein, die die Vielschichtigkeit und den Zitatscharakter von Texten hervorheben. Diese Konzepte bilden die Grundlage für die intertextuelle Analyse des Romans.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Intertextualität, Montagetechnik, Alfred Döblin, Berlin Alexanderplatz, Großstadtroman, moderne Literatur, intertextuelle Bezüge, kulturelle Einflüsse, 20. Jahrhundert, Erzähltechnik.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke bestimmt und dient der Analyse von Themen in strukturierter und professioneller Weise. Sie richtet sich an Leser, die sich für Alfred Döblin, "Berlin Alexanderplatz", Intertextualität und die Literatur des 20. Jahrhunderts interessieren.
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- Anonym (Author), 2015, Die Montagetechnik in Alfred Döblins Berlin Alexanderplatz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/305835