Die heutige politische Ära Westeuropas zeugt von einer großen Offenheit und neuen Denkansätzen innerhalb der Länder, während die dichte Vernetzung zwischen den einzelnen Staaten und somit gute multilaterale Beziehungen immer wichtiger werden. Die Europäische Union ist durchaus als ein effizientes Beispiel gemeinsamer europäischer Politik zu werten und das Zusammenspiel der europäischen Staaten muss in Anbetracht der gespaltenen Lage Europas nach dem zweiten Weltkrieg als ein wichtiger Fortschritt auf dem Weg zu Völkerverständigung und Einheit betrachtet werden.
Betrachtet man also die heutige Situation in den europäischen Ländern, fällt auf, dass hier längst keine homogene Gesellschaft mehr existiert. Menschen aus allen Teilen der Welt haben in Westeuropa gelernt, relativ tolerant und friedlich miteinander umzugehen und sich an die Gegebenheiten in einem neuen Land anzupassen.
Bei Betrachtung dieser Situation stellen sich einige offensichtliche Fragen: Wie ist es trotz der Ressentiments auf allen Seiten gelungen, gegenseitige Vorurteile und Abneigungen abzubauen, um so eine langsame, schrittweise Öffnung einer anderen Kultur gegenüber erst zu ermöglichen? Welche Schritte wurden unternommen und welche Anstrengungen hat es gekostet, zwischenstaatliche Beziehungen zuerst auf bilateraler Ebene wiederherzustellen- beziehungsweise sogar erstmalig herzustellen- sodass gemeinsam getroffene Entscheidungen überhaupt in den Bereich des Möglichen fielen? Wie ist es gelungen, Entscheidungen, die von Politikern getroffen wurden, einem ganzen Volk nahezubringen, sodass dieses aktiv an der sodass dieses aktiv an der Entstehung eines gemeinsamen Dialogs mitwirkte?
Um diese Fragen exemplarisch zu beantworten eignen sich die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich hervorragend. Das Anknüpfen freundschaftlicher Beziehungen nach den lange zurückliegenden deutsch-französischen Streitigkeiten, die sich mit der Besitzfrage um Elsass-Lothringen und den gegnerischen Positionen im ersten und zweiten Weltkrieg beschäftigten, illustriert die Anstrengungen, die die Stabilisation der Beziehungen zwischen den beiden Ländern erforderte. Auch die Tatsache, dass Deutschland und Frankreich die ersten europäischen Länder waren, die durch ihre Freundschaft den Begriff „europäische Integration“ eingeleitet haben, machen deutlich, wie lang der Weg zur gegenseitigen Akzeptanz der beiden Länder gewesen ist, und als wie fruchtbar sich das Resultat heute herausstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Die deutsch-französischen Beziehungen nach dem zweiten Weltkrieg
- 1. Erste freundschaftliche Kontaktaufnahmen
- II. Die Deutschlandreise Charles de Gaulles im September 1962
- 1. Die Rede de Gaulles in Ludwigsburg: ein Appel an die deutsch-französische Jugend
- 2. Die Entwicklungen von 1962 bis zur Unterzeichnung des Elysée-Vertrags
- III. Der Elysée-Vertrag als Bekräftigung der deutsch-französischen Beziehungen
- 1. Konzeption und Inhalt des Vertrags
- IV. Der Wunsch nach einer Städtepartnerschaft in Pattensen und Saint-Aubin-lès-Elbeufs
- 1. Das Anknüpfen erster Beziehungen zwischen den beiden Städten
- V. Unterzeichnung und Inhalt des Vertrags
- 1. Erwartungen und Hoffnungen der Beteiligten
- VI. Eine lebendige Partnerschaft: gemeinsame Aktivitäten nach 37-jährigem Bestehen
- 1. Schüleraustausch
- 2. Jugendfreizeit
- 3. Kulturelle und sportliche Vereine
- 4. Offizielle Anlässe
- VII. Das Fazit einer Partnerschaft
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Entwicklung der deutsch-französischen Beziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg am Beispiel der Städtepartnerschaft zwischen Pattensen und Saint-Aubin-lès-Elbeufs. Die Arbeit beleuchtet die Anfänge der deutsch-französischen Freundschaft, den Einfluss des Elysée-Vertrags und zeigt die Bedeutung von Städtepartnerschaften für die Völkerverständigung.
- Die deutsch-französischen Beziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg
- Die Bedeutung des Elysée-Vertrags für die deutsch-französische Freundschaft
- Die Entstehung und Entwicklung der Städtepartnerschaft zwischen Pattensen und Saint-Aubin-lès-Elbeufs
- Die Bedeutung von Städtepartnerschaften für die Völkerverständigung
- Die Rolle von kulturellen und sportlichen Aktivitäten in der Städtepartnerschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung von Multilateralismus und Völkerverständigung in der heutigen Zeit und führt in die Thematik der deutsch-französischen Beziehungen ein. Kapitel I beschreibt die ersten Schritte zur Wiederherstellung der deutsch-französischen Beziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg, während Kapitel II die Deutschlandreise Charles de Gaulles im September 1962 und seine Rede an die deutsche Jugend in Ludwigsburg beleuchtet. Kapitel III analysiert den Elysée-Vertrag als Meilenstein der deutsch-französischen Freundschaft. Kapitel IV widmet sich den Anfängen der Städtepartnerschaft zwischen Pattensen und Saint-Aubin-lès-Elbeufs, während Kapitel V die Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags und die Erwartungen der Beteiligten beschreibt. Kapitel VI präsentiert verschiedene gemeinsame Aktivitäten der beiden Städte wie Schüleraustausch, Jugendfreizeiten und kulturelle Veranstaltungen.
Schlüsselwörter
Deutsch-französische Beziehungen, Städtepartnerschaft, Pattensen, Saint-Aubin-lès-Elbeufs, Völkerverständigung, Elysée-Vertrag, Kulturkontakt, Schüleraustausch, Jugendfreizeit, kulturelle Veranstaltungen, sportliche Aktivitäten.
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- Natascha Zeck (Autor), 2014, Die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich nach dem zweiten Weltkrieg, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/305767