Die Messegeschichte der Stadt Leipzig erstreckt sich auf einem Zeitraum von über 1000 Jahren. Im 10. Jahrhundert entwickelten sich im Schutz der Burg „urbs Libizi“ erste Kaufmannssiedlungen und Märkte entlang der Kreuzung der frühmittelalterlichen Handelsstrassen „via regia“ (West-Ost-Richtung) und der „via imperii“ (Nord-Süd-Richtung). Das Privilegrecht eine Messe auszurichten, erhielt die Stadt Leipzig im Jahre 1497 von Kaiser Maximilian I. Bis zum Ende der 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Leipziger Messe zu einer reinen Warenmesse, bei der fahrende Händler regelmäßig zu bestimmten Terminen nach Leipzig kamen, um dort ihre Waren direkt an einen Abnehmer zu verkaufen. Zu den wichtigsten Handelsgütern zählten damals unter anderem Pelze, Tücher, Metalle und später das berühmte Meißner Porzellan aus Sachsen. Der Messestandort Leipzig wuchs im Verlauf der Jahrhunderte zum Hauptumschlagsplatz im Warenhandel zwischen West- und Osteuropa heran. Doch im Zuge der einsetzenden industriellen Revolution gerieten diese reinen Warenmessen in generelle Platznot, da nun eine ständig wachsende Zahl von Händlern mit immer größeren Stückzahlen ihrer Produkte, zudem begünstigt durch die mittlerweile erbaute Eisenbahnverbindung, in die Stadt strömten. Dieser Umstand führte im gesamten Handelsraum Deutschland zu einem regelrechten Messesterben. Der Messe Leipzig sollte dieses Schicksal aber erspart bleiben, da man sich rechtzeitig, sowohl baulich als auch organisatorisch auf die neuen Rahmenbedingungen reagieren konnte und eine neue Form der Messe entwickelte.
So richtete man im Jahre 1895 zum ersten mal eine sogenannte Mustermesse aus, bei der anstatt der eigentlichen Waren lediglich Warenmuster ausgestellt wurden. Der Einkauf der Ware passierte dann im Rahmen einer Bestellung, was bedeutete, dass der eigentliche Handelsvorgang nun unabhängig vom Messebetrieb stattfand
Die weiterhin ständig wachsende Zahl von Ausstellern und neuen Produkten zwang die Stadtväter von Leipzig zur Jahrhundertwende zum Bau von neuen und funktionalen Messe- und Ausstellungshallen. So entstanden bis in die 1930 Jahre mehr als 30 Messehäuser und Messepaläste direkt im Stadtzentrum. Der Ausbau der Ausstellungskapazitäten führte folglich zu einer größeren Vielfalt der ausstellenden Branchen. Es entstanden neue Messen, so zum Beispiel die Sportartikelmesse (1910) , die Nahrungs- und Genussmittelmesse (1913) und schließlich nach dem ersten Weltkrieg die Textilmesse (1916).
Gliederung
1. Die Entwicklung der Leipziger Messe
2. Von der „Alten“ zur „Neuen Messe Leipzig“
3. Daten zur „Neuen Messe Leipzig“
4. Das neue Messegelände
5. Messen und Besucher
6. Fazit und Ausblick in die Zukunft
7. Literaturverzeichnis
1. Die Entwicklung der Leipziger Messe
Die Messegeschichte der Stadt Leipzig erstreckt sich auf einem Zeitraum von über 1000 Jahren. Im 10. Jahrhundert entwickelten sich im Schutz der Burg „urbs Libizi“ erste Kaufmannssiedlungen und Märkte entlang der Kreuzung der frühmittelalterlichen Handelsstrassen „via regia“ (West-Ost-Richtung) und der „via imperii“ (Nord-Süd-Richtung). Das Privilegrecht eine Messe auszurichten, erhielt die Stadt Leipzig im Jahre 1497 von Kaiser Maximilian I. Bis zum Ende der 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Leipziger Messe zu einer reinen Warenmesse, bei der fahrende Händler regelmäßig zu bestimmten Terminen nach Leipzig kamen, um dort ihre Waren direkt an einen Abnehmer zu verkaufen. Zu den wichtigsten Handelsgütern zählten damals unter anderem Pelze, Tücher, Metalle und später das berühmte Meißner Porzellan aus Sachsen. Der Messestandort Leipzig wuchs im Verlauf der Jahrhunderte zum Hauptumschlagsplatz im Warenhandel zwischen West- und Osteuropa heran. Doch im Zuge der einsetzenden industriellen Revolution gerieten diese reinen Warenmessen in generelle Platznot, da nun eine ständig wachsende Zahl von Händlern mit immer größeren Stückzahlen ihrer Produkte, zudem begünstigt durch die mittlerweile erbaute Eisenbahnverbindung, in die Stadt strömten. Dieser Umstand führte im gesamten Handelsraum Deutschland zu einem regelrechten Messesterben. Der Messe Leipzig sollte dieses Schicksal aber erspart bleiben, da man sich rechtzeitig, sowohl baulich als auch organisatorisch auf die neuen Rahmenbedingungen reagieren konnte und eine neue Form der Messe entwickelte.
So richtete man im Jahre 1895 zum ersten mal eine sogenannte Mustermesse aus, bei der anstatt der eigentlichen Waren lediglich Warenmuster ausgestellt wurden. Der Einkauf der Ware passierte dann im Rahmen einer Bestellung, was bedeutete, dass der eigentliche Handelsvorgang nun unabhängig vom Messebetrieb stattfand
Die weiterhin ständig wachsende Zahl von Ausstellern und neuen Produkten zwang die Stadtväter von Leipzig zur Jahrhundertwende zum Bau von neuen und funktionalen Messe- und Ausstellungshallen. So entstanden bis in die 1930 Jahre mehr als 30 Messehäuser und Messepaläste direkt im Stadtzentrum. Der Ausbau der Ausstellungskapazitäten führte folglich zu einer größeren Vielfalt der ausstellenden Branchen. Es entstanden neue Messen, so zum Beispiel die Sportartikelmesse (1910) , die Nahrungs- und Genussmittelmesse (1913) und schließlich nach dem ersten Weltkrieg die Textilmesse (1916).
Doch der rasante technische Fortschritt stellt auch neue Herausforderung für die Leipziger Messe dar. Es mangelte vermehrt an den nötigen Kapazitäten um die neuen Fahrzeuge und Maschinen angemessen auszustellen. So entschied man sich 1920 für den Bau eines neuen, größeren Messezentrums 2km südlich des Stadtkerns – die sogenannte „Alte Messe Leipzig“.
Der rasante Aufsteig Leipzigs zu einem nationalen und internationalem Messezentrum wurde in der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg dadurch erneut verstärkt, weil die Nationalsozialisten die Leipziger Messe zur Reichsmessestadt ernannten und Leipzig als einziger deutscher Standort Außenhandelsmessen ausrichten durfte. Nach dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges fanden keine Messen mehr statt, da die Messehallen mittlerweile zu Montagehallen für die Rüstungsindustrie umfunktioniert wurden. Im Dezember 1943 wurden bei einem alliierten Luftangriff auf Leipzig ca. 80% des Messegeländes durch das Bombardement zerstört. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges lag die Wiederbelebung des Messestandorts Leipzig sehr im Interesse der sowjetischen Besatzungsmacht. Bereits 1946 fand die erste Leipziger Nachkriegsmesse statt.
Unter dem Einfluss der sozialistischen DDR-Regierung wurde die Messe Leipzig zur wichtigsten Drehscheibe des gesamten Ostblocks und diente während des Kalten Krieges zudem als Zentrum des Handels zwischen Ost und West. An der Messestrategie änderte sich in den 40 Jahren unter der DDR-Herrschaft kaum etwas. Die sogenannten Universalmessen boten dem Besucher ein ziemlich genaues Abbild der Wirtschaftszweige der DDR und den verbündeten Ostblockstaaten, besonders natürlich der UdSSR.
Die Zeit nach der Deutschen Wiedervereinigung stellte die Leipziger Messe vor ihre bis dato größte Herausforderung. Die notwendige Transformation der Messe in das marktwirtschaftliche System der BRD und die bis dahin ungewohnte Konkurrenz durch andere deutsche Messestädte wie Frankfurt, Hannover oder München bereitete schwerwiegende Probleme.
Die Messe Leipzig stand also vor einem radikalen Neubeginn, dessen Form und Auswirkungen in den folgenden Kapiteln beschrieben werden soll.
2. Von der „Alten“ zur „Neuen Messe Leipzig“
Den Veranstaltern der Leipziger Messe; dem Leipziger Messeamt wurde bereits unmittelbar nach der politischen Wende deutlich, dass sich das Konzept der Messe grundlegend verändern mußte, um den Standort Leipzig am Leben zu halten. Man verabschiedete sich schnell vom Konzept der Universalmessen, von denen die letzte im Jahre 1991 ausgerichtet wurde. Ein neues Konzept sah die Ausrichtung von Fachmessen vor, die, so war man sich einig, den Erfordernissen des freien Marktes in einem vereinten Europa gerecht werden sollte. So fanden bereits im Jahre 1990 die ersten Fachmessen zum Thema Bauen und Reisen statt. Man konzentrierte sich zunächst auf Messethemen, die die Eingliederung und den Transformationsprozess der neuen Bundesländer und die Integration der östlichen Nachbarländer in den europäischen Wirtschaftsraum besonders betrafen.
Zudem gab es wichtige Veränderungen hinsichtlich der Messeorganisatoren. Das staatliche Leipziger Messeamt wurde aufgelöst und in die Leipziger Messe GmbH umgewandelt. Als Gesellschafter dienen der Freistaat Sachsen (40%) und die Stadt Leipzig (60%).Zunächst ging es dem neuen Messeunternehmen vorrangig um die Wiederbelebung der Leipziger Messe. Dazu war es vor allem nötig das gesamte Messegeschehen zu internationalisieren um die Messe einer breiteren Öffentlichkeit (vorrangig aus Mittel- und Westeuropa) präsentieren zu können. In kurzer Zeit wurden für diesen Zweck 13 neuen Auslandsvertretungen gegründet um enger und unkomplizierter mit den entsprechenden Handelspartnern agieren zu können.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1, Quelle: www.messe-leipzig.de
3. Das neue Messegelände
Die Grundvoraussetzungen für eine neue Ära der Leipziger Messe waren zumindest in organisatorischer Hinsicht somit schnell geschaffen worden. Andererseits stellte die äußerst marode und veraltete Bausubstanz der Leipziger Messehallen in der Innenstadt die Messegesellschaft erneut vor große Probleme. Die Renovierung der alten Messehallen hätte immense Summen verschlungen. Zudem hätten die Kapazitäten der Hallen den modernen Anforderungen kaum genüge getan. So entschloss sich die Leipziger Messe GmbH, nach Absprache mit dem Bund bezüglich einer Finanzierungshilfe zum Bau des neuen Messegeländes am Nordrand der Stadt. Im August 1991 wurde mit dem Neubau begonnen und nach einer extrem kurzen Bauphase wurde die Neue Messe Leipzig im April 1996 eröffnet.
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- Arbeit zitieren
- Frank Hoffmann (Autor:in), 2003, Die Leipziger Messe - Geschichte und Entwicklungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30570
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