Diese Ausarbeitung geht im Zusammenhang mit der Bildinterpretation des Fotos „Nackte Wandervogel-Mädchengruppe am Fluß und auf dem Weg ins Wasser“ aus dem Jahre 1927 der Frage nach, ob sich in den 1920ern Mädchen durch die Wandervogelbewegung bisherigen gängig-restriktiven Verhaltensnormen entziehen konnten, ihnen eine frivole Lebensführung zugeschrieben werden kann und sie sich selbst frei fühlten bzw. ob sie aus gegenwärtiger Perspektive als frei angesehen werden können. Hierbei sollen sowohl die Chancen bzw. Freiräume der Jugendbewegung für die individuelle Selbstentfaltung der Mädchen zur Darstellung kommen, aber auch auf gesellschaftliche Einengungen, die den Lebensstil der Wandervogel-Mädchen beeinflusst haben, und auf szeneinterne einschränkende Grundsätze und Verhaltensregularien verwiesen werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: Waren die Wandervogel-Mädchen frech, frivol und frei?
- 2. Charakteristika der Wandervogelbewegung
- 2.1 Die Wandervogelbewegung allgemein
- 2.2 Fotografie in der Wandervogelbewegung
- 2.3 Die Rolle der Mädchen in der Wandervogelbewegung
- 3. Bildquellen: Teile einer Fotoserie von entblößten Wandervögeln an einem Fluss
- 4. Die Fotografie einer nackten Wandervogel-Mädchengruppe am Fluss
- 5. „Nackte Mädchengruppe am Fluss“ als fotografisch-künstlerischer Ausdruck des Wandervogellebens
- 6. Das Leben der Wandervogelmädchen im Spannungsfeld zwischen Selbstverwirklichung und Norm
- 7. Fazit: Die Wandervogelbewegung und gegenwärtige Jugendszenen als Möglichkeitsräume zur Selbstverwirklichung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung untersucht, ob sich Mädchen in den 1920er Jahren durch die Wandervogelbewegung von traditionellen Geschlechterrollen und Verhaltensnormen lösen konnten, ob ihnen eine „frivole Lebensführung“ zugeschrieben werden kann und ob sie sich selbst als frei empfanden. Dabei sollen sowohl die Freiräume der Bewegung für die Selbstentfaltung der Mädchen als auch gesellschaftliche Einengungen, die ihren Lebensstil beeinflussten, beleuchtet werden.
- Die Rolle der Wandervogelbewegung als jugendkulturelle Szene im Kontext der Weimarer Republik
- Die Bedeutung von Fotografie als Mittel der Selbstpräsentation und -inszenierung in der Wandervogelbewegung
- Die Frage nach der Selbstverwirklichung und Selbstbestimmung von Mädchen innerhalb der Bewegung
- Die Spannungsfelder zwischen dem Wunsch nach Freiheit und gesellschaftlichen Normen und Erwartungen
- Die Möglichkeiten und Grenzen der Wandervogelbewegung als Raum für die individuelle Entfaltung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Bildquelle "Nackte Wandervogel-Mädchengruppe am Fluss und auf dem Weg ins Wasser" vor und erläutert den Ausgangspunkt der Fragestellung: ob die Wandervogel-Mädchen in den 1920ern sich von traditionellen Normen lösen konnten.
Kapitel 2 beschreibt die Wandervogelbewegung allgemein, die Rolle der Fotografie und die Bedeutung der Mädchen in der Bewegung.
Kapitel 3 und 4 untersuchen die Bildquelle selbst, wobei die Bildbeschreibung im Fokus steht.
Kapitel 5 analysiert das Bild im Kontext der Wandervogelbewegung und beleuchtet die Bedeutung der Nacktheit als Ausdruck des Wandervogellebens.
Kapitel 6 setzt sich mit dem Leben der Wandervogelmädchen im Spannungsfeld zwischen Selbstverwirklichung und gesellschaftlichen Normen auseinander.
Schlüsselwörter
Wandervogelbewegung, Weimarer Republik, Mädchen, Selbstverwirklichung, Freiheit, Gesellschaftliche Normen, Fotografie, Nacktheit, Jugendkultur, Rollenidentität, Lebensentwurf, Selbstpräsentation.
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- Nico Schloß (Author), 2015, Frech, frivol und frei? Mädchen in der Wandervogel-Bewegung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/305669