Vor mehr als dreißig Jahren entstand ein neues Forschungsgebiet innerhalb der Sprachwissenschaft: Die feministische Linguistik. Sie versteht sich als Teil einer sozialen Bewegung, eben der Frauenbewegung. Sie möchte die Sprache nicht nur - wie die herkömmliche Linguistik - beschreiben, sondern die Sprachnorm und das Sprachsystem kritisieren. Die Feministische Linguistik stellt sich unter anderem die Frage, wie Frauen bzw das weibliche Geschlecht in der Sprache vorkommen und welche Bereiche der Sprache männlich geprägt sind. Sie vertritt die Auffassung, dass Frauen durch Sprache systematisch unterdrückt werden und möchten durch Kritik zur Veränderung dieser Erscheinung beitragen. Es heißt Frauen werden zum Beispiel durch die Sprache diskriminiert, indem sie oft nur mit gemeint und nicht explizit genannt werden. Dies ist der Fall bei der sehr häufig vorkommenden Bezeichnung von Frauen mit einem Maskulinum: z. B. „der Einwohner“, „der Leser“, „der Bürger“, „der Lehrer“.
Heute, knapp 30 Jahre nach der Frauenbewegung, hat sich schon einiges getan in der Sprachentwicklung. Viele geforderten Veränderungen von damals sind heute umgesetzt. So gibt es in jeder Stellenbeschreibung zum Beispiel auch die weibliche Berufsbezeichnung. Ich werde in dieser Ausarbeitung der Frage auf den Grund gehen, ob Frauen wirklich durch die Sprache unterdrückt wurden und wenn ja, ob das heute noch so ist.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. Einleitung
- 2. Geschichte der Frauenbewegung
- 2.1. Die erste deutsche Frauenbewegung
- 2.2. Die zweite deutsche Frauenbewegung
- 2.2.1. Frauensprache
- 3. Feministische Sprachwissenschaft
- 3.1. Gelungene Sprachleitfäden
- 3.1.1. UNESCO
- 3.1.2. Bundesverwaltungsamt
- 3.1.3. Bundesministerium
- 4. Neue Begrifflichkeiten für das HAWK Wörterbuch
- 5. Die Macht der Sprache
- 5.1. Vor und Nachteile
- 5.2. Bedeutung für die Soziale Arbeit
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Ausarbeitung befasst sich mit der feministischen Linguistik und untersucht die Auswirkungen der Sprache auf Frauen. Sie verfolgt das Ziel, die Geschichte der Frauenbewegung und die Entwicklung der feministischen Sprachwissenschaft darzustellen, die Rolle der Sprache in der Diskriminierung von Frauen zu analysieren und die Bedeutung des Sprachgebrauchs für die Soziale Arbeit aufzuzeigen.
- Die Geschichte der Frauenbewegung und ihre Bedeutung für die Entstehung der feministischen Linguistik
- Die Entwicklung der feministischen Sprachwissenschaft und ihre Kritik an der traditionellen Sprachnorm
- Die Rolle der Sprache in der Diskriminierung von Frauen
- Die Bedeutung des Sprachgebrauchs für die Soziale Arbeit
- Die Macht der Sprache und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die feministische Linguistik als ein Forschungsfeld vor, das sich mit der Sprache und ihrer Rolle in der Diskriminierung von Frauen beschäftigt. Die Ausarbeitung untersucht, ob Frauen durch die Sprache unterdrückt wurden und ob dies heute noch der Fall ist.
Kapitel 2 beleuchtet die Geschichte der Frauenbewegung in Deutschland und teilt sie in die erste und die zweite deutsche Frauenbewegung ein. Die erste Frauenbewegung strebte nach Gleichberechtigung im Arbeitsleben und in der Bildung, während die zweite Frauenbewegung sich insbesondere für die Rechte von Frauen in der Gesellschaft einsetzte.
Kapitel 3 widmet sich der feministischen Sprachwissenschaft und stellt einige gelungene Sprachleitfäden vor, die zum Ziel haben, die Sprache inklusiver zu gestalten.
Kapitel 4 konzentriert sich auf die Entwicklung des HAWK Wörterbuchs und die Integration neuer Begrifflichkeiten, die die sprachliche Vielfalt und Gleichberechtigung widerspiegeln.
Kapitel 5 betrachtet die Macht der Sprache und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft sowie die Bedeutung des Sprachgebrauchs für die Soziale Arbeit.
Schlüsselwörter (Keywords)
Feministische Linguistik, Frauenbewegung, Sprachnorm, Sprachsystem, Diskriminierung, Sprache und Geschlecht, Gender, Diversity, Inklusion, Soziale Arbeit, Sprachgebrauch, Macht der Sprache, Sprachentwicklung.
- Quote paper
- Franziska Kraus (Author), 2013, Feministische Linguistik und die Macht der Sprache, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/305600