Die Arbeit gibt zunächst einen Überblick über die Situation im baden-württembergischen Jugendstrafvollzug. Dabei wird auf die Drogenproblematik, sowie auf die Ausgestaltung der externen Drogentherapie und die Vermittlungspraxis
eingegangen. Anschließend folgt ein Exkurs zur Drogentherapie
innerhalb des baden-württembergischen Jugendstrafvollzugs. Dabei handelt es sich nicht um eine "staatliche Zwangstherapie", sondern um ein Hilfsangebot innerhalb des Jugendstrafvollzugs für Jugendstrafgefangene mit
problematischen Konsumverhalten, die eine externe Therapie aus unterschiedlichen Gründen nicht antreten können oder wollen. Es folgt eine Zusammenfassung der Maßnahmen, die das Jugendstrafrecht zum Umgang mit drogenabhängigen Jugendstrafgefangenen bietet. Unter Punkt vier werden
ausführlich Inhalte, Ziele und Voraussetzungen der Zurückstellung der Strafvollstreckung zugunsten einer Therapie gem. § 35 BtMG dargestellt. Die Ausführungen schließen mit einer kritischen Betrachtung der zuvor genannten Regelung. Kapitel fünf widmet sich dem aktuellen Forschungsstand zu
den Bedingungen, die für die Art der Therapiebeendigung Relevanz aufweisen. An diese Ausführungen schließt unter Kapitel sechs die eigene Untersuchung an. Das im diesem Kapitel dargestellte und beschriebene methodische
Vorgehen bei der Umsetzung des Forschungsprojektes wurde unter Berücksichtigung und Einbeziehung bereits bestehender Untersuchungen entwickelt. Die Auswertungsmethode wird unter Kapitel sieben dargestellt und die daran anschließende Präsentation der Forschungsergebnisse in Kapitel acht nimmt gleichzeitig Bezug auf den bisherigen Forschungsstand und zeigt Übereinstimmungen, aber auch neue Erkenntnisse zum Thema auf. Die Arbeit schließt in einem Resümee mit dem neunten und letzten Kapitel mit einer Diskussion der Forschungsergebnisse und den daraus resultierenden
Konsequenzen für die Praxis ab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Drogenproblematik im baden-württembergischen Jugendstrafvollzug
- Drogenberatung und Therapievermittlung im baden-württembergischen Jugendstrafvollzug
- Der justizielle Umgang mit jugendlichen drogenabhängigen Straftätern nach dem JGG
- Die Zurückstellung der Strafvollstreckung zu Gunsten einer Rehabilitationsmaßnahme
- Inhalt und Zielsetzung
- Die Voraussetzungen für eine Zurückstellung der Vollstreckung nach § 35 BtMG
- Das Vorliegen einer Straftat
- Die Rechtskraft des Strafurteils
- Die Betäubungsmittelabhängigkeit
- Die Kausalität
- Die Bereitschaft zur Therapie
- Therapieplatzzusage und Zusage eines Kostenträgers
- Mögliche Probleme bei der Anwendung des § 35 BtMG
- Forschungsstand zu den relevanten Bedingungen einer erfolgreichen Therapiebeendigung
- Eigene Untersuchung
- Forschungsfrage
- Zugang zur Zielgruppe und Datenschutz
- Forschungsdesign
- Das Erhebungsverfahren
- Das problemzentrierte Interview nach Witzel
- Datenerhebung
- Datenaufbereitung
- Das Auswertungsverfahren
- Darstellung der Forschungsergebnisse
- Die Einzelinterviews
- Fallübersichten: Erfolgreiche Therapieabschlüsse
- Mehmet
- Eugen
- Medet
- Fallübersichten: Abbrecher
- Dustin
- Steve
- Alex
- Therapiemotivation
- Therapievorbereitung
- Therapieverlauf
- Der Einfluss weiterer Faktoren
- Die Haftdauer
- Die Art der konsumierten Drogen
- Der Konsumbeginn
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Bedingungen für eine reguläre Therapiebeendigung bei drogenabhängigen jugendlichen Strafgefangenen. Die Studie zielt darauf ab, Faktoren zu identifizieren, die den Erfolg oder Misserfolg einer Therapie beeinflussen. Die Ergebnisse sollen einen Beitrag zum besseren Verständnis und zur Optimierung der Therapiemaßnahmen im Jugendstrafvollzug leisten.
- Die Drogenproblematik im Jugendstrafvollzug Baden-Württembergs
- Der justizielle Umgang mit drogenabhängigen Jugendlichen nach dem JGG
- Die Voraussetzungen und Probleme bei der Zurückstellung der Strafvollstreckung gemäß § 35 BtMG
- Faktoren, die den Erfolg oder Misserfolg einer Therapie beeinflussen
- Empirische Untersuchung zur Therapiebeendigung bei jugendlichen Strafgefangenen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Masterarbeit ein und beschreibt den Kontext der Studie, die sich mit der Therapie statt Strafe bei drogenabhängigen Jugendlichen befasst. Sie skizziert die Forschungsfrage und die Methodik der Arbeit.
Zur Drogenproblematik im baden-württembergischen Jugendstrafvollzug: Dieses Kapitel analysiert die Verbreitung von Drogenmissbrauch unter jugendlichen Strafgefangenen in Baden-Württemberg und beleuchtet die damit verbundenen Herausforderungen für den Strafvollzug.
Drogenberatung und Therapievermittlung im baden-württembergischen Jugendstrafvollzug: Hier wird das bestehende System der Drogenberatung und Therapievermittlung im baden-württembergischen Jugendstrafvollzug beschrieben und bewertet. Es werden die Stärken und Schwächen des Systems aufgezeigt.
Der justizielle Umgang mit jugendlichen drogenabhängigen Straftätern nach dem JGG: Dieses Kapitel befasst sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen des Umgangs mit jugendlichen drogenabhängigen Straftätern nach dem Jugendgerichtsgesetz (JGG) und den Möglichkeiten der Therapieintegration in den Justizprozess.
Die Zurückstellung der Strafvollstreckung zu Gunsten einer Rehabilitationsmaßnahme: Dieser Abschnitt analysiert detailliert den § 35 BtMG, seine Voraussetzungen (Straftat, Rechtskraft, Abhängigkeit, Kausalität, Therapiebereitschaft, Platzzusage), und mögliche Probleme bei der Anwendung. Es werden die rechtlichen Aspekte der Zurückstellung der Strafvollstreckung für eine Therapie ausführlich erläutert.
Forschungsstand zu den relevanten Bedingungen einer erfolgreichen Therapiebeendigung: Das Kapitel präsentiert den aktuellen Forschungsstand zu den Faktoren, die den Erfolg einer Therapie bei drogenabhängigen Straftätern beeinflussen. Es bietet einen Überblick über bestehende Studien und Theorien.
Eigene Untersuchung: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik der eigenen empirischen Untersuchung, inklusive der Forschungsfrage, dem Zugang zur Zielgruppe, dem Forschungsdesign und dem Erhebungsverfahren (problemzentrierte Interviews). Die Datenaufbereitung wird ebenfalls erläutert.
Das Auswertungsverfahren: Hier wird die Vorgehensweise bei der Auswertung der im Rahmen der empirischen Untersuchung erhobenen Daten detailliert dargestellt.
Darstellung der Forschungsergebnisse: Dieser Abschnitt präsentiert die Ergebnisse der Studie, einschließlich der Einzelinterviews und Fallbeispiele von erfolgreichen und nicht erfolgreichen Therapieverläufen. Die Analyse der Ergebnisse bezüglich Therapiemotivation, -vorbereitung und -verlauf sowie des Einflusses weiterer Faktoren (Haftdauer, Drogenart, Konsumbeginn) wird hier umfassend dargestellt.
Schlüsselwörter
Drogenabhängigkeit, Jugendstrafvollzug, Therapie statt Strafe, § 35 BtMG, Rehabilitation, Empirische Studie, problemzentriertes Interview, Therapieerfolg, Rückfallprävention, Jugendgerichtsgesetz (JGG).
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: Therapie statt Strafe bei drogenabhängigen Jugendlichen im baden-württembergischen Jugendstrafvollzug
Was ist das Thema der Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht die Bedingungen für eine erfolgreiche Therapiebeendigung bei drogenabhängigen jugendlichen Strafgefangenen im baden-württembergischen Jugendstrafvollzug. Sie analysiert Faktoren, die den Therapieerfolg oder -misserfolg beeinflussen, und zielt auf ein besseres Verständnis und die Optimierung der Therapiemaßnahmen ab.
Welche Aspekte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit umfasst die Drogenproblematik im Jugendstrafvollzug Baden-Württembergs, den justitiellen Umgang mit drogenabhängigen Jugendlichen nach dem JGG, die Voraussetzungen und Probleme bei der Zurückstellung der Strafvollstreckung gemäß § 35 BtMG, sowie eine empirische Untersuchung zu Faktoren, die den Therapieerfolg beeinflussen.
Welche Methodik wurde angewendet?
Die Studie verwendet eine empirische Methode mit problemzentrierten Interviews nach Witzel. Die Daten werden anschließend qualitativ ausgewertet.
Welche Forschungsfrage wird untersucht?
Die zentrale Forschungsfrage befasst sich mit den Bedingungen für eine reguläre Therapiebeendigung bei drogenabhängigen jugendlichen Strafgefangenen. Konkret werden Faktoren identifiziert, die den Erfolg oder Misserfolg einer Therapie beeinflussen.
Welche Daten wurden erhoben und wie wurden sie aufbereitet?
Die Daten wurden mittels problemzentrierter Interviews erhoben. Die anschließende Datenaufbereitung umfasste die Transkription der Interviews und deren qualitative Auswertung.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Ergebnisse werden anhand von Einzelinterviews und Fallbeispielen (sowohl erfolgreiche als auch abgebrochene Therapien) dargestellt. Analysiert werden Therapiemotivation, -vorbereitung, -verlauf, sowie der Einfluss von Faktoren wie Haftdauer, Art der konsumierten Drogen und Konsumbeginn.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Drogenabhängigkeit, Jugendstrafvollzug, Therapie statt Strafe, § 35 BtMG, Rehabilitation, Empirische Studie, problemzentriertes Interview, Therapieerfolg, Rückfallprävention, Jugendgerichtsgesetz (JGG).
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Einleitung, Kapitel zur Drogenproblematik im Jugendstrafvollzug, Drogenberatung und Therapievermittlung, justitiellem Umgang nach dem JGG, Zurückstellung der Strafvollstreckung (§ 35 BtMG), Forschungsstand, eigene Untersuchung (Methodenbeschreibung), Auswertungsverfahren, Darstellung der Forschungsergebnisse und Resümee.
Welche rechtlichen Aspekte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die rechtlichen Rahmenbedingungen des Umgangs mit jugendlichen drogenabhängigen Straftätern nach dem Jugendgerichtsgesetz (JGG) und analysiert detailliert den § 35 BtMG (Zurückstellung der Strafvollstreckung zu Gunsten einer Rehabilitationsmaßnahme), inklusive seiner Voraussetzungen und möglicher Probleme bei der Anwendung.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Fachkräfte im Jugendstrafvollzug, Drogenberatungsstellen, die Justiz, Forschungseinrichtungen im Bereich der Suchttherapie und alle, die sich mit der Thematik der Therapie statt Strafe bei drogenabhängigen Jugendlichen befassen.
- Quote paper
- Daniela Diemer (Author), 2015, "Therapie statt Strafe" bei drogenabhängigen Jugendstrafgefangenen. Bedingungen für eine reguläre Therapiebeendigung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/305292