Kreditinstitute und Sparkassen geraten wegen Kreditausfällen immer mehr unter Druck, Anleger verzweifeln aufgrund immer tiefer fallender Aktienkurse an den Börsen. Solche Schlagzeilen findet man in letzter Zeit zuhauf in Zeitungen und Nachrichten.
Gerade auch die Insolvenzen der Unternehmen wie Enron, Worldcom oder Comroad beweisen, wie wichtig in der heutigen Wirtschaft die Unternehmensanalyse und die Wirtschaftsprüfung geworden ist.
Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen dürfte dieses Jahr nach Einschätzung der Wirtschaftsauskunft Creditreform auf über 40.000 klettern und somit der deutschen Wirtschaft die größte Pleitewelle der Nachkriegszeit einbringen, weshalb die Unternehmensanalyse bei der Kreditvergabe für die Kreditinstitute zunehmend essentieller wird.
Durch Basel II und den damit verbundenen neuen Eigenmittelvorschriften für Kreditinstitute wird gerade von den Banken eine qualitative Unternehmensbeurteilung für ihre Firmenkunden gefordert, um die Betriebe entsprechend ihrer Bonität zu „raten“ und somit eine Basis für eine risikoadäquate Konditionengestaltung zu schaffen.
Genauso wichtig ist die Unternehmensanalyse auch für potentielle Anleger. Um an den Kapitalmärkten erfolgreich zu sein, bedarf es einer umfangreichen Untersuchung der Unternehmen, bevor man sich für oder gegen eine Investition entscheidet.
Bei der Unternehmensanalyse wird unter Berücksichtigung der aktuellen und zu erwartenden Branchen- und Konjunkturentwicklungen die wirtschaftliche Lage und Aussicht der Betriebe untersucht. Sie dient zum einen den Kreditinstituten als Kreditwürdigkeitsprüfung, auch Bonitätsprüfung genannt, vor einer Krediteinräumung sowie für die
laufende Kreditüberwachung. Zum anderen soll der Finanzwert einer Gesellschaft untersucht und mit dessen Marktwert verglichen werden. Somit kann potentiellen Anlegern und Investoren geholfen werden, nach Unternehmen Ausschau zu halten, bei welchen der Finanzwert unter dem Marktwert liegt. Hierbei werden verschiedene Bilanz- und Kurskennzahlen
in Betracht gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung
- Aufbau und Ziele dieser Arbeit
- Die Jahresabschlussanalyse anhand von Bilanzkennzahlen
- Liquiditätskennzahlen
- Liquiditätsgrade
- Anlagendeckung
- Finanzwirtschafts- und Kapitalstrukturkennzahlen
- Eigenkapitalquote
- Dynamischer Verschuldungsgrad
- Rentabilitätskennzahlen
- Eigenkapitalrentabilität (EKR)
- Gesamtkapitalrentabilität (GKR)
- Umsatzrentabilität
- Die Multivariate Diskriminanzanalyse (MDA)
- Die weichen Faktoren der Unternehmensanalyse
- Die Aktienanalyse
- Finanzkennzahlen
- Gewinn je Aktie
- Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
- Dynamisches Kurs-Gewinn-Verhältnis (PEG-Ratio)
- Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) und Kurs-Cash-flow-Verhältnis (KCV)
- Dividendenrendite
- Barwertmodelle
- Ertragswertmethode
- Discounted Cash-flow Methode (DCF-Methode)
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Studienarbeit befasst sich mit der kennzahlenbasierten Unternehmensanalyse. Sie verfolgt das Ziel, einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Kennzahlen und Analysemethoden zu liefern, die zur Bewertung von Unternehmen eingesetzt werden. Die Arbeit konzentriert sich dabei insbesondere auf die Anwendung von Bilanzkennzahlen und Aktienkennzahlen.
- Analyse von Bilanzkennzahlen zur Bewertung der Liquidität, Finanzstruktur und Rentabilität von Unternehmen
- Anwendung der Multivariaten Diskriminanzanalyse (MDA) im Kontext der Unternehmensanalyse
- Bewertung von Aktien anhand von Finanzkennzahlen und Barwertmodellen
- Einbezug von weichen Faktoren in die Unternehmensanalyse
- Vertiefte Auseinandersetzung mit relevanten Kennzahlen und Analysemethoden
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der kennzahlenbasierten Unternehmensanalyse ein und erläutert die Ziele und den Aufbau der Arbeit.
- Die Jahresabschlussanalyse anhand von Bilanzkennzahlen: Dieses Kapitel befasst sich mit verschiedenen Arten von Bilanzkennzahlen und deren Bedeutung für die Bewertung von Unternehmen. Es werden dabei Liquiditätskennzahlen, Finanzwirtschafts- und Kapitalstrukturkennzahlen sowie Rentabilitätskennzahlen näher betrachtet.
- Die Multivariate Diskriminanzanalyse (MDA): In diesem Kapitel wird die Multivariate Diskriminanzanalyse vorgestellt und ihre Anwendung im Kontext der Unternehmensanalyse erläutert.
- Die Aktienanalyse: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Analyse von Aktien. Es werden verschiedene Finanzkennzahlen und Barwertmodelle betrachtet, die für die Bewertung von Aktien relevant sind.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Themen dieser Arbeit sind: Unternehmensanalyse, Kennzahlenanalyse, Bilanzkennzahlen, Aktienkennzahlen, Liquidität, Finanzstruktur, Rentabilität, Multivariate Diskriminanzanalyse (MDA), Barwertmodelle, Aktienbewertung, weiche Faktoren.
- Quote paper
- Daniel Kienzle (Author), 2002, Kennzahlengestützte Unternehmensanalyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30501