Viele Menschen wollen ihr Leben in der heutigen modernen Gesellschaft frei und unabhängig gestalten, trotzdem sind Paarbeziehungen für die meisten Menschen noch immer ein wichtiger Bestandteil ihres Wohlbefindens, denn viele menschliche Bedürfnisse, wie z. B. Nähe und Sexualität, können am ehesten in einer verlässlichen Beziehung zu einer Vertrauensperson befriedigt werden. Die Partnerwahl ist dabei eine interpersonelle Entscheidungshandlung, die dem Prozess der Paarbildung vorausgeht und in der Regel nicht nur einmal stattfindet, da viele Menschen im Leben oft mehrere Partnerschaften genießen.
Bereits im jungen Erwachsenenalter ist die Partnerwahl von großer Bedeutung und stellt eine weitere Entwicklungsaufgabe zum Erwachsenenalter dar. In unserer westlichen Gesellschaft ist die Auswahl des Partners in der Regel frei und unterliegt, anders als in traditionellen Kulturen, keinen sozialen bzw. familiären Zwängen. In diesen traditionellen Kulturen wird die Partnerwahl meistens mit Hilfe arrangierter Ehen durch die Familie bestimmt, wobei die Sicherung von Status und Wohlstand das oberste Auswahlkriterium darstellt. Die Wahl des Lebenspartners hat Konsequenzen für verschiedene Lebensbereiche, wie für die Beziehungszufriedenheit und Familiengründung, und wird deshalb als so wichtig eingeschätzt.
Oft werden glückliche Beziehungen dem Schicksal bei der zufälligen Begegnung zugeschrieben, dabei scheint es bestimmte Kriterien zu geben, die bei dieser oftmals unbewussten Wahl eine entscheidende Rolle spielen. Partnerwahl wird demnach von vielen unterschiedlichen Faktoren beeinflusst, wobei es verschiedene Modelle gibt, die sich mit der Frage beschäftigen, wieso jemand eine bestimmte Person zum Partner wählt.
In dieser Arbeit soll die Frage geklärt werden, welche sozialen und psychologischen Determinanten bei der Partnerwahl eine entscheidende Rolle spielen. Dafür wird zuerst ein kurzer Überblick von möglichen Einflussfaktoren gegeben und im An-schluss ausgewählte theoretische Befunde zur Partnerwahl vorgestellt und näher erläutert. Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf die Partnerwahl bei heterosexuellen Menschen, da es sich bei dem Thema Homosexualität und Partnerschaft um noch ein sehr junges Forschungsgebiet handelt und es somit an empirische Untersuchungen diesbezüglich mangelt. Dieses umfassende Themenfeld bedarf einer separaten Bearbeitung.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Kriterien der Partnerwahl
- 2.1 Räumliche Nähe
- 2.2 Physische Attraktivität
- 2.3 Ähnlichkeit
- 2.4 Einfluss der Herkunftsfamilie
- 3 Erklärungsmodelle
- 3.1 Evolutionstheoretischer Ansatz und geschlechtsspezifische Unterschiede
- 3.2 Ökonomische Ansätze
- 3.2.1 Partnermarktwert-Theorie
- 3.2.2 Equity-Theorie
- 3.3 Psychoanalytischer Ansatz
- 4 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Faktoren, die die Partnerwahl beeinflussen. Sie beleuchtet sowohl soziale als auch psychologische Determinanten, die eine Rolle bei dieser interpersonellen Entscheidung spielen. Ziel ist es, ein besseres Verständnis dafür zu gewinnen, warum Menschen bestimmte Partner wählen und wie diese Entscheidungsprozesse ablaufen.
- Räumliche Nähe und Kontakthäufigkeit als Grundlage für die Partnerwahl
- Die Rolle der physischen Attraktivität in der Partnerwahl
- Der Einfluss von Ähnlichkeit und Komplementarität auf die Partnerschaftswahl
- Evolutionäre, ökonomische und psychoanalytische Erklärungsmodelle zur Partnerwahl
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Relevanz der Partnerwahl im Kontext des Erwachsenenwerdens und der heutigen Gesellschaft dar. Es werden die verschiedenen Bereiche des Lebens beleuchtet, auf die die Wahl des Partners Auswirkungen hat. Anschließend werden die wichtigsten Einflussfaktoren der Partnerwahl und das Ziel der Arbeit vorgestellt.
Kapitel 2 analysiert verschiedene Kriterien der Partnerwahl, darunter räumliche Nähe, physische Attraktivität, Ähnlichkeit und der Einfluss der Herkunftsfamilie. Es wird untersucht, wie diese Faktoren die Wahrscheinlichkeit des Zusammentreffens und Kennenlernens sowie die anfängliche Sympathie beeinflussen.
Kapitel 3 widmet sich verschiedenen Erklärungsmodellen zur Partnerwahl. Es werden der evolutionstheoretische Ansatz, der ökonomische Ansatz mit den Theorien des Partnermarktwerts und der Equity-Theorie sowie der psychoanalytische Ansatz vorgestellt und in Bezug auf die Partnerwahl interpretiert.
Schlüsselwörter
Partnerwahl, räumliche Nähe, physische Attraktivität, Ähnlichkeitshypothese, Komplementaritätshypothese, Evolutionstheorie, Ökonomische Ansätze, Partnermarktwert-Theorie, Equity-Theorie, Psychoanalyse, Beziehung, Paarbildung, Sozialpsychologie, Familienforschung.
- Quote paper
- Maria Krasel (Author), 2014, Untersuchung verschiedener Kriterien und Modelle bei der Partnerwahl, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/304761