[...] Das „Handbuch der deutschen Konnektoren“ liegt zur Zeit noch nicht als Druckversion
vor. Es wurde aber in das Projekt GRAMMIS – ein elektronisches grammatisches
Informationssystem – eingearbeitet. Dieses Projekt wurde auch in der Abteilung
Grammatik des IDS entwickelt und somit bot sich die Verknüpfung mit dem
„Handbuch der deutschen Konnektoren“ an.
Aus diesem Grund beschäftigt sich diese Hausarbeit nicht nur mit der traditionellen
Print-Grammatik, sondern auch mit der Hypertext-Grammatik, was einen weiteren
interessanten Aspekt darstellt.
Im ersten Teil dieser Arbeit werden die verschiedenen Grammatiken, bzw. das
Handbuch vorgestellt. Dabei wird auf die Zielgruppen und Absichten der Grammatiken/
des Handbuchs eingegangen. Insbesondere wird auf die Kapitel zu dem Thema Konjunktionen/
Konnektoren eingegangen.
Aufbauend auf diesen groben Überblick zu den Konjunktionen/ Konnektoren in den
einzelnen Grammatiken, folgt im zweiten Teil ein Vergleich jener. Dieser Vergleich
beschränkt sich auf die drei ausgewählten Konjunktionen/ Konnektoren und, sowohl ...
als auch und weil. Diese Auswahl wird getroffen, da ein Vergleich vollständiger Kapitel
den Rahmen einer Hauptseminararbeit übersteigen würde. Deshalb wird sich mit einem Teilgebiet der Konjunktionen, bzw. den Konnektoren
beschäftigt.
Im dritten Teil der Hausarbeit wird das abschließende Resümee gezogen. Die
Ergebnisse des Vergleichs werden ausgewertet und präsentiert.
Es wird der Schluss gezogen, welches der behandelten Werke die Konjunktionen am
besten abhandelt, und worin die inhaltlichen Unterschiede bestehen. Wobei die
subjektive Meinung des Autors starken Einfluss nimmt.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Einzeldarstellungen der verschiedenen Grammatiken hinsichtlich der Konjunktionen, bzw. Konnektoren
2.1 Darstellung der Konjunktionen in: Eisenberg, Peter (1999): Grundriß der deutschen Grammatik. Band 2: Der Satz. Stuttgart, Weimar: Metzler
2.1.1 Zur Grammatik Eisenbergs
2.1.2 Konjunktionen bei Eisenberg
2.1.3 Subordinierende Konjunktionen (SUB)
2.1.4 Koordinierende Konjunktionen (KOR)
2.1.5 Unterschied zwischen SUB und KOR
2.1.6 Verwandtschaft der Konjunktionen zu den Präpositionen 16
2.2 Darstellung der Konjunktionen in: Zifonun, Gisela u.a. (1997): Grammatik der deutschen Sprache. 3 Bände. Berlin: de Gruyter (Schriften des Instituts für Deutsche Sprache 7, 13)
2.2.1 Zur „Grammatik der deutschen Sprache“
2.2.2 Konnektoren in der „IDSGrammatik“
2.3 Darstellung der Konjunktionen in: Pasch, Renate u.a. (2003): Handbuch der deutschen Konnektoren. Linguistische Grundlagen der Beschreibung und syntaktische Merkmale der deutschen Satzverknüpfer (Konjunktionen, Satzadverbien und Partikeln). Berlin, New York: de Gruyter (Schriften des Instituts für Deutsche Sprache 9) – WebVersion
2.3.1 Zur Entstehung des „Handbuchs der deutschen Konnektoren“
2.3.2 Junktoren
2.3.2.1 Subklasse Konjunktor
2.3.2.2 Subklasse Subjunktor
2.3.2.3 Subklasse Adjunktor
2.3.2.4 Subklasse idiosynkratische Einheiten
Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Konjunktionen in verschiedenen Grammatiken
3 Vergleich der Grammatik Eisenbergs, der „IDSGrammatik“ und der WebVersion des „KonnektorenHandbuchs“ an Hand ausgewählter Konjunktionen/ Konnektoren
3.1 Die Konjunktion/ Konnektor und
3.1.1 Die Konjunktion und bei Eisenberg 33
3.1.2 Der Konnektor und bei Zifonun („IDSGrammatik“)
3.1.3 Die Konjunktion und im „Grammatischen Wörterbuch“ (GRAMMIS)
3.1.4 Vergleich der Darstellungen der Konjunktion/ Konnektors und in den Grammatiken/ dem „Grammatischen Wörterbuch“
3.2 Die Konjunktion/ Konnektor sowohl ... als auch
3.2.1 Die Konjunktion sowohl ... als auch bei Eisenberg
3.2.2 Der Konnektor sowohl ... als auch bei Zifonun („IDSGrammatik“)
3.2.3 Die Konjunktion sowohl ... als auch im „Grammatischen Wörterbuch“ (GRAMMIS)
3.2.4 Vergleich der Darstellungen der Konjunktion/ Konnektors
sowohl ... als auch in den Grammatiken/ dem „Grammtischen Wörterbuch“
3.3 Die Konjunktion weil
3.3.1 Die Konjunktion weil bei Eisenberg
3.3.2 Die Konjunktion weil im „Grammatischen Wörterbuch“
3.3.3 Vergleich der Darstellungen der Konjunktion w eil in der Grammatik Eisenbergs und dem „Grammatischen Wörterbuch“
3.4 Zusammenfassung des Vergleichs
4 Resümee
5 Quellenangaben
1. Einleitung
Das Thema dieser Seminararbeit wurde entwickelt auf Grund der Tatsache, dass es nicht nur eine einheitliche Grammatik in der deutschen Sprachwissenschaft gibt. Es gibt kein Standardwerk, sondern viele verschiedene Werke, die unterschiedliche Auffassungen vertreten.
Nachdem bereits im Hauptseminar: „Wort- und Satzgrammatik des Neuhoch-deutschen“ im Sommersemester 2003 mit der Grammatik Peter Eisenbergs gearbeitet wurde, wird sich diese wissenschaftliche Arbeit mit zwei Grammatiken und einem Handbuch, bzw. indirekt mit einer Hypertext-Grammatik beschäftigen.
Diese sind:
- Eisenberg, Peter (1999): Grundriß der deutschen Grammatik. Band 2: Der Satz. Stuttgart, Weimar: Metzler.
- Zifonun, Gisela u.a. (1997): Grammatik der deutschen Sprache. 3 Bände. Berlin: de Gruyter (Schriften des Instituts für Deutsche Sprache 7, 1-3)
- Pasch, Renate u.a. (2003): Handbuch der deutschen Konnektoren. Linguistische Grundlagen der Beschreibung und syntaktische Merkmale der deutschen Satzverknüpfer (Konjunktionen, Satzadverbien und Partikeln). Berlin, New York: de Gruyter (Schriften des Instituts für Deutsche Sprache 9) – Web-Version
- GRAMMIS (elektronisches gramm atisches I nformation s system) – einzusehen unter: www.ids-mannheim /grammis.de
Mit den Grammatiken von Eisenberg und dem Institut für Deutsche Sprache liegen somit zwei der bekanntesten Grammatik-Werke vor.
Das „Handbuch der deutschen Konnektoren“ liegt zur Zeit noch nicht als Druckversion vor. Es wurde aber in das Projekt GRAMMIS – ein elektronisches grammatisches Informationssystem – eingearbeitet. Dieses Projekt wurde auch in der Abteilung Grammatik des IDS entwickelt und somit bot sich die Verknüpfung mit dem „Handbuch der deutschen Konnektoren“ an.
Aus diesem Grund beschäftigt sich diese Hausarbeit nicht nur mit der traditionellen Print-Grammatik, sondern auch mit der Hypertext-Grammatik, was einen weiteren interessanten Aspekt darstellt.
Im ersten Teil dieser Arbeit werden die verschiedenen Grammatiken, bzw. das Handbuch vorgestellt. Dabei wird auf die Zielgruppen und Absichten der Grammatiken/ des Handbuchs eingegangen. Insbesondere wird auf die Kapitel zu dem Thema Kon-junktionen/ Konnektoren eingegangen.
Aufbauend auf diesen groben Überblick zu den Konjunktionen/ Konnektoren in den einzelnen Grammatiken, folgt im zweiten Teil ein Vergleich jener. Dieser Vergleich beschränkt sich auf die drei ausgewählten Konjunktionen/ Konnektoren und, sowohl ... als auch und weil. Diese Auswahl wird getroffen, da ein Vergleich vollständiger Kapitel den Rahmen einer Hauptseminararbeit übersteigen würde.
Deshalb wird sich mit einem Teilgebiet der Konjunktionen, bzw. den Konnektoren beschäftigt.
Im dritten Teil der Hausarbeit wird das abschließende Resümee gezogen. Die Ergebnisse des Vergleichs werden ausgewertet und präsentiert.
Es wird der Schluss gezogen, welches der behandelten Werke die Konjunktionen am besten abhandelt, und worin die inhaltlichen Unterschiede bestehen. Wobei die subjektive Meinung des Autors starken Einfluss nimmt.
Peter Eisenberg: „Grundriß der deutschen Grammatik: Der Satz“ 4
2. Einzeldarstellungen der verschiedenen Grammatiken hinsichtlich der Konjunktionen, bzw. Konnektoren
2.1 Darstellung der Konjunktionen in: Eisenberg, Peter (1999): Grundriß der deutschen Grammatik. Band 2: Der Satz. Stuttgart, Weimar: Metzler.
2.1.1 Zur Grammatik Eisenbergs
Eisenberg richtet die Grammatik vor allem an den kompetenten Sprecher der deutschen Sprache. Als Rezipienten sieht er sowohl den an der deutschen Sprache interessierten Sprecher, der das Werk zum Selbststudium benützt, als auch den Studenten und Lehrenden, da seine Grammatik als Grundlage von Lehrveranstaltungen verwendet wird.
Dementsprechend hat er seine Grammatik nach den Bedürfnissen beider Gruppen – den Autodidakten und den Lernenden/ Lehrenden – aufgebaut. Zuerst erläutert er den Lesern die Aufgaben der Grammatik und seine Zielsetzung. Daraufhin erklärt er als Einführung die Grundbegriffe der Grammatik, bevor er explizit in die Tiefe geht. Dazu bietet er dem Leser eine Reihe von Aufgaben an, die er nicht nur lösen, sondern sich darüber hinaus damit auseinandersetzen soll.
Dieser Passus der Hausarbeit handelt von dem 6. Abschnitt „Präpositionen und Konjunktionen“ (S. 188-205), insbesondere den Kapiteln 6.2 „Konjunktionen“ (S. 200), 6.2.1 „Subordinierende Konjunktionen“ (S. 201f.) und 6.2.2 „Koordinierende Konjunktionen“ (S. 202-204).
Peter Eisenberg: „Grundriß der deutschen Grammatik: Der Satz“ 5
Im Folgenden wird dargestellt, was Peter Eisenberg in seiner Grammatik unter Konjunktionen versteht, in welche Klassen er sie einteilt und wie sie nach seiner Meinung verwendet werden.
2.1.2 Konjunktionen bei Eisenberg
Eisenberg teilt die Konjunktionen zuerst in zwei syntaktische Hauptklassen ein. Zum einen in „koordinierenden Konjunktionen (KOR)“[1] – nebenordnende Konjunktionen – und zum zweiten in „subordinierenden Konjunktionen (SUB)“[2] – unterordnende Konjunktionen. Wobei die subordinierenden Konjunktionen nochmals nach äußerer Gestalt in einfache und zusammengesetzte subordinierende Konjunktionen eingeteilt sind (s. Abbildung 1).
Peter Eisenberg: „Grundriß der deutschen Grammatik: Der Satz“ 6
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Einteilung der Konjunktionen nach Eisenberg
Peter Eisenberg: „Grundriß der deutschen Grammatik: Der Satz“ 7
2.1.3 Subordinierende Konjunktionen (SUB)
Die subordinierenden Konjunktionen leiten einen Verbletztsatz ein, d.h. einen Satz, bei welchem das finite Verb an letzter Stelle steht. Dabei sind sie ein Teil des Nebensatzes, den sie einleiten. Sie können als Komplement, Supplement und Attribut fungieren (s. Tabelle 1).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1: Beispiel zur Verwendung von SUB
Eisenberg teilt die subordinierenden Konjunktionen in sechs Gruppen ein (s. Abbildung 1):
Bei den Gruppen 1-3 handelt es sich um die sogenannten einfachen subordinierenden Konjunktionen, dahingegen werden die vierte bis sechste Gruppe bei Eisenberg als zusammengesetzte subordinierenden Konjunktionen bezeichnet, da sie aus mehreren Wörtern zusammengesetzt sind.
Peter Eisenberg: „Grundriß der deutschen Grammatik: Der Satz“ 8
Zur ersten Gruppe gehören die Konjunktionen dass, ob und wie:
- dass - und ob -Sätze leiten primär einen Komplementsatz ein
- Helga befürchtet, dass es heute regnen wird
- wie besitzt eine nur beschränkte Distribution wegen seiner Nähe zum Fragewort wie
- Er sieht, wie die Brille ins Wasser fällt
Zur zweiten Gruppe gehören die Konjunktionen als, bevor, bis, da, damit, ehe, falls, indem, nachdem, obgleich, obwohl, seit, seitdem, sobald, sofern, soweit, während, weil, wenn, wieweit, wiewohl, usw.:
Diese Konjunktionen kommen hauptsächlich in Adverbial- und Attributivsätzen vor und leiten üblicherweise eine Supplementsatz ein, d.h. Supplemente sind nicht-verbale Ausdrücke, welche einen gesättigten Verbalkomplex weiter spezifizieren in Hinsicht auf Raum, Zeit, Relation usw. (s. Tabelle 2).
Weiterhin fungieren sie als Konnektoren und stellen spezielle inhaltliche Relationen zwischen den zu verknüpfenden Satzstrukturen her.
Peter Eisenberg: „Grundriß der deutschen Grammatik: Der Satz“ 9
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 2: Klassifizierungen der subordinierenden Konjunktionen
Zur dritten Gruppe bei Eisenberg gehören die Konjunktionen anstatt, ohne und um:
Diese leiten Infinitivgruppen in adverbialer Funktion ein und werden deshalb auch als „Infinitivkonjunktionen“[3] bezeichnet.
- Karl liest, anstatt zu schreiben.
Die vierte Gruppe bilden die Konjunktionen als ob, anstatt dass, auch wenn, ohne dass, so dass, so wie:
Diese Gruppe leitet Adverbialsätze ein. Durch Univerbierung gibt es eine große Viel- zahl dieser Konjunktionen.
Peter Eisenberg: „Grundriß der deutschen Grammatik: Der Satz“ 10
So dass und als ob haben nur eine eingeschränkte Stellungsmöglichkeit, sie sind Postponierer, d.h. die Reihenfolge ist insofern festgelegt, dass sie nur nach dem übergeordneten Ausdruck stehen können:
- Helga klingelt zweimal, so dass Renate sie gleich erkennt.
* So dass Renate sie gleich erkennt, klingelt Helga zweimal.
→ Sie tut so, als ob ihr das egal wäre.
* Als ob ihr das egal wäre, tut sie so.
Die fünfte und sechste Gruppe stellen zum einen die Konjunktionen als dass und als wenn und zum anderen je desto und je umso dar.
Je desto und je umso sind jeweils an Vergleichssätze bestimmter Art gebunden.
2.1.4 Koordinierende Konjunktionen (KOR)
Die „koordinierenden Konjunktionen“ verknüpfen Konjunkte in einer semantischen Relation koordinierend miteinander. Es können aber nur Sätze gleicher Form verknüpft werden, z.B. ein Hauptsatz mit einem Hauptsatz oder ein Nebensatz mit einem Nebensatz.
Die koordinierenden Konjunktionen teilt Eisenberg in vier Gruppen auf:
Peter Eisenberg: „Grundriß der deutschen Grammatik: Der Satz“ 11
Zur ersten Gruppe gehören die Konjunktionen und, oder, aber, sondern und denn:
Die gesamte Gruppe stellt semantisch gesehen Entitäten vergleichbarer Art als Zusammenfassung, Alternative, Vergleich oder auch Gegensätze dar.
Wobei die Konjunktion und Einheiten zusammenfasst und die Konjunktion aber Alternativen darstellt. Beide Konjunktionen können Einheiten sämtlicher Konstituentengruppen – einschließlich sich selbst – koordinieren. Die Koordination ist auch mit Nicht-Konstituenten möglich, was aus folgendem Beispiel ersichtlich wird:
- Bärbel schlachtet den Ganter und Otto das Huhn.
- Der Ausdruck „Otto das Huhn“ ist keine Konstituente.
Weiterhin ist bei den Konjunktionen und und oder eine unbegrenzte Wiederholung möglich (Ulla oder Fritz oder Karin) . Dies funktioniert aber nur mit und oder oder, aber nicht mit sondern oder aber. Der Grund dafür ist, dass die Konjunktionen sondern, aber und denn meist ein Paar von Einheiten koordinieren und nur genau einmal vorkommen. Wobei denn noch stärker eingeschränkt ist, da denn nur Hauptsätze verbindet:
[...]
[1] Vgl. Eisenberg, S. 202
[2] Vgl. ebd., S. 201
[3] Vgl. Eisenberg, S. 201
- Quote paper
- Christina Reinhard (Author), 2004, Die Konjunktion. Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Darstellung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30459
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