Die weltweite Finanzkrise bringt neue Herausforderungen für Unternehmen und deren Führungskräfte. Gewachsene Strukturen werden erschüttert und Unternehmen müssen ums Überleben kämpfen. Dabei gilt es für Manager die Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen und in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Doch was ist die „beste“ Methode um dies zu erreichen?
Es kann festgestellt werden, dass es nicht die „eine beste Methode“ gibt. Vielmehr gibt es unterschiedliche Ansätze und mit dieser Seminararbeit soll versucht werden, Wege aufzuzeigen, wie Unternehmensführung in Extremsituationen gestaltet werden kann.
Im Bereich der Theorie werden verschiedene Ansätze, Ideen und Theorien vorgestellt. Als erste wichtige Theorie werden die sogenannten High Reliability Organizations (HRO) vorgestellt. HRO bedeutet auf Deutsch so viel wie „Hochzuverlässigkeitsorganisationen“. Diese Organisationen weisen bestimmte Merkmale im Umgang mit Extremsituationen bzw. in Ihrer Arbeitsweise auf. Als Gegenpart zu den HROs wird die Normal Accident Theorie nach Perrow in dieser Seminararbeit geschildert. Perrow geht davon aus, dass Unfälle in komplexen Systemen unvermeidbar sind und nur durch Schadensbegrenzung begegnet werden können. Als letzter Theorieteil wird der sogenannte RPM-Prozess nach Bazerman/Watkins erläutert. Hierbei geht es um die Erkennung und die Priorisierung von möglichen Risiken. Sind diese erkannt und für wichtig erachtet, kann eine Suche nach geeigneten Maßnahmen erfolgen.
Im Rahmen der praktischen Anwendung konzentriere ich mich auf zwei Beispiele. Einerseits wird zur praktischen Fundierung der High Reliability Organizations das Reaktorunglück von Tschernobyl betrachtet. Als praktisches Beispiel aus dem Bereich der Unternehmensführung habe ich mir das Verhalten von Shell bezüglich der Versenkung der Ölplattform Brent Spar ausgesucht. An diesen zwei Negativbeispielen soll deutlich werden, was in Extremsituationen schief laufen kann. Die praktische Literatur beschränkt sich nahezu auf Negativbeispiele von Führung in Extremsituationen, so dass ich dieser allgemeinen Forschungsrichtung folgen werde.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Ansätze
- 2.1 Theorie der High Reliability Organizations (HROs)
- 2.2 Normal Accident Theorie nach Perrow
- 2.3 RPM-Process
- 3. Fallstudien in der Praxis
- 3.1 Die Katastrophe von Tschernobyl als Beispiel für eine HRO
- 3.2 Brent Spar“ und Shell
- 4. Kritische Reflexion und Würdigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Unternehmensführung in Extremsituationen. Ziel ist es, verschiedene theoretische Ansätze vorzustellen und anhand von Fallstudien zu veranschaulichen, wie Unternehmen mit Krisen umgehen können. Die Arbeit beleuchtet sowohl erfolgreiche als auch weniger erfolgreiche Strategien.
- Theorie der High Reliability Organizations (HROs)
- Normal Accident Theorie nach Perrow
- Der RPM-Prozess zur Risikopriorisierung
- Fallstudien: Tschernobyl und der Brent Spar-Vorfall
- Kritische Reflexion der bestehenden Theorien und Forschungslücken
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Unternehmensführung in Extremsituationen ein und verdeutlicht die Relevanz des Themas im Kontext der globalen Finanzkrise. Sie betont die Notwendigkeit, verschiedene Ansätze zur Bewältigung solcher Krisen zu untersuchen, und kündigt die Struktur der Arbeit an, die sich auf theoretische Ansätze und praktische Fallstudien konzentrieren wird. Die Arbeit stellt klar, dass es keinen einzigen besten Ansatz gibt, sondern verschiedene Strategien, die im Kontext der Arbeit beleuchtet werden.
2. Theoretische Ansätze: Dieses Kapitel stellt drei zentrale theoretische Ansätze zur Unternehmensführung in Extremsituationen vor: die Theorie der High Reliability Organizations (HROs), die Normal Accident Theorie nach Perrow und den RPM-Prozess nach Bazerman/Watkins. Es werden die Grundprinzipien und Kernaussagen der einzelnen Theorien erläutert und ihre Bedeutung für das Verständnis des Umgangs mit Extremsituationen hervorgehoben. Der Kapitel schließt mit Hinweisen auf weitere relevante Forschungsliteratur im Bereich Turnaround- und Krisenmanagement.
2.1 Theorie der High Reliability Organizations (HROs): Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die Theorie der High Reliability Organizations (HROs), also hochzuverlässige Organisationen. Er beschreibt die fünf zentralen Prinzipien von HROs nach Weick: Konzentration auf Fehler, Abneigung gegen Vereinfachungen, Sensibilität für betriebliche Abläufe, Streben nach Flexibilität und Respekt vor fachlichem Wissen. Jedes Prinzip wird detailliert erläutert und seine Bedeutung für die Fähigkeit von HROs, unerwartete Ereignisse zu bewältigen, wird hervorgehoben. Die Dezentralisierung von Entscheidungen und die Wichtigkeit von Fehlerkultur werden besonders betont.
3. Fallstudien in der Praxis: Dieses Kapitel präsentiert zwei Fallstudien, die die theoretischen Ansätze aus Kapitel 2 veranschaulichen sollen. Die Katastrophe von Tschernobyl dient als Beispiel für das Scheitern einer Organisation, während der Brent Spar-Vorfall von Shell ein Beispiel für problematisches Krisenmanagement im Unternehmens Kontext darstellt. Anhand dieser Negativbeispiele wird gezeigt, was in Extremsituationen schief laufen kann und welche Konsequenzen Fehlentscheidungen haben können.
Schlüsselwörter
Unternehmensführung, Extremsituationen, High Reliability Organizations (HROs), Normal Accident Theorie, RPM-Prozess, Krisenmanagement, Risikomanagement, Fallstudien, Tschernobyl, Brent Spar, Fehlermanagement.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Unternehmensführung in Extremsituationen
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Unternehmensführung in Extremsituationen. Sie analysiert verschiedene theoretische Ansätze und veranschaulicht diese anhand von Fallstudien, um zu zeigen, wie Unternehmen mit Krisen umgehen (können).
Welche theoretischen Ansätze werden behandelt?
Die Arbeit behandelt drei zentrale theoretische Ansätze: die Theorie der High Reliability Organizations (HROs), die Normal Accident Theorie nach Perrow und den RPM-Prozess zur Risikopriorisierung. Die Grundprinzipien und Kernaussagen dieser Theorien werden erläutert und ihre Bedeutung für den Umgang mit Extremsituationen hervorgehoben.
Welche Fallstudien werden untersucht?
Die Arbeit analysiert zwei Fallstudien: die Katastrophe von Tschernobyl als Beispiel für das Scheitern einer Organisation und den Brent Spar-Vorfall von Shell als Beispiel für problematisches Krisenmanagement. Diese Negativbeispiele verdeutlichen mögliche Fehlentwicklungen und deren Konsequenzen.
Was ist das Ziel der Seminararbeit?
Das Ziel ist es, verschiedene theoretische Ansätze zur Bewältigung von Krisen vorzustellen und anhand von Fallstudien zu veranschaulichen, wie Unternehmen mit solchen Situationen umgehen. Die Arbeit beleuchtet sowohl erfolgreiche als auch weniger erfolgreiche Strategien.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu theoretischen Ansätzen (inklusive Unterkapitel zu HROs, Normal Accident Theorie und RPM-Prozess), ein Kapitel mit Fallstudien (Tschernobyl und Brent Spar) und eine kritische Reflexion.
Was sind die zentralen Themenschwerpunkte?
Die zentralen Themen sind die Theorie der High Reliability Organizations (HROs), die Normal Accident Theorie, der RPM-Prozess, die Fallstudien Tschernobyl und Brent Spar sowie eine kritische Reflexion der behandelten Theorien und die Identifizierung von Forschungslücken.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind Unternehmensführung, Extremsituationen, High Reliability Organizations (HROs), Normal Accident Theorie, RPM-Prozess, Krisenmanagement, Risikomanagement, Fallstudien, Tschernobyl, Brent Spar und Fehlermanagement.
Wie wird die Theorie der High Reliability Organizations (HROs) behandelt?
Die Arbeit beschreibt die fünf zentralen Prinzipien von HROs nach Weick: Konzentration auf Fehler, Abneigung gegen Vereinfachungen, Sensibilität für betriebliche Abläufe, Streben nach Flexibilität und Respekt vor fachlichem Wissen. Die Bedeutung dieser Prinzipien für den Umgang mit unerwarteten Ereignissen und die Rolle von Dezentralisierung und Fehlerkultur werden hervorgehoben.
Was wird in der Einleitung besprochen?
Die Einleitung führt in das Thema Unternehmensführung in Extremsituationen ein, verdeutlicht die Relevanz im Kontext der globalen Finanzkrise und kündigt die Struktur der Arbeit an. Sie betont, dass es keinen einzigen besten Ansatz gibt, sondern verschiedene Strategien, die im weiteren Verlauf untersucht werden.
Wie wird die kritische Reflexion gestaltet?
Das Kapitel zur kritischen Reflexion bewertet die vorgestellten theoretischen Ansätze und Fallstudien und identifiziert mögliche Forschungslücken. Es bietet eine zusammenfassende Würdigung der Arbeit und ihrer Ergebnisse.
- Citation du texte
- Stefan Jakobi (Auteur), 2011, Unternehmensführung in Extremsituationen. High Reliability Organizations und Normal Accident Theorie nach Perrow, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/304584