Die Arbeit "Das Pantheon steht in Chicago - Ethnische Stereotypen in 'My big fat greek wedding'" behandelt den Film „My big fat greek wedding – Hochzeit auf Griechisch“ mit Nia Vardalos. Der Film war zeitweise der kommerziell erfolgreichste Film aller Zeiten, und hat somit viele Menschen erreicht, die sich darin wieder erkannt haben, oder sich einfach über die „lustige griechische Familie“ amüsiert haben.
Besonders bezeichnend fand ich im Seminar, dass, als dieser Film als möglicher Untersuchungsgegenstand erwähnt wurde, eher eine ablehnende Haltung überwog, und eine Kommilitonin die zuvor gerade den britischen Film „Bend it like Beckham“ (2002) gelobt hatte nun „ein furchtbarer Film“ murmelte.
Ist dieser Film nun so viel schlechter, als andere Filme, die ethnologische Stereotypen amüsant verarbeiten, oder besteht generell ein Vorurteil gegenüber erfolgreichen Filmen, denen man als „Intellektueller“, oder in dem Fall Erstsemester, gar nicht zutraut differenziert mit dem Thema umzugehen?
Im Laufe dieser Arbeit möchte ich untersuchen inwieweit mit ethnologischen Stereotypen, Klischees und Vorurteilen gespielt wird. Dazu stelle ich erst kurz Entstehungsgeschichte und Handlung des Filmes vor, um dann anhand einer Analyse der Hauptpersonen und einzelner Szenen zu zeigen, wie der Film diese Klischees verarbeitet und daraus Lacher produziert. Anschließend werde ich einzelne tragende Elemente des Filmes wie „Hochzeit“, „Essen“ oder „Familie“ jeweils für beide Familien untersuchen. In einem kurzen Exkurs zeige ich dann die Unterschiede zwischen dem Independent-Film und der daraus resultierenden Sitcom auf, die bei dem großen Fernsehsender CBS gelaufen ist.
Inhalt
I. Einleitung
II. Entstehungsgeschichte
III. Handlung
IV. Die Personen
1. Toula Portokalos
2. Ian Miller
3. Gus Portokalos
4. Maria Portokalos
5. Die Familie Portokalos
6. Rodney und Harriet Miller
V. Analyse einzelner Elemente
1. Hochzeit
2. Essen
3. Familie
4. Sprache
5. Wohnraum
6. Tanz und Musik
7. Behandlung von Junge-Mädchen
8. Religion
VI. Exkurs: My big fat greek life
VII. Schluss
I. Einleitung
Die folgende Proseminararbeit entstand im Anschluss an das Seminar „Ethnologie à la Hollywood“ und behandelt den Film „My big fat greek wedding – Hochzeit auf Griechisch“ mit Nia Vardalos. Ich habe mich für diesen Film entschieden, da er der kommerziell erfolgreichste Film aller Zeiten ist, und somit viele Menschen erreicht hat, die sich darin wieder erkannt haben, oder sich einfach über die „lustige griechische Familie“ amüsiert haben.
Besonders bezeichnend fand ich im Seminar, dass, als dieser Film als möglicher Untersuchungsgegenstand erwähnt wurde, eher eine ablehnende Haltung überwog, und eine Kommilitonin die zuvor gerade den britischen Film „Bend it like Beckham“ (2002) gelobt hatte nun „ein furchtbarer Film“ murmelte.
Ist dieser Film nun so viel schlechter, als andere Filme, die ethnologische Stereotypen amüsant verarbeiten, oder besteht generell ein Vorurteil gegenüber erfolgreichen Filmen, denen man als „Intellektueller“, oder in dem Fall Erstsemester, gar nicht zutraut differenziert mit dem Thema umzugehen?
Im Laufe dieser Arbeit möchte ich untersuchen inwieweit mit ethnologischen Stereotypen, Klischees und Vorurteilen gespielt wird. Dazu stelle ich erst kurz Entstehungsgeschichte und Handlung des Filmes vor, um dann anhand einer Analyse der Hauptpersonen und einzelner Szenen zu zeigen, wie der Film diese Klischees verarbeitet und daraus Lacher produziert. Anschließend werde ich einzelne tragende Elemente des Filmes wie „Hochzeit“, „Essen“ oder „Familie“ jeweils für beide Familien untersuchen. In einem kurzen Exkurs zeige ich dann die Unterschiede zwischen dem Independent-Film und der daraus resultierenden Sitcom auf, die bei dem großen Fernsehsender CBS gelaufen ist.
II. Entstehungsgeschichte
Der Film „My big fat greek wedding“ war die große Überraschung des amerikanischen Kinosommer 2002. Der Film eröffnete im April 2002 in wenigen Kinos mit einem Einspielergebnis von nur $3000. Im Laufe der nächsten Wochen entwickelte sich so eine starke Mundpropaganda, dass der Film in immer mehr Kinos gespielt wurde und schließlich bis auf Platz 2 der Kinocharts stieg. Damit ist er der erfolgreichste Film aller Zeiten, der es nicht bis auf Platz eins der Kinocharts geschafft hat.[1] Mit Kosten von $5 Millionen und einem Einspielergebnis von $241 Millionen wurde er der lukrativster Film aller Zeiten, sowie auch der erfolgreichste Independent-Film aller Zeiten.[2]
Dabei entstand der Film eher durch Zufall. Nia Vardalos, Hauptdarstellerin und Autorin des Films verarbeitete ihre Erfahrungen mit ihrer griechischen Großfamilie in einer kleinen Stand-Up Comedy, die sie, wie sie scherzhaft immer wieder behauptet, im Saal ihrer Gemeinde aufgeführt hat – die Vorstellungen waren immer ausverkauft, weil ihre gesamte Familie gekommen ist. Durch diesen Erfolg – und um Nicht-Angehörigen die Chance zu geben ihr Programm zu sehen - bespielte sie schließlich etwas größere Bühnen. An einem Abend saß auch Rita Wilson, Ehefrau von Tom Hanks und selbst Halb-Griechin, im Publikum und war so begeistert, dass sie und Tom Hanks beschlossen diese Show von ihrer eigenen Produktionsfirma Playtone in einen Film umzuwandeln.[3]
Doch auch die Produzenten selbst waren vom Erfolg des Filmes überrascht: Gary Goetzman, Miteigentümer von Playtone sagte gegenüber der Zeitschrift Entertainment Weekly offen ''We had no expectations for this.''[4]
Nach dem überwältigendem Erfolg von „My big fat greek wedding“ begann die Planung für die Fortsetzung „My big fat greek honeymoon“ und der Fernsehsender CBS produzierte mit allen Originalschauspielern (nur für John Corbett kam Steven Eckholdt) die Sitcom „My big fat greek life“. Die erste Folge wurde zum besten Debut einer neuen Fernsehsendung der vergangenen fünf Jahre – bis zu 25 Millionen Amerikaner schalteten ein, als das Brautpaar aus dem Film nach den Flitterwochen zurück nach Chicago kommt.
Wegen rapide sinkender Quoten und vernichtender Kritiken wurde die Serie bereits nach sieben Folgen eingestellt und durch Wiederholungen ersetzt.[5]
Die Fortsetzung des Films ist seitdem nicht wieder erwähnt worden.
III. Handlung
Die Handlung des Filmes lässt sich als Aschenputtelgeschichte mit Familie beschreiben. Die 30jährige Toula (Nia Vardalos), arbeitet noch immer im elterlichen Restaurant „Dancing Zorbas“, sehr zur Sorge ihrer Eltern Gus (Michael Constantin) und Maria (Lainie Kazaan), die Toula lieber mit einem Griechen verheiratet und als Mutter vieler kleiner Kinder sehen würden – genau wie ihre Schwester es vorgemacht hat.
Toulas Leben ändert sich schlagartig, als der Hochschulprofessor Ian (John Corbett) bei „Dancing Zorbas“ einkehrt – sie verliebt sich und beschließt ihr Leben zu ändern.
Mit Hilfe von Mutter Maria und Tante Voula (Andrea Martin) überzeugt sie Gus, dass sie Abendkurse an der Universität nehmen sollte um dann in Voula Reisebüro zu arbeiten.
Dort begegnet sie Ian erneut und sie beginnen eine heimliche Romanze – die Eltern würden eine Beziehung mit einem Nicht-Griechen nämlich niemals akzeptieren.
Doch in der griechischen Gemeinschaft bleibt so etwas natürlich nicht geheim – die Affäre fliegt auf. Nach einigen Querelen und weiteren heimlichen Treffs verloben sich Toula und Ian und der wahren Kultur-Clash beginnt. Ian stammt aus einer uramerikanischen Familie mit Leben zwischen Clubhaus und Nachmittagsmartini, also das genaue Gegenteil der lauten Portokalos Familie.
Bis es dann zu einer Hochzeit in der griechisch-orthodoxen Kirche kommen kann, vergehen noch einige amüsante Szenen, wie das erste Zusammentreffen der Familien oder die Taufe Ians.
Der Film endet, wie erwartet mit einem Happy End: Gus stellt auf der Hochzeit fest, dass, sowohl Miller (mit dem griechischen Ursprung milos, Apfel) als auch Portokalos (griech. für Orange) Früchte sind, man sich also letztendlich doch sehr ähnlich ist. Er schenkt dem Brautpaar ein Haus – angrenzend an das Familiengrundstück. Ian gehört nun zur Familie. In einer Art Epilog schickt Nia ihre eigene Tochter in die einst verhasste griechische Schule, gibt also die ihr vermittelten Werte und Traditionen an die nächste Generation weiter.
IV. Die Personen
1. Toula Portokalos
„Nice greek girls are supposed to do three things in life: Marry greek boys, make greek babies and feed everyone until the day we die“
Bereits in der ersten Szene wird der Außenseiterstatus von Toula deutlich. Ein kurzer Rückblick in die Vergangenheit als Schulmädchen macht die Andersartigkeit im Aussehen noch deutlicher. Toula passt nicht in das amerikanische Schönheitsideal des blonden, schlanken Cheerleader – sie ist etwas pummelig, hat krauses, dunkles Haar und eine dicke Brille.
“When I was growing up, I knew I was different. The other girls were blonde and delicate, and I was a swarthy six-year-old with sideburns.”
[...]
[1] www.imdb.de
[2] www.leesmovieinfo.com,
[3] Interview mit Nia Vardalos im Bonusmaterial der DVD
[4] www.ew.com
[5] www.usatoday.com
- Quote paper
- Binh Nguyen (Author), 2004, Das Pantheon steht in Chicago - Ethnische Stereotypen in "My big fat greek wedding", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30458
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