Systematische Verhaltensbeobachtung ist eine Abbildung von Verhaltenswirklich-keiten (vgl. Fassnacht 1995, 71). Sie ist eine grundlegende Methode der Datenerhe-bung in den empirischen Wissenschaften. Somit gehört das Beobachten zu den urei-gensten menschlichen Tätigkeiten überhaupt; jeder der sehen kann, kann auch „beo-bachten“ (vgl. Schimunek 1997, 9).So definiert zum Beispiel Weick die Beobachtungsmethode als „ die Selektion, die Provokation, das Aufzeichnen und das Enkodieren jener Mengen von Verhaltenswei-sen, die sich auf den Organismus in situ beziehen, was mit empirischen Zielen konsi-stent ist“ (Weick 1968, 360; zit. n. Fassnacht 1995, 72). Auch definiert Fassnacht selber die Verhaltensbeobachtung als ein Handbarmachen von wahrgenommenen Verhaltensweisen, nach der wir unsere Wahrnehmungen beschreiben bzw. kodieren (vgl. Fassnacht 1995, 85). Um jedoch genau diese Verhaltensweisen systematisch und strukturiert aufzeichnen bzw. enkodieren zu können, sodass sie jederzeit nach-vollziehbar und repräsentativ sind, bedient sich der Beobachter so genannter Hilfmittel, den Beobachtungssystemen oder Beobachtungsschemata. Je nach Anfordrung unterscheiden wir zwischen einem Verbalsystem, einem Nominalsystem, einem Dimensionalsystem und einem Strukturalsystem (vgl. Fassnacht 1995, 172 – 173).In dieser Hausarbeit sollen das Zeichensystem und das Kategoriensystem als die gbräuchlichsten Formen der Beobachtungssysteme vorgestellt werden. Beide Systeme gehören in die Kategorie der Nominalsysteme.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Grundlagen der Zeichen- und Kategoriensysteme
- Ein Überblick über den Begriff „Beobachtungssystem”
- Das Zeichensystem
- Das Kategoriensystem
- Zeichen- und Kategoriensysteme im Vergleich
- Allgemeine Fehler und Probleme bei Verwendung eines Kategoriensystems
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit widmet sich der Erläuterung von Zeichen- und Kategoriensystemen als gängige Formen von Beobachtungssystemen im Rahmen der systematischen Verhaltensbeobachtung. Der Fokus liegt auf der Definition, den Anforderungen und den Vor- und Nachteilen dieser beiden Systeme im Vergleich. Dabei wird die Frage behandelt, welches System in welcher Situation die geeignetste Wahl ist.
- Definition und Anforderungen von Zeichen- und Kategoriensystemen
- Vergleich der Vor- und Nachteile beider Systeme
- Wahl des geeigneten Beobachtungssystems je nach Forschungsfrage und Situation
- Fehler und Probleme bei der Verwendung von Kategoriensystemen
- Einordnung der Systeme im Kontext der systematischen Verhaltensbeobachtung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Problemstellung, die mit der systematischen Verhaltensbeobachtung im Allgemeinen und dem Einsatz von Beobachtungssystemen im Speziellen einhergeht. Es werden die zentralen Aspekte der Verhaltensbeobachtung und die Notwendigkeit von Beobachtungssystemen zur systematischen Erfassung von Verhaltensweisen erläutert.
Kapitel 2 widmet sich den Grundlagen von Zeichen- und Kategoriensystemen. Es werden die verschiedenen Arten von Beobachtungssystemen vorgestellt und die beiden genannten Systeme im Detail definiert und beschrieben. Die Anforderungen an diese Systeme werden diskutiert und die jeweiligen Vor- und Nachteile werden dargestellt.
Schlüsselwörter
Systematische Verhaltensbeobachtung, Beobachtungssysteme, Beobachtungsschemata, Zeichen- und Kategoriensysteme, Nominalsysteme, Prädikatorwerte, Index-System, Datenhebung, Empirische Forschung, Fehler und Probleme, wissenschaftliche Güte, Verhaltensanalyse, Forschungsmethoden, qualitative Daten, Datenerfassung.
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- Britta Hilbert (Autor), 2004, Zeichen- und Kategoriensysteme allgemein, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30447