Nicht vom Kinde aus, sondern von den Bedürfnissen der sozialen Formation her, d.h. der Gemeinschaft, der Gesellschaft und des Staates entstand das Bedürfnis nach systematischem Unterricht. So hat unsere heutige Gesellschaft ein existentielles Interesse daran, das die jeweils nachwachsende Generation das vorhandene Potential an Kenntnissen und Fähigkeiten zumindest übernehmen, möglichst sogar übertreffen kann.
Nach Artikel 7 Absatz 1 des Grundgesetzes steht das gesamte Schulwesen unter der Aufsicht des Staates. Somit setzt dieser, um seiner Pflicht nachzukommen, Personen ein, die die heranwachsende Generation unterrichten – die Lehrer. Doch die heutige Industrie –und Dienstleistungsgesellschaft hat dem Staat eine wachsende Fülle von Aufgaben übertragen, die nicht hoheitlicher, sondern produktiver und dienstleistender Natur sind. Auch der Lehrtätigkeit wird heutzutage nachgesagt, dass sie keine hoheitliche Aufgabe darstelle und somit der Beamtenstatus der Lehrer nicht notwendig sei.Dieser Fragestellung, ob der Beamtenstatus bei Lehrern überhaupt noch notwendig und zu rechfertigen ist, oder ob er eher abgeschafft werden sollte, soll in dieser Arbeit nachgegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Berufsbeamtentum
- Die Idee des Berufsbeamtentums in historischer Perspektive
- Der öffentliche Dienst
- Der Beamte und seine soziale Stellung
- Der Lehrer als Beamter
- Warum der Lehrer Beamter bleiben soll
- Kritik am Berufsbeamtentum – Reformbestrebungen des öffentlichen Dienstes und Aufhebung des Beamtenstatus bei Lehrern
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob der Beamtenstatus für Lehrer in der heutigen Gesellschaft noch zeitgemäß ist. Sie analysiert die historischen Wurzeln und die aktuelle rechtliche Grundlage des Berufsbeamtentums, um die Rolle des Lehrers als Staatsbeamter zu beleuchten. Dabei wird auf die Bedeutung des Beamtenstatus für die Sicherung von Qualität und Unabhängigkeit des Unterrichts eingegangen.
- Entwicklung des Berufsbeamtentums in historischer Perspektive
- Der öffentliche Dienst und seine Aufgaben
- Die soziale Stellung des Beamten und seine Besonderheiten
- Der Lehrer als Staatsbeamter: Aufgaben und Verpflichtungen
- Argumente für und gegen den Beamtenstatus von Lehrern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Berufsbeamtentums und dessen Bedeutung für das Schulwesen ein. Anschließend wird die Entstehung und Entwicklung des Berufsbeamtentums in historischer Perspektive beleuchtet und auf die Rolle des Beamten im preußischen Staat sowie im 19. Jahrhundert eingegangen. Das Kapitel über den öffentlichen Dienst befasst sich mit dessen Aufgaben und Pflichten sowie der sozialen Stellung der Beamten.
Im Kapitel über den Lehrer als Beamter wird seine geschichtliche Entwicklung, seine heutige Stellung in der Gesellschaft sowie seine Aufgaben und Verpflichtungen dargestellt. Die Kapitel 4 und 5 widmen sich der Frage, warum der Lehrer Beamter bleiben soll, und analysieren die Argumente für und gegen den Beamtenstatus im Kontext der aktuellen Reformdebatten im öffentlichen Dienst.
Schlüsselwörter
Berufsbeamtentum, öffentlicher Dienst, Lehrer, Staatsbeamter, Bildung, Qualitätssicherung, Unabhängigkeit, Reformdebatte, Angestelltenverhältnis, hoheitliche Aufgaben, Dienstrecht, Grundgesetz.
- Arbeit zitieren
- Britta Hilbert (Autor:in), 2004, Müssen Lehrer Beamte sein? Konsequenzen und Perspektiven des Beamtenstatus des Lehrers, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30446