In dieser Seminararbeit werden die wichtigsten Informationen über Franz Grillparzers Leben und sein künstlerisches Schaffen geschildert.
Franz Grillparzer war ein österreichischer Schriftsteller, der am 15. Januar 1791 in Wien geboren wurde und am 21. Januar 1872 starb. Er zählte zur Epoche Vormärz, war vor allem als Dramatiker bekannt und wird auch als österreichischer Nationaldichter bezeichnet. Sein Vater war Rechtsanwalt, ein Mensch mit kaltem Benehmen, der vor allem die Natur mochte. Die Mutter, die aus der Wiener Bürgerfamilie Sonnleithner kam, bezeichnete der Dichter selbst als herzensgute Frau mit Leidenschaft für die Musik, die sich auch auf ihn übertrug. Durch den Tod des Vaters geriet die Familie in eine schlimme finanzielle Situation, aber indem er Studenten Privatunterricht erteilte, konnte er die Familie unterstützen und für sein eigenes Leben verdienen. Vom Schicksal wurde Grillparzer sehr hart getroffen, da sowohl einer seiner Brüder als auch seine Mutter Selbstmord begingen. Er war nicht verheiratet, aber lebenslang verlobt.
In dieser Seminararbeit werden die wichtigsten Informationen über Franz Grillparzers Leben und sein künstlerisches Schaffen geschildert.
Franz Grillparzer - sein Leben
Franz Grillparzer war ein österreichischer Schriftsteller, der am 15. Januar 1791 in Wien geboren wurde und starb am 21. Januar 1872. Er zählte zur Epoche Vormärz, war vor allem als Dramatiker bekannt und wird auch als österreichischer Nationaldichter bezeichnet. Sein Vater war Rechtsanwalt, ein Mensch mit kaltem Benehmen, der vor allem die Natur mochte. Die Mutter, die aus der Wiener Bürgerfamilie Sonnleithner kam, bezeichnete der Dichter selbst als herzensgute Frau mit Leidenschaft für die Musik, die sich auch auf ihn übertrug. Durch den Tod des Vaters geriet die Familie in eine schlimme finanzielle Situation, aber indem er Studenten Privatunterricht erteilte, konnte er die Familie unterstützen und für sein eigenes Leben verdienen. Vom Schicksal wurde Grillparzer sehr hart getroffen, da sowohl einer seiner Brüder als auch seine Mutter Selbstmord begingen. Er war nicht verheiratet, aber lebenslang verlobt. Er studierte an der Universität Wien die Rechte. 1813 trat als Konzeptspraktikant bei der Hofkammer in den österreichischen Staatsdienst. 1821 wurde er ins Finanzministerium versetzt und 1832 wurde Archivdirektor bei Hofkammer. Dort war er bis 1856 tätig, bis er in den Ruhestand trat.
Während seines Lebens war er mit Beethoven befreundet und 1823 verfasste er für ihn das Opernlibretto Melusine, das leider nicht vertont geworden ist. Gerade seine Erinnerungen an Beethoven gehören zu den wichtigsten Quellen der Beethovens Biographie. 1827 verfasste er die Trauerrede für Beethoven. Grillparzer hat auch selbst komponiert und in seinem Leben intensiv über Musik nachgedacht. Er starb im Alter von 81 Jahren am 21. Januar 1872 in seinem Wohnhaus und wurde auf dem Währinger Ortsfriedhof beigesetzt.
Franz Grillparzer - künstlerisches Schaffen
Grillparzers poetische Anfänge wurden von der Romantik beeinflusst. Seine berühmteste Werke sind die Schicksalstragödie Die Ahnfrau (1817), welche über alle deutschen Bühnen ging. 1818 schreibt er ein völlig verschiedenes Werk, Sappho und 1848 Libussa.
Zum Schicksalsdrama Die Ahnfrau bekam Grillparzer Anregungen durch Schillers Drama Die Räuber und Calderons Drama Die Andacht zum Kreuz. Das ist ein Trauerspiel in fünf Aufzügen aus dem Jahr 1817, dessen Hauptmotiv die Erlösung einer sündigen Seele ist. Die Ahnfrau war zur Ehe gezwungen, aber kann ihren früheren Geliebten nicht vergessen und ließ sich mit ihm ein. Sie wurde von ihrem Gatten entdeckt und er tötet sie mit dem Dolch. Mit dem gleichen Dolch tötet auch der Räuber Jaromir, die zentrale Figur des Dramas, seinen Vater, den Grafen Borotin (ohne es zu wissen). Jaromir erkennt, dass seine Geliebte Berta eigentlich seine Schwester ist und, dass er den eigenen Vater ermordet hat. „Existentielle Angst, ödipale Konstellation, Wiedergängertum sowie Tabuverletzungen und Exzesse lassen sich in diesem Trauerspiel auf einen historisch bestimmten Grund zurückführen: auf die Krise des Individuums angesichts des Zerfalls sinnverbürgender Traditionen der Habsburger Monarchie zu Beginn des 19. Jh.s.“ (Jens, W., S. 890)
Anregungen zum Seelendrama in fünf Akten Sappho (Wien 1819) bekam Grillparzer in Christoph Martin Wielands Agathon und Aristipp. Dichterin Sappho kehrt nach ihrem Sieg bei einem Dichterwettkampf zusammen mit einem jungen Mann, in den sie sich verliebte, in ihre Heimat zurück. Phaon verliebt sich aber in ihre Sklavin Melitta, wodurch Sappho enttäuscht ist. Deshalb beschließt sie Melitta nach Chios bringen zu lassen, aber als Phaon davon erfährt, flieht er mit Melitta. Sappho befehlt, die beiden zu verfolgen und schließlich stürzt sich von einem Felsen ins Meer. In der Sappho stellte er sich zuerst auf das rein Menschliche, wie er es verstand und auffasste. In diesem Drama werden zwei entgegengesetzte Seiten repräsentiert - Phaon (das Leben) und Sappho (die Kunst). Hier geht es darum, dass die Kunst einen legitimen Platz im bürgerlichen Leben haben sollte. In diesem Drama sollen Kunst und Leben durch die Liebe verbunden werden, aber „Schritt für Schritt deckt das Drama auf, dass eine Vereinigung nicht zustande kommen kann, weil die Beziehungen zwischen beiden Bereichen fundamental gestört sind.“ (Jens, W., S. 900)
Den Stoff für das posthum erschienene (1872), aus fünf Akten bestehende Trauerspiel entnahm Grillparzer aus Clemens Brentanos Drama Die Gründung Prags. Libussa, die jüngste der Töchter des Königs Krokus, sucht die heilenden Kräuter für ihren kranken Vater. Sie ist in ein Unwetter geraten und Primislaus, der Pflüger, rettet sie und leitet auf einem weißen Pferd, das er ihr überlässt, zurück nach Budesch. Ohne Libussas Wissen nimmt er das Mittelkleinod von ihrem Gürtel als Andenken an sie. Ihr Vater ist gestorben und ihre Schwestern möchten nicht die Herrschaft auf sich nehmen und Libussa nimmt das Herrscheramt auf sich. Aber das Volk will nicht eine Frau als Herrscherin und fordert einen Mann an ihrer Seite. Für sie kommt als künftiger Ehemann in Frage nur der, der das passende Kleinod bringt.
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- Martina Orsag (Author), 2014, Leben und künstlerisches Schaffen des Franz Grillparzer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/304361