Zeitarbeitsdienstleister haben nicht zuletzt aufgrund der Realisationsmöglichkeit
größerer Gewinnmargen einen Trend erkannt und richten sich
vermehrt auf das Personalleasing von Spezialisten und Hochqualifizierten
aus – unterstützt durch die bereits erwähnte Akademikerarbeitslosigkeit,
unter Veränderungsdruck gesetzt durch die Novellierung des AÜG und die
Hartz-Reformen. Jedoch steht die Branche vor nicht geringen Schwierigkeiten,
den Trend in entwicklungsfähige Geschäftsfelder umzusetzen. Da bundesweit keinerlei Zahlenwerk existiert, das die Einsatzmöglichkeiten von
Hochschulabsolventen als Zeitarbeiter verwertbar dokumentiert, musste
dieser Studie neues, empirisches Datenmaterial zugrunde gelegt werden. In
Verbindung mit aktueller Literatur sind hierbei Ergebnisse zutage getreten,
die u.a. Aufschlüsse darüber liefern, welche Anforderungen Hochschulabsolventen
an eine Tätigkeit als Zeitarbeiter stellen. Gleichfalls konnte relativ
zweifelsfrei abgeleitet werden, welche strategischen Probleme für Zeitarbeitsunternehmen
in der Zukunft zu erwarten sind, falls vermehrt Hochschulabsolventen
in das Visier des Interesses geraten.
Diese Abhandlung bezieht sich ausschließlich auf den externen Zeitarbeitsbegriff,
d.h. es werden keine Beschäftigungsformen angesprochen, die
bspw. den Einsatz von sogenannten „internen Mitarbeitern“ bei Zeitarbeitsdienstleister
betreffen. Ihnen mangelt es an der Eigenschaft zur „Überlassung
an Dritte“ vorgesehen zu sein. Zudem machte der Bedarfsanteil der
Internen in deutschen Zeitarbeitsunternehmen im Jahr 2001 dank Wachstum
ca. ein Viertel aus. Im Gegensatz zu den externen gehören die internen
Mitarbeiter jedoch nicht zur „Vertriebsstrategie“.
Der Leser möge beachten, dass im Zusammenhang mit der Datenauswertung
der Fragebögen (Kapitel 4, S. 46ff.) Querverweise zu den Diagrammen
und Tabellen des Anhangs unumgänglich wurden, da dort ein zusammenhängender
Textteil ansonsten nicht zustande gekommen wäre.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- THEORETISCHER BEZUGSRAHMEN
- Akademikerarbeitslosigkeit im neuen Jahrtausend
- Zeitarbeit als „,Jobmotor“
- Informationen zur Zeitarbeit
- Grundlagen
- Vorteile und Chancen der Zeitarbeit aus Arbeitgebersicht
- Personalkapazität
- Personalbeschaffung
- Arbeitskosten
- Zeitarbeitnehmer
- Nachteile und Risiken der Zeitarbeit aus Gewerkschaftssicht
- Betriebsverfassungsrecht
- Substitutionseffekte
- Gesetzliche Entwicklung der Zeitarbeit
- Novellierung des AÜG 2004
- Gleichbehandlungsgrundsatz und Tarifverträge
- Gleichbehandlungsgrundsatz
- Tarifverträge
- Wirtschaftliche Situation der Branche
- Veränderungen in der Zeitarbeitsbranche
- Zeitarbeit in europäischen Nachbarländern
- Regulierung
- Arbeitsbedingungen
- Qualifizierungsmaßnahmen
- BEFRAGUNG
- Ausarbeitung der Fragebögen
- Studenten
- Zeitarbeitsdienstleister
- Entleiher
- Auswahl der Stichprobe
- Studenten
- Zeitarbeitsdienstleister
- Entleiher
- Bekanntmachung, Versand und Rücklauf
- Studenten
- Zeitarbeitsdienstleister und Entleiher
- Erfassung und Datenaufbereitung
- Ausarbeitung der Fragebögen
- DESKRIPTIVE DATENANALYSE
- Studenten
- Studiengang und Geschlecht
- Erfahrung mit Zeitarbeitsdienstleistern
- Einstellung zur Zeitarbeit
- Image der Zeitarbeitsfirmen
- Arbeits-, Aufgabenflexibilität und Mobilität
- Arbeitsbedingungen und Arbeitsverhältnis
- Qualifizierung
- Besondere Erkenntnisse nach Studiengängen
- Zeitarbeitsdienstleister
- Angebot und Nachfrage
- Einstellung der Akademiker zur Zeitarbeit
- Qualifikationsprüfung und Einsatztätigkeiten
- Einfluss der novellierten Arbeitnehmerüberlassung
- Personalmanagement der Entleiher
- Qualifizierung
- Entleiher
- Nachfrage
- Personalbedarfsplanung und -beschaffung
- Personalführung und -einsatz
- Arbeitsbedingungen, -verhältnis und Tarifverträge
- Qualifizierung
- Studenten
- VERWERTBARKEIT DER ERGEBNISSE IM RAHMEN EINES
ZIELGERICHTETEN PERSONALMANAGEMENTS FÜR
ZEITARBEITSDIENSTLEISTER
- Personalstrategisches Dilemma
- Entwicklungswege in Richtung eines proaktiven,
strategischen und nachhaltigen Personalmanagements
- Nutzung des akquisitorischen Potenzials
- Rekrutierung von und Umgang mit Absolventen
- Direktkontakte als Kommunikationsgrundlage
- Duale Kommunikation zum Abbau von Unsicherheiten
- Transparenz des Equal Pay und der Tarifverträge
- Förderung und Erhalt der Arbeitsflexibilität und Mobilität
- Qualifizierung als langfristige Grundlage der Zusammenarbeit
- Kooperation mit und Kontrolle von Kunden
- Personalführung und Verantwortung
- Schaffung flexibler Arbeitsumgebungen
- Kooperationen mittels Outsourcing oder Outplacement
- ABSCHLIEBENDE BEMERKUNGEN UND PERSPEKTIVE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Zeitarbeit als Beschäftigungsform für Hochschulabsolventen. Sie analysiert die aktuelle Situation und die Perspektiven der Zeitarbeit für Akademiker und beleuchtet die Herausforderungen und Chancen, die diese Arbeitsform für beide Seiten – Arbeitnehmer und Arbeitgeber – bietet.
- Die Rolle der Zeitarbeit im Arbeitsmarkt
- Die Wahrnehmung der Zeitarbeit durch Hochschulabsolventen
- Die Perspektiven und Herausforderungen der Zeitarbeit für Akademiker
- Die Bedeutung von Qualifizierung und Personalmanagement in der Zeitarbeitsbranche
- Die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Entwicklung der Zeitarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Zeitarbeit als Beschäftigungsform für Hochschulabsolventen ein und stellt die Relevanz der Arbeit dar. Der theoretische Bezugsrahmen beleuchtet die Akademikerarbeitslosigkeit im neuen Jahrtausend, die Rolle der Zeitarbeit als „Jobmotor“ sowie die wichtigsten Informationen zur Zeitarbeit, einschließlich ihrer Vorteile und Nachteile, der rechtlichen Entwicklung und der wirtschaftlichen Situation der Branche. Die Befragung beschreibt die Methodik der Datenerhebung, die Auswahl der Stichprobe und die Durchführung der Befragungen von Studenten, Zeitarbeitsdienstleistern und Entleihern. Die deskriptive Datenanalyse präsentiert die Ergebnisse der Befragungen, sowohl aus der Perspektive der Studenten als auch der Zeitarbeitsdienstleister und Entleiher, wobei die wichtigsten Erkenntnisse und Trends hervorgehoben werden. Der Abschnitt „Verwertbarkeit der Ergebnisse“ befasst sich mit der Anwendung der Ergebnisse im Rahmen eines zielgerichteten Personalmanagements für Zeitarbeitsdienstleister. Dabei werden wichtige Aspekte wie die Rekrutierung von Absolventen, die Qualifizierung und die Kooperation mit Kunden beleuchtet. Die abschließenden Bemerkungen fassen die wichtigsten Erkenntnisse zusammen und geben einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Zeitarbeit für Hochschulabsolventen.
Schlüsselwörter
Zeitarbeit, Hochschulabsolventen, Akademikerarbeitslosigkeit, Personalmanagement, Qualifizierung, Arbeitsmarkt, Rechtliche Rahmenbedingungen, Arbeitnehmerüberlassung, Tarifverträge, Befragung, Datenanalyse, Personalstrategie.
- Quote paper
- Robin Grüe (Author), 2004, Zeitarbeit als neue Beschäftigungsform für Hochschulabsolventen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30408