Die Technik der unterschwelligen Beeinflussung des Konsumentenverhaltens gewann nach einer Studie im Jahr 1957 erste mediale Aufmerksamkeit. Der Marktforscher Vicary projizierte während eines Filmes die Worte „EAT POPCORN“ und „DRINK COCA-COLA“ im Sekundentakt auf die Leinwand. Die Dauer der Projektionen beschränkte sich auf tausendstel Sekunden, so dass die Zuschauer nicht in der Lage waren, die Worte bewusst wahrzunehmen. Als Effekt kommunizierte Vicary einen immensen Anstieg des Absatzes von Popcorn und Coca-Cola, verzichtete jedoch auf eine akkurate Dokumentation.
Aufgrund der fehlenden Beschreibung der methodischen Durchführung der Studie sowie der Tatsache, dass deren Gültigkeit nicht durch eine Nachahmung untermauert wurde, erntete Vicary immense Kritik aus wissenschaftlichen Kreisen. Fünf Jahre nach der Publikation seiner Ergebnisse gab er in einem Interview zu, die Ergebnisse erfunden zu haben, um sein Unternehmen vor dem Ruin zu retten.
Trotz fehlender Validität initiierte die Studie eine Diskussion in der Wissenschaft, den Medien und der Öffentlichkeit, welche bis heute andauert. Im letzten Jahrhundert haben sich zahlreiche Wissenschaftler Experimenten gewidmet, um die Wirkung subliminaler Stimuli in der Werbung auf Einstellungen, Verhalten und Präferenzbildung von Konsumenten zu testen. Die Mehrheit der vor der Jahrtausendwende durchgeführten Studien resultierte in einer Falsifikation der Hypothese, dass eine unterschwellige Beeinflussung im Marketing möglich sei. Erst jüngere Forschungsergebnisse geben Grund zu der Annahme, dass das Konzept des „subliminal advertising“ durchaus Potential beinhaltet.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist eine Untersuchung der Bedeutung sowie der Wirkung von subliminalen Stimuli. Es soll erörtert werden, inwiefern eine Beeinflussung von Konsumenten möglich ist. Aufbauend darauf soll die Relevanz unterschwelliger Techniken für das Marketing evaluiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung und Problemstellung
- 2. Öffentliche Resonanz unterschwelliger Werbetechniken
- 3. Unterschwellige Wahrnehmung
- 4. Unterschwellige Beeinflussung im Kontext der Werbung..
- 4.1 Kategorisierung
- 4.2 Priming als psychologische Grundlage der Werbepsychologie
- 4.3 Wissenschaftliche Auseinandersetzung bis Ende des 20. Jahrhunderts
- 4.4 Neuere Forschungsergebnisse
- 5. Vorteile und praktische Probleme
- 6. Evaluation des Einsatzes in der Werbung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Wirkung von subliminalen Stimuli in der Werbung. Sie untersucht, ob und wie eine Beeinflussung von Konsumenten durch unterschwellige Botschaften möglich ist und bewertet die Relevanz dieser Techniken für das Marketing. Die Arbeit analysiert die öffentliche Resonanz auf subliminale Werbemethoden und definiert den Begriff der unterschwelligen Wahrnehmung. Zudem wird die psychologische Grundlage der Werbebeeinflussung durch Priming beleuchtet, die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema seit den 1950er Jahren betrachtet und die neuesten Forschungsergebnisse diskutiert.
- Wirkung von subliminalen Stimuli in der Werbung
- Möglichkeiten der Beeinflussung von Konsumenten durch unterschwellige Botschaften
- Relevanz von subliminalen Techniken für das Marketing
- Öffentliche Resonanz auf subliminale Werbemethoden
- Psychologische Grundlagen der Werbebeeinflussung durch Priming
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung und Problemstellung
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema subliminale Werbung und beleuchtet die kontroverse Debatte um ihre Wirksamkeit. Die Arbeit bezieht sich auf die berühmte Studie von Vicary aus dem Jahr 1957, die den Mythos der unterschwelligen Beeinflussung in der Werbung begründete, jedoch später als Fälschung entlarvt wurde.
2. Öffentliche Resonanz unterschwelliger Werbetechniken
Dieses Kapitel beleuchtet die öffentliche Wahrnehmung von subliminalen Werbemethoden in den USA. Es zeigt, dass das Wissen über den Einsatz dieser Techniken seit den 1950er Jahren stark gestiegen ist und dass ein Großteil der Bevölkerung an deren Wirksamkeit glaubt.
3. Unterschwellige Wahrnehmung
Dieses Kapitel widmet sich der Definition und Erläuterung der unterschwelligen Wahrnehmung. Es untersucht, wie subliminale Botschaften verarbeitet werden und welche Grenzen der Wahrnehmung bestehen.
4. Unterschwellige Beeinflussung im Kontext der Werbung
Dieses Kapitel untersucht die Möglichkeiten der unterschwelligen Beeinflussung im Kontext der Werbung. Es erläutert die psychologische Grundlage der Werbebeeinflussung durch Priming und beleuchtet die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema seit der Mitte des letzten Jahrhunderts.
Schlüsselwörter
Subliminale Stimuli, unterschwellige Werbung, Priming, Werbepsychologie, Konsumentenverhalten, Marketing, öffentliche Resonanz, wissenschaftliche Auseinandersetzung, Forschungsergebnisse.
- Citar trabajo
- Anna-Sophie Bachmann (Autor), 2014, Subliminale Stimuli in der Werbung. Mythos oder Wirklichkeit?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/304063