Die Verbrennung des Energieträgers Braunkohle macht sie zu einem enormen CO2-Emittent und damit zum Klimakiller. Mit 185,4 Mio. t jährlich, ist Deutschland der weltweit größte Braunkohle-Förderer. Demzufolge stellt die Braunkohle einen wichtigen Faktor in der Volkswirtschaft der BRD dar. Die Lausitzer Braunkohlegebiete – auf dem Territorium der ehem. DDR – sind aufgrund der dort erzielten Fördermengen nach wie vor von wirtschaftlicher Bedeutung, insb. für den Standort Ostdeutschland. Jedoch sollte der Abbau dieser Ressource nicht rein ökonomisch mit Hilfe des Wachstumsparadigma und dem ''benötigtem'' Energiebedarf legitimiert werden. Stattdessen sollte aus der vernachlässigten Umweltpolitik der ehem. DDR-Regierung gelernt werden. Insb. dahingehend, dass wir in einer endlichen Welt leben und der Natur, für unseren Verbrauch natürlicher Ressourcen etwas schuldig sind/bleiben. Die Renaturierung durch Sanierung dieser ehem. Braunkohleabbaugebiete, stellt eine erhebliche gesellschaftliche, politische, ökologische und ökonomischen Herausforderung dar. Im Folgenden wird aufgezeigt, wie Biosphärenpolitik – bezogen auf die Renaturierung – in der Lausitz, durch unterschiedliche Akteure und deren divergierenden Interessen, inhaltlich, prozessual und strukturell verläuft.
Im ersten Teil dieser Arbeit wird kurz die Problematik des Raubbaus aus ökologischer, ökonomischer und sozialer Perspektive – orientiert am »Nachhaltigkeitsdreieck« – dargelegt. Anschließend wird das methodologische Vorgehen durch eine prägnante Erklärung des »MINK-Schemas« vorgestellt. Darauffolgend wird die Renaturierung der Lausitzer Braunkohlegebiete unter umweltpolitischen Aspekten in den 3 Topoi: policy, politics und polity sowie einigen Wechselwirkungen mit den Dimensionen Macht, Ideologie, Normen und Kommunikation untersucht, woraufhin sich die Leitfrage stellt, inwiefern von erfolgreicher Umweltpolitik gesprochen werden kann. Abschließend wird ein Fazit gezogen ob sich die umweltpolitischen Maßnahmen in dieser Region als erfolgreich bezeichnen lassen oder wo sich mögliche Schwachstellen auftun.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Braunkohle-Problematik in der Lausitz
- Methodologisches Vorgehen - Das MINK-Schema
- Analyse der Renaturierungs-Umweltpolitik in der Lausitz
- Polity und Normen
- Policy und Machtkonstellationen unterschiedlicher Akteure
- Politics und Kommunikation
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Biosphärenpolitik im Kontext der Renaturierung ehemaliger Braunkohleabbaugebiete in der Lausitz. Ziel ist es, die umweltpolitischen Maßnahmen anhand des MINK-Schemas zu analysieren und deren Erfolg zu bewerten.
- Die ökologischen, ökonomischen und sozialen Herausforderungen des Braunkohleabbaus in der Lausitz.
- Anwendung des MINK-Schemas zur Analyse der Renaturierungspolitik.
- Untersuchung der Machtkonstellationen und Interessen verschiedener Akteure.
- Bewertung der Wirksamkeit der Kommunikation und der Umsetzung von Normen.
- Analyse der politischen Inhalte (Policy), Prozesse (Politics) und Strukturen (Polity).
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Problematik des Braunkohleabbaus in der Lausitz ein, wobei die ökologischen, ökonomischen und sozialen Folgen des Raubbaus an der Natur beleuchtet werden. Sie betont die Notwendigkeit der Renaturierung und die Komplexität dieser Aufgabe. Es wird die methodische Vorgehensweise der Arbeit angekündigt, die sich auf das MINK-Schema stützt, um die umweltpolitische Dimension der Renaturierung in den drei Topoi – policy, politics und polity – zu untersuchen. Die Leitfrage nach dem Erfolg der Umweltpolitik wird formuliert.
Die Braunkohle-Problematik in der Lausitz: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die drastischen Eingriffe des Braunkohleabbaus in die Landschaft der Lausitz. Es werden die Folgen für den Natur- und Landschaftraum, den Boden- und Wasserhaushalt geschildert und mit historischen Daten aus der Zeit der DDR belegt. Die Kapitel betont den massiven und nachhaltigen Eingriff in die Natur und stellt die Frage nach den Möglichkeiten und der Umsetzung der Renaturierung unter umweltpolitischen Aspekten.
Methodologisches Vorgehen - Das MINK-Schema: Dieses Kapitel erklärt das politikwissenschaftliche Analysemodell des MINK-Schemas von Werner J. Patzelt. Es werden die vier Dimensionen Macht, Ideologie, Normen und Kommunikation erläutert, die sich auf die drei Ebenen policy, politics und polity beziehen. Das Kapitel erklärt die Wechselwirkungen zwischen diesen Dimensionen und ihre Anwendung auf die Analyse der umweltpolitischen Maßnahmen in der Lausitz. Es erläutert die Konzepte von Durchsetzungsmacht, Verhinderungsmacht und kommunikativer Macht sowie die Bedeutung von Ideologie und Normen im politischen Prozess.
Schlüsselwörter
Biosphärenpolitik, Braunkohleabbau, Lausitz, Renaturierung, Umweltpolitik, MINK-Schema, Policy, Politics, Polity, Nachhaltigkeit, Macht, Ideologie, Normen, Kommunikation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse der Renaturierungs-Umweltpolitik in der Lausitz
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Biosphärenpolitik im Kontext der Renaturierung ehemaliger Braunkohleabbaugebiete in der Lausitz. Sie untersucht die umweltpolitischen Maßnahmen und bewertet deren Erfolg.
Welche Methode wird verwendet?
Die Analyse basiert auf dem MINK-Schema (Macht, Ideologie, Normen, Kommunikation) von Werner J. Patzelt. Dieses Schema erlaubt die Untersuchung der umweltpolitischen Dimension der Renaturierung auf drei Ebenen: Policy (politische Inhalte), Politics (politische Prozesse) und Polity (politische Strukturen).
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die ökologischen, ökonomischen und sozialen Herausforderungen des Braunkohleabbaus in der Lausitz, die Anwendung des MINK-Schemas zur Analyse der Renaturierungspolitik, die Untersuchung der Machtkonstellationen und Interessen verschiedener Akteure, die Bewertung der Wirksamkeit der Kommunikation und der Umsetzung von Normen sowie die Analyse der politischen Inhalte, Prozesse und Strukturen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Braunkohle-Problematik in der Lausitz, ein Kapitel zum methodischen Vorgehen (MINK-Schema), ein Kapitel zur Analyse der Renaturierungs-Umweltpolitik (unterteilt in Polity, Policy und Politics) und ein Fazit. Jedes Kapitel wird in der bereitgestellten Vorschau zusammengefasst.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Biosphärenpolitik, Braunkohleabbau, Lausitz, Renaturierung, Umweltpolitik, MINK-Schema, Policy, Politics, Polity, Nachhaltigkeit, Macht, Ideologie, Normen, Kommunikation.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel ist es, die Wirksamkeit der umweltpolitischen Maßnahmen zur Renaturierung ehemaliger Braunkohleabbaugebiete in der Lausitz zu bewerten und die komplexen Zusammenhänge zwischen den verschiedenen politischen Ebenen und Akteuren zu analysieren.
Welche Aspekte der Braunkohleproblematik werden beleuchtet?
Die Arbeit beleuchtet die drastischen Eingriffe des Braunkohleabbaus in die Landschaft der Lausitz, die Folgen für Natur und Landschaft, den Boden- und Wasserhaushalt und stellt die Möglichkeiten und die Umsetzung der Renaturierung unter umweltpolitischen Aspekten dar.
Wie wird das MINK-Schema angewendet?
Das MINK-Schema wird verwendet, um die vier Dimensionen Macht, Ideologie, Normen und Kommunikation zu analysieren und deren Einfluss auf die drei Ebenen Policy, Politics und Polity im Kontext der Renaturierungspolitik zu untersuchen. Dabei werden Konzepte wie Durchsetzungsmacht, Verhinderungsmacht und kommunikative Macht berücksichtigt.
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- Ronny Hellesch (Author), 2013, „Biosphären-Politik“. Umweltpolitische Renaturierungsmaßnahmen in den ehemaligen Braunkohleabbaugebieten der Lausitz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/304052