In der vorliegenden Arbeit gibt der Autor einen konkreten Einblick in die Methoden der Qurʾānwissenschaften. Im ersten Teil werden allgemeine Inhalte des koranischen Kapitels al-Māʾida (der Tisch) vorgeführt und im Anschluss die Kernaussagen der Qurʾānverse 101-120 zusammengefasst.
Anschließend werden die für die Verse relevanten koranwissenschaftlichen Disziplinen erläutert und ihr Bedeutungsgehalt in der Exegese dargelegt. Danach werden mit Hilfe dieser Disziplinen die entsprechenden Verse analysiert und ausgewertet. Zuletzt werden vier erlesene Verse, von denen zwei aus unbedingtem aktuellem Anlass intensiv das Thema "Wunder" behandeln, mit verschiedenen tafsīr-Werken beleuchtet.
Inhalt
1.Einleitung
2. Grobe Zusammenfassung des Kapitels
2.1. Schematische Gliederung der behandelten Verse in fünf Ebenen
3. Koranwissenschaftliche Disziplin
4. Tafsīr
Fazit
Literaturverzeichnis
1.Einleitung
Die vorliegende Arbeit wird einen konkreten Einblick in die Methoden der Qurʾānwissenschaften verschaffen. Im ersten Teil werden allgemeine Inhalte des koranischen Kapitels al-Māʾida (der Tisch) vorgeführt und im Anschluss die Kernaussagen der Qurʾānverse 101-120 zusammengefasst. Anschließend werden die für die Verse relevanten koranwissenschaftlichen Disziplinen erläutert und ihr Bedeutungsgehalt in der Exegese dargelegt. Danach werden mit Hilfe dieser Disziplinen die entsprechenden Verse analysiert und ausgewertet. Zuletzt werden vier erlesen Verse, von denen zwei aus unbedingtem aktuellem Anlass[1] intensiv das Thema Wunder behandeln, mit verschiedenen tafsīr-Werken beleuchtet.
2. Grobe Zusammenfassung des Kapitels
Die sūra al-Māʾida (der Tisch) beinhaltet 120 Verse und ist überwiegend medinensischer Art. Laut Elmalılı besitzt sie darüber hinaus noch den Namen al-ʿUqūd (die Verträge). Der preferierte Name al-Māʾida soll ihm zufolge nicht vergeben worden sein, weil in ihr von ʿIsās gedecktem Tisch die Rede ist, sondern weil dies die sūra al-Māʾida ist, wurde sein Tisch in ihm thematisiert. In Wahrheit ist das Kapitel eine islamische Gabe, wie es der Vers ‚al yawmu akmaltu lakum dīnakum wa atmamtu ʿalaykum niʿmatī[2] ‘ offenkundig darstellt. Sie gehört hinsichtlich ihrer Offenbarungsreihenfolge zu den letzten suwar, denn auch der Prophet berichtet inhaltlich: „So haltet für erlaubt, was in ihm für erlaubt erklärt wurde und haltet für verboten, was in ihm verboten wurde.“[3], was auf die endgültige Wirksamkeit ihrer festgesetzten Urteile schließen lässt.
Ab dem Jahr von Ḥudaybiya begann ihre Offenbarung. Es gibt wenige Gefährten, die behaupten, dass der Prophet dieses Kapitel in einem Mal vollständig empfangen hätte, dem widerspricht zumindest die authentischere Meinung des ʿUmar b. al-Ḫaṭṭāb, welche dieselbe Überlieferung mit derselben Begebenheit der Offenbarung dahingehend interpretiert, dass sie stückweise offenbart wurde.[4]
Inhalt dieses Kapitels sind zum einen die Korrumpierung des Glaubens der Leute der Schrift (Juden und Christen), zum anderen die Leugnung des Gesandten Muḥammad, Allāhs Segen und Friede auf ihm[5], durch die Christen, wobei dieser, laut des Verses, bereits von ʿĪsā und dem Evangelium angekündigt wurde. Weiter sind in ihm praxisbezogene Verse vorhanden, wie bspw. Speisegebote im Islām. Ein besonderes Merkmal dafür, dass es sich bei dieser sūra um eine medinensische handelt, ist, dass in ihr allerlei Gebote und Verbote festgelegt werden. Islamische Vorschriften hinsichtlich der Speisen, wie z.B. dem Verbot des Weingenusses (bzw. Alkohol) unterstützen diese Annahme.
2.1. Schematische Gliederung der behandelten Verse in fünf Ebenen
1. Vers 101-102 empfiehlt den Gläubigen in tadelnder Form, dass sie nicht nach den bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht offenbarten Dingen fragen sollen. Diese sind laut dem Inhalt unerheblich, da ihnen keine praktische Relevanz zukommt.
2. In den Versen 103-105 wird berichtet, dass die Götzendiener dem Propheten Ibrāhīm Kulte zuschreiben, die nicht auf seine Religion zurückgehen. Allāh erklärt sie als starrsinnig und unehrlich, da sie weiterhin bei dem Trug ihrer Vorväter blieben und tröstet die Gläubigen, denen er empfiehlt, sich mit ihrem eigenen Glauben zu befassen.
3. Vers 106-108 greift neue zwischenmenschliche Gebote auf. Es handelt sich um das Testament und die Gültigkeit der Zeugenschaft. Diese aḥkām-Verse (Verse mit Rechtsurteilen) definieren wie viele Zeugen für ein gültiges Testament mindestens notwendig sind und welche Konsequenz entsteht, wenn diese unehrlich aussagen (d.h. welche Lösung danach bereitgestellt wird.)
4. Die Verse 109-118 thematisieren bestimmte Begebenheiten im Leben des Propheten ʿĪsā. Zu Anfang werden einige Wunder erwähnt. Danach stellt Allāh eine rhetorische Frage an ʿĪsā und seine Mutter Maryam, ob diese sich als Gottheiten vor ihrem Volk proklamierten. Er aber wird erklären, dass er nur tawḥīd (die Einheit Allāhs) verkündete.
5. Die Verse 119-120 Beinhalten die Verheißung des Paradieses für die Wahrhaftigen. Am Ende sagt Allāh, dass er der Herrscher allen Seins ist.
[...]
[1] Aufgrund der vermehrten Angriffe auf die Glaubensgrundlagen der Muslime seitens mancher Rationalisten, Modernisten und Orientalisten, wird das Thema Wunder im Qurʾān an den entsprechenden Stellen intensiver behandelt.
[2] 5:3.
[3] Elmalılı Muhammed Hamdi Yazır, Hak dini kuran dili, Türkei 1979, Band 3, S. 139
[4] Vgl. ebd., S.139.
[5] Der Lesbarkeit dienlich, werden Eulogien auf Allāh, den Erhabenen, den Propheten, Allāhs Segen und Friede auf ihm, und die Gefährten, Allāhs Wohlgefallen auf Ihnen, ausgelassen. Ich bitte die Leser dennoch diese Verherrlichungen und Friedensgrüße beim Lesen der jeweiligen Stellen nicht auszulassen.
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