Schon immer bedeutend für Wirtschaft und Gesellschaft war der Markt für Verkehrsdienstleistungen im ÖPNV, früher sehr stark reguliert und überwiegend von staatlichen Unternehmen besetzt, selbst in Ländern wie den USA. Mit Ende des zwanzigsten bzw. Anfang des 21. Jahrhunderts begann ein Umdenken und es wurde damit begonnen, den Markt stärker zu öffnen, eine Phase der Liberalisierung hatte begonnen. Auch wenn andere Netzsektoren meist vorangingen bei der Marktöffnung, so kam jedoch auch der ÖPNV schnell unter Liberalisierungsdruck. Hierfür wurde es nötig, eine ganz neue Form der Regulierung zu etablieren und um genau diese soll es in dieser Arbeit gehen.
Es gibt drei grundlegende Fragestellungen, denen es sich hierbei zu widmen gilt. Als erstes soll geklärt werden, warum im Bereich des ÖPNV reguliert wird, d.h. ökonomische und gesellschaftliche Gründe für einen staatlichen Eingriff werden dargelegt. Im nächsten Abschnitt soll näher beschrieben werden, wie genau der Staat reguliert. In welchem Rechtsrahmen bewegt er sich und wie genau greift er planerisch und organisatorisch in den ÖPNV ein, sind hierbei die wichtigsten Aspekte. Ebenso erfolgt in diesem Abschnitt der Blick über den deutschen Tellerrand hinaus ins EU Ausland, um die eigenen Praktiken mit den europäischen abzugleichen. Schlussendlich ergibt sich dann zwangsläufig die Frage: wie sollte der Staat regulieren. Dieser durchaus nicht ganz trivialen Frage widmet sich der letzte Abschnitt dieser Arbeit, um dann aus einer ganzheitlichen Sicht heraus die Ergebnisse zusammenfassen zu können.
Inwieweit es gelingt, mehr Wettbewerb im Sektor des ÖPNV zu schaffen, aber auch in welchem Maße der öffentliche Personennahverkehr dadurch im intermodalen Wettbewerb zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern gestärkt wird, sind Fragestellungen, die ebenfalls während dieser Arbeit immer wieder mit anklingen und in gewissem Umfang am Ende beantwortet werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Warum wird reguliert?
- Organisation des ÖPNV
- Daseinsvorsorge des ÖPNV
- Netzökomische Analyse des ÖPNV
- Zwischenfazit
- Wie wird reguliert?
- Europäischer Rechtsrahmen
- Nahverkehrspläne als Grundlage
- Regulierung im Straßenpersonennahverkehr
- Regulierung im Schienenpersonennahverkehr
- Europäischer Ländervergleich
- Großbritannien
- Frankreich
- Schweden
- Zwischenfazit
- Wie sollte reguliert werden?
- Wettbewerbsmodelle
- Verbundangebote und Doppelrolle
- Änderungsvorschläge im ÖPNV
- Sozioökonomische Kritiken
- Zwischenfazit
- Zusammenfassung der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Deutschland im Kontext der Regulierung. Sie untersucht die Gründe für staatliche Eingriffe im ÖPNV, beschreibt die Regulierungspraktiken in Deutschland und der EU, und diskutiert schließlich, wie der Staat den ÖPNV am besten regulieren sollte.
- Gründe für die Regulierung des ÖPNV
- Regulierungsmechanismen im ÖPNV
- Europäischer Vergleich der ÖPNV-Regulierung
- Optimierung der ÖPNV-Regulierung
- Wettbewerbsaspekte im ÖPNV
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der ÖPNV-Regulierung ein und skizziert die drei Hauptfragen, die in dieser Arbeit untersucht werden: die Gründe für Regulierung, die Regulierungsmechanismen und die optimale Regulierungspraxis.
- Warum wird reguliert?: Dieses Kapitel beleuchtet die Gründe für staatliche Eingriffe im ÖPNV. Es analysiert die Organisation des ÖPNV, die Daseinsvorsorgefunktion und die netzökonomischen Besonderheiten, die eine Regulierung rechtfertigen.
- Wie wird reguliert?: Dieses Kapitel erläutert die Regulierungspraktiken im ÖPNV, angefangen vom europäischen Rechtsrahmen über die Nahverkehrspläne bis hin zur Regulierung im Straßen- und Schienenpersonennahverkehr. Es enthält auch einen europäischen Ländervergleich, um verschiedene Regulierungsansätze zu illustrieren.
- Wie sollte reguliert werden?: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage der optimalen Regulierung im ÖPNV. Es diskutiert verschiedene Wettbewerbsmodelle, Verbundangebote, sozioökonomische Kritiken und Änderungsvorschläge für die Regulierungspraxis.
Schlüsselwörter
Öffentlicher Personennahverkehr, Regulierung, Daseinsvorsorge, Netzökonmie, Wettbewerbsmodelle, Europäischer Rechtsrahmen, Nahverkehrspläne, Straßenpersonennahverkehr, Schienenpersonennahverkehr, Ländervergleich.
- Quote paper
- Jan Bielig (Author), 2015, Der öffentliche Personennahverkehr. Warum wird wie reguliert?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/303567