Das CAPM baut als kapitalmarktorientiertes Modell entscheidend auf den Erkenntnissen der Portfoliotheorie von Markowitz auf. Für die Ermittlung von Kapitalkosten begründet das CAPM bis heute eine immense Relevanz in Theorie und Praxis. Trotz seiner Popularität steht das CAPM – bei Wissenschaftlern und Praktikern gleichermaßen – in der Kritik. Diese übt auch Werner Gleißner. Seine Kritik am CAPM richtet sich insbesondere an die restriktiven Annahmen homogener Erwartungen und perfekt diversifizierter Investoren.
Vor diesem Hintergrund stellt Gleißner ein Bewertungskonzept vor, welches zum Ziel hat, unter Berücksichtigung dieser Kapitalmarktunvollkommenheiten risikogerechte Kapitalkosten abzuleiten. Die empirische Datenerhebung soll sich dabei nicht auf historische Aktienrenditen, sondern vielmehr auf die Risiken künftiger Cashflows stützen, die sich aus der Unternehmens- und Investitionsplanung ableiten lassen. Für die Umsetzung seines Anliegens entwickelt Gleißner zwei Verfahren, die im Rahmen dieser Arbeit als Kapitalkostenmodell und Replikationsansatz bezeichnet werden.
An dieser Stelle knüpft die vorliegende Arbeit an. Ziel ist die Darstellung und kritische Analyse von Gleißners Konzept einer risikogerechten Unternehmensbewertung, insbesondere hinsichtlich dessen theoretischer und empirischer Fundierung. Dazu werden sowohl die expliziten als auch die impliziten Annahmen Gleißners erörtert und seine Definitionen bezüglich ihrer Zweckmäßigkeit analysiert. Des Weiteren hat die vorliegende Arbeit zum Ziel, die Realitätstreue der Hauptaussagen von Gleißners Theorie zu überprüfen.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung und Gang der Untersuchung
- Grundlagen der Unternehmensbewertung
- Werttheorien
- Barwertermittlung und Zukunftserfolgsverfahren
- Bewertungskonzepte
- Ertragswert- und DCF-Verfahren
- Theoretische Anforderungen an Kapitalkostenmodelle
- Ermittlung der Eigenkapitalkosten mittels CAPM
- Gleißners Konzept einer risikogerechten Unternehmensbewertung
- Vorbemerkungen
- Begriffsdefinitionen
- Risikoanalyse
- Gleiẞners Kapitalkostenmodell
- Bernoulliprinzip
- Risiko-Wert-Modelle
- Bewertungskonzepte
- Risikogerechter Kapitalkostensatz
- Gleißners Replikationsansatz
- Vorbemerkungen
- Kritische Analyse
- Zur theoretischen Basis der Gleißner Gleichungen
- Risiko-Wert Modelle im Sinne des Bernoulliprinzips
- Theoretische Fundierung der Sicherheitsäquivalentmethode
- Zeitinvariante Kapitalkostensätze
- Finanzierungspolitik und DCF
- Arbitragefreie Bewertung
- Zur empirischen Basis von Gleißner
- Fehlende formale Definition der Kapitalkosten
- Bewertungsrelevante Zahlungen
- Praktische Schätzung der Risikoprämie
- Duplizierung und Kapitalmarkt
- Zur theoretischen Basis der Gleißner Gleichungen
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht die Implikationen von Gleißners Konzept einer risikogerechten Unternehmensbewertung auf die gängige Kapitalkostenberechnung mittels CAPM. Ziel ist es, die theoretischen Grundlagen des Gleißner-Modells zu analysieren und dessen empirische Anwendbarkeit zu bewerten.
- Bewertung von Unternehmen unter Unsicherheit
- Kritik am CAPM als Kapitalkostenmodell
- Alternativen zum CAPM
- Risiko-Wert-Modelle und Sicherheitsäquivalentmethode
- Empirische Validierung von Kapitalkostenmodellen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Problemstellung der Arbeit ein und beschreibt den Gang der Untersuchung. Kapitel 2 stellt die Grundlagen der Unternehmensbewertung dar, einschließlich der wichtigsten Werttheorien und Bewertungskonzepte. Dabei wird auch auf die theoretischen Anforderungen an Kapitalkostenmodelle eingegangen, insbesondere auf die Ermittlung der Eigenkapitalkosten mittels CAPM. Kapitel 3 präsentiert Gleißners Konzept einer risikogerechten Unternehmensbewertung, wobei die theoretischen Grundlagen des Modells sowie dessen praktische Anwendung im Fokus stehen. Das vierte Kapitel bietet eine kritische Analyse des Gleißner-Modells, sowohl hinsichtlich seiner theoretischen Fundierung als auch seiner empirischen Basis. Kapitel 5 fasst die Ergebnisse der Untersuchung zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen.
Schlüsselwörter
Unternehmensbewertung, Kapitalkosten, CAPM, Gleißner-Modell, Risiko-Wert-Modelle, Sicherheitsäquivalentmethode, empirische Validierung, Arbitragefreiheit, DCF-Methode.
- Quote paper
- Thomas Wünsche (Author), 2013, Ein Alternativverfahren zum Capital Asset Pricing Model (CAPM) und seine Implikationen für die Unternehmensbewertung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/303497