Der Kapitalismus, lange als Sieger über den Sozialismus hofiert, scheint angeschlagen. Die Schere zwischen arm und reich klafft immer weiter auseinander und immer mehr Menschen sind nicht mehr in der Lage, sich durch die eigene Arbeit am Leben zu erhalten. Der Staat springt ein, der Bürger wird zum Bittsteller, der sich nicht selten seiner Würde beraubt sieht.
Hartz IV und Zeitarbeit sind nur zwei bezeichnende Schlagworte die Eingang in unseren alltäglichen Sprachgebrauch gefunden haben. Dies führt zum einen dazu, dass die Rufe nach Regulierung der Märkte immer lauter werden. Bürger fordern immer häufiger einen starken Staat, der die Märkte kontrolliert und für soziale Gerechtigkeit sorgt.
Menschen, die von Armut, Wohnungsnot oder Wut über ausufernde Managergehälter betroffen sind, gehen auf die Straße um für mehr Gerechtigkeit und gegen zu liberale Marktgesetze zu skandieren. Aber auch der Ruf nach Freiheit ist nicht zu überhören. Greift der Staat zu stark in die Freiheit der Bürger ein, kommt es umgehend zu Protesten. Der Bürger fühlt sich kontrolliert, ausgeleuchtet und häufig in seiner Autonomie beschränkt.
Inhaltsverzeichnis
- I. Siglenverzeichnis
- II. Einleitung
- III. Die bürgerliche Gesellschaft zwischen Familie und Staat
- III.1 Die unmittelbare Sittlichkeit der Familie als Ausgangspunkt
- III.2 Der sittliche Staat als Grund und Ziel
- III.3 Resümee
- IV. Die bürgerliche Gesellschaft als befreiendes Moment
- IV.1 Der äußere Not- und Verstandesstaat
- IV.2 Die zwei Grundprinzipien der bürgerlichen Gesellschaft
- IV.2.1 Besonderheit und Allgemeinheit
- IV.2.2 Die Vermittlung von Besonderheit und Allgemeinheit
- IV.3 Die drei Momente der bürgerlichen Gesellschaft
- IV.3.1 Das System der Bedürfnisse
- IV.3.2 Die Rechtspflege
- IV.3.3 Polizei und Korporation
- IV.3.3.1 Die Polizei
- IV.3.3.2 Die Korporation
- IV.4 Resümee
- V. Fazit
- VI. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Gesellschaftsphilosophie Georg Friedrich Wilhelm Hegels und untersucht insbesondere die Rolle der bürgerlichen Gesellschaft als befreiendes Moment, das das Individuum aus der Familie in die Sittlichkeit des Staates überführt. Sie stellt die Entwicklung von der unmittelbaren Sittlichkeit der Familie über die Entfremdung des Individuums in der bürgerlichen Gesellschaft bis hin zur Wiederherstellung einer Konkordanz zwischen Individuum und Gemeinschaft im Staat dar.
- Die Bedeutung der Familie als Ausgangspunkt der sittlichen Entwicklung
- Die Rolle der bürgerlichen Gesellschaft als befreiendes Moment und Ort der Entfremdung
- Die drei Momente der bürgerlichen Gesellschaft: Bedürfnisse, Rechtspflege und Polizei/Korporation
- Das Verhältnis von Besonderheit und Allgemeinheit in der bürgerlichen Gesellschaft
- Die Sittlichkeit des Staates als Ziel der bürgerlichen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die aktuelle Relevanz der Frage nach dem Verhältnis von Individuum, Gemeinschaft und Staat. Sie stellt Hegels „Grundlinien der Philosophie des Rechts" als Ausgangspunkt für die Analyse der modernen Gesellschaft vor und hebt die Bedeutung des Kapitels über die Sittlichkeit hervor.
Kapitel III untersucht die Rolle der Familie und des Staates als Ausgangspunkt und Ziel der bürgerlichen Gesellschaft. Es analysiert die unmittelbare Sittlichkeit der Familie und die Bedeutung des sittlichen Staates als Grund und Ziel der gesellschaftlichen Entwicklung.
Kapitel IV beleuchtet die bürgerliche Gesellschaft als befreiendes Moment. Es untersucht die zwei Grundprinzipien der bürgerlichen Gesellschaft, Besonderheit und Allgemeinheit, und die Vermittlung dieser Prinzipien durch die drei Momente der bürgerlichen Gesellschaft: Bedürfnisse, Rechtspflege und Polizei/Korporation.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen der Hegelschen Philosophie, wie z.B. Sittlichkeit, bürgerliche Gesellschaft, Familie, Staat, Besonderheit, Allgemeinheit, Entfremdung, Bedürfnisse, Rechtspflege, Polizei, Korporation und die Vermittlung von Individuum und Gemeinschaft. Sie untersucht, wie diese Begriffe im Kontext Hegelscher Gesellschaftsphilosophie miteinander verbunden sind und welche Rolle sie für die Entwicklung der modernen Gesellschaft spielen.
- Citar trabajo
- Florian Sapper (Autor), 2013, Die bürgerliche Gesellschaft als Moment der Befreiung zur Sittlichkeit des Staates, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/302636