Lysergsäurediethylamid (LSD) gehört zu den bekanntesten und meist-erforschten psychoaktiven Substanzen.
LSD wurde erstmals 1938 vom Schweizer Chemiker A. Hofmann zufällig synthetisiert auf der Suche nach medizinischen Verwendungsmöglichkeiten von Mutterkornalkaloiden.
Ab 1943 erforschte Hofmann die Substanz in Selbstversuchen. In den fünfziger Jahren wurde die Wirkung der Substanz im Bereich der Psychiatrie eingesetzt und gewann an
Popularität u.a. durch die Arbeit von Timothy Leary (1957).
Nachdem die Verwendung der Substanz als Genussdroge um 1960 ihren Höhepunkt erreichte, nahm nahm der Gebrauch allmählich ab (Köhler 2005; Julien 2005). LSD zählt heute zu den illegalen Drogen gem. Betäubungsmittelgesetz.
Die vorliegende Arbeit gibt neben einer Beschreibung von LSD zunächst einen Überblick über die Einteilung der Substanz in Klassen psychoaktiver Substanzen. Im zweiten Teil der Arbeit werden die Psychokinetik sowie die Pharmakodynamik der Substanz beschrieben. Auf der Basis aktueller Hypothesen sollen der Wirkmechanismus und die neuralen Korrelate der Effekte von LSD auf das Erleben des Konsumenten erklärt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Einteilung psychoaktiver Substanzen in Klassen
- 3 Pharmakokinetik
- 4 Physiologische und psychische Wirkung bei akuter Intoxikation
- 5 Pharmakodynamik - Neurale Korrelate der Wirkungen
- 5.1 die somatische Phase
- 5.1.1 das serotonerge System
- 5.1.2 das noradrenerge System
- 5.1.3 das ARAS als neurales Korrelat sympathischer Erregung
- 5.2 die sensorische Phase
- 5.2.1 LSD als 5HT-Antagonist
- 5.2.2 die Filterhypothese
- 5.2.3 aktuelle Annahmen: LSD als partieller Serotoninantagonist
- 5.2.4 LSD am 5HT-2A-Rezeptor
- 5.2.5 Rezeptoren und Glutamat
- 5.3 die psychische Phase
- 5.1 die somatische Phase
- 6 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die neuronalen Grundlagen der Pharmakodynamik von LSD. Ziel ist es, den Wirkmechanismus von LSD auf der Hirnebene zu erklären und die neuralen Korrelate seiner Effekte auf das Erleben des Konsumenten zu beschreiben. Die Arbeit betrachtet LSD als mögliches Modell für Psychosen und beleuchtet die praktische Relevanz dieses Wissens aus psychiatrischer Sicht.
- Klassifizierung von LSD innerhalb psychoaktiver Substanzen
- Pharmakokinetik von LSD (Absorption, Verteilung, Metabolisierung)
- Physiologische und psychische Wirkungen einer akuten LSD-Intoxikation
- Neurale Korrelate der somatischen, sensorischen und psychischen Phase der LSD-Wirkung
- Aktuelle Hypothesen zum Wirkmechanismus von LSD auf neuronaler Ebene
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein, stellt LSD als eine der bekanntesten und meist erforschten psychoaktiven Substanzen vor und skizziert die historische Entwicklung seiner Verwendung, von der zufälligen Synthese bis hin zur Einstufung als illegale Droge. Die Arbeit beschreibt ihren Aufbau und die Zielsetzung, wobei die Anwendung des Wissens über die Wirkung von LSD auf Hirnebene als Modell für Psychosen hervorgehoben wird.
2 Einteilung psychoaktiver Substanzen in Klassen: Dieses Kapitel erläutert die Klassifizierung psychoaktiver Substanzen, die nicht immer eindeutig ist und auf verschiedenen Kriterien (sozial, physiologisch, pharmakodynamisch) basiert. Es wird das Klassifikationssystem nach Julien (1997) vorgestellt, welches psychoaktive Substanzen in sieben Klassen einteilt. LSD wird als Halluzinogen und Psychedelikum eingeordnet und innerhalb dieser Gruppe weiter spezifiziert als serotoninverwandte psychedelische Substanz.
3 Pharmakokinetik: Dieses Kapitel beschreibt die Pharmakokinetik von LSD, beginnend bei der Applikationsform (oral, flüssig oder auf Trägermaterial) und der Resorption im Körper. Es werden Angaben zur Zeit bis zur maximalen Blutkonzentration, zur Dosis und zur Fähigkeit von LSD, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden, gemacht. Die Halbwertszeit und die Abhängigkeit von Faktoren wie Dosis, körperlichem und psychischem Zustand des Individuums sowie dem Setting werden ebenfalls thematisiert.
4 Physiologische und psychische Wirkung bei akuter Intoxikation: Dieses Kapitel beschreibt die charakteristischen Reaktionen auf LSD, welche in drei Phasen unterteilt werden: die somatische Phase mit physiologischer Erregung, die sensorische Phase mit Wahrnehmungsverzerrungen und Pseudohalluzinationen, und die psychische Phase mit Störungen kognitiver und emotionaler Prozesse. Echte Halluzinationen treten weniger häufig auf. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der drei Phasen und ihren jeweiligen Merkmalen.
5 Pharmakodynamik – neurale Korrelate der Wirkungen: Dieses Kapitel befasst sich mit der komplexen und noch nicht vollständig geklärten Pharmakodynamik von LSD. Es präsentiert aktuelle Arbeitshypothesen, die den Wirkmechanismus von LSD auf neuronaler Ebene erklären sollen, unter anderem die Interaktion mit dem serotonergen und noradrenergen System. Die Darstellung konzentriert sich auf die neuralen Korrelate der LSD-Wirkung, wobei die verschiedenen Phasen (somatisch, sensorisch, psychisch) separat betrachtet werden.
Schlüsselwörter
LSD, Lysergsäurediethylamid, Psychoaktive Substanzen, Halluzinogene, Psychedelika, Pharmakokinetik, Pharmakodynamik, Serotonerges System, Noradrenerges System, ARAS, Wahrnehmungsverzerrung, Psychosen, Neuronale Korrelate.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Neuronale Grundlagen der Pharmakodynamik von LSD"
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht die neuronalen Grundlagen der Pharmakodynamik von LSD. Sie umfasst eine Einleitung, die Klassifizierung von LSD innerhalb psychoaktiver Substanzen, die Pharmakokinetik von LSD, die physiologischen und psychischen Wirkungen einer akuten LSD-Intoxikation, sowie eine detaillierte Betrachtung der neuronalen Korrelate der LSD-Wirkung in ihren somatischen, sensorischen und psychischen Phasen. Die Arbeit beleuchtet aktuelle Hypothesen zum Wirkmechanismus von LSD und seine mögliche Rolle als Modell für Psychosen.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: die Einordnung von LSD in Klassifikationssysteme psychoaktiver Substanzen, die Pharmakokinetik (Absorption, Verteilung, Metabolisierung), die Beschreibung der physiologischen und psychischen Wirkungen einer akuten Intoxikation (einschließlich der Unterteilung in somatische, sensorische und psychische Phasen), die Erläuterung der neuronalen Korrelate der LSD-Wirkung (insbesondere die Interaktion mit dem serotonergen und noradrenergen System und dem ARAS), und aktuelle Hypothesen zum Wirkmechanismus von LSD auf neuronaler Ebene. Der Bezug zu Psychosen und die praktische Relevanz für die Psychiatrie werden ebenfalls diskutiert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in mehrere Kapitel gegliedert: Einleitung, Einteilung psychoaktiver Substanzen, Pharmakokinetik, Physiologische und psychische Wirkungen bei akuter Intoxikation, und Pharmakodynamik mit Fokus auf die neuronalen Korrelate der Wirkungen (unterteilt in somatische, sensorische und psychische Phase). Jedes Kapitel fasst die wichtigsten Aspekte zusammen. Zusätzlich enthält die Arbeit ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: LSD, Lysergsäurediethylamid, Psychoaktive Substanzen, Halluzinogene, Psychedelika, Pharmakokinetik, Pharmakodynamik, Serotonerges System, Noradrenerges System, ARAS, Wahrnehmungsverzerrung, Psychosen, Neuronale Korrelate.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, den Wirkmechanismus von LSD auf der Hirnebene zu erklären und die neuralen Korrelate seiner Effekte auf das Erleben des Konsumenten zu beschreiben. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Betrachtung von LSD als mögliches Modell für Psychosen und die daraus resultierende praktische Relevanz für die Psychiatrie.
Welche Phasen der LSD-Wirkung werden unterschieden?
Die Arbeit unterscheidet drei Phasen der LSD-Wirkung: die somatische Phase (mit physiologischer Erregung), die sensorische Phase (mit Wahrnehmungsverzerrungen und Pseudohalluzinationen) und die psychische Phase (mit Störungen kognitiver und emotionaler Prozesse).
Welche Rolle spielt das serotonerge und noradrenerge System?
Die Arbeit untersucht die Interaktion von LSD mit dem serotonergen und noradrenergen System als wichtige Aspekte des Wirkmechanismus auf neuronaler Ebene. Es wird detailliert auf die Rolle dieser Systeme in den verschiedenen Phasen der LSD-Wirkung eingegangen.
Wie wird LSD in der Arbeit klassifiziert?
LSD wird als Halluzinogen und Psychedelikum klassifiziert und innerhalb dieser Gruppe weiter spezifiziert als serotoninverwandte psychedelische Substanz.
Welche Bedeutung hat die Arbeit für die Psychiatrie?
Die Arbeit betont die Bedeutung des Verständnisses der neuronalen Grundlagen der LSD-Wirkung als mögliches Modell für Psychosen und damit für die psychiatrische Forschung und Praxis.
Wo finde ich weitere Informationen?
Für detaillierte Informationen wird auf den vollständigen Text der Arbeit verwiesen. (Hinweis: Der vollständige Text wird hier nicht bereitgestellt.)
- Quote paper
- Robert Carlisle (Author), 2008, LSD. Neuronale Grundlagen der Pharmakodynamik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/302606