Arthur Schnitzler war nicht nur ein Arzt, sondern gleichzeitig ein hervorragender Dichter des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Mit den Tabuthemen jener Zeit, wie beispielsweise sexuelle Lust und Tod, die in seinen literarischen Werken eine tragende Rolle spielen, stieß er oftmals auf Kritik und wurde unverzüglich zum Skandalschreiber. Das besondere an seinen Werken ist die psychoanalytische Note und seine immer wieder auftauchende gesellschaftskritische Erörterung des menschlichen Seelenlebens.
In Anbetracht dessen hat sich folgende Forschungsfrage ergeben: Inwieweit stellt das literarische Werk von Arthur Schnitzler „Das weite Land“ ein Pendant zur Psychoanalyse nach Sigmund Freud dar?
Um der Forschungsfrage nachgehen zu können, werden einleitend autobiographische Angaben zur Person und zum Leben Arthur Schnitzlers zusammengetragen. Im Anschluss daran wird die Beziehung zwischen ihm und Sigmund Freud erörtert (Kap. 2). In Kapitel 3 werden der psychische Apparat und die Trieblehre, als zwei Teilgebiete der Psychoanalyse, erläutert. Der Hauptteil gestaltet sich wie folgt: Für ein besseres Verständnis wird vorerst der Inhalt der Tragikomödie zusammengefasst. Anschließend werden die fünf Akte des literarischen Werkes einzeln betrachtet und ausgewählte Dialoge in Hinblick auf die Trieblehre und dem psychischen Apparat nach Freud analysiert und interpretiert (Kap. 4). Das Fazit enthält einen Überblick der zentralen Aussagen und Ergebnisse der Analyse (Kap. 5).
Zur Bearbeitung des Themas wurde vor allem einschlägige Fachliteratur verwendet. Hierunter fallen: „Arthur Schnitzler im Lichte seiner Briefe und Tagebücher.“ von Irène Lindgren (1993), „Arthur Schnitzler Lieben Träumen Sterben.“ von Ulrich Weinzierl (1998) und „Arthur Schnitzler als Psycholog.“ von Theodor Reik (1993).
In der folgenden Analyse werden von der Autorin der vorliegenden Arbeit selbst ausgewählte Dialogabschnitte betrachtet. Der Interpretation unterliegen eigenständig herausgearbeitete Deutungsmuster, die eng mit der Trieblehre und dem Konzept des psychischen Apparates nach Freud verknüpft sind und die Argumentationslinie bekräftigen sollen. Dementsprechend muss darauf hingewiesen werden, dass die individuelle Lesart nur eine von vielen Möglichkeiten darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Arthur Schnitzler: ein Arzt, Dichter und Psychologe.
- Angaben zur Person und zum Leben Schnitzlers
- Schnitzler und Freud.
- Psychoanalyse: Der psychische Apparat und die Trieblehre.
- Das weite Land
- Kurze Inhaltsangabe.
- Erster Akt: Destruktionstrieb.
- Reaktion auf den Ehebruch...
- Selbstmord Korsakows..
- Zweiter Akt: Zwiespältigkeit der Seele.
- Philosophie über das Leben......
- Infragestellung von Normen und Werten
- Dritter Akt: Die Triebenergien der Libido
- Leichtigkeit der Objektverschiebung........
- Die Seele ist ein weites Land.....
- Intensivierung der Libido
- Vierter und fünfter Akt: Die Liebe ist ein Spiel...
- Abschließende Gedanken
- Fazit......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Werk "Das weite Land" von Arthur Schnitzler und dessen Beziehung zur Psychoanalyse Sigmund Freuds. Die Arbeit analysiert, inwieweit Schnitzlers Werk als Pendant zur Freudschen Psychoanalyse betrachtet werden kann.
- Schnitzlers Leben und Werk im Kontext der Psychoanalyse
- Die Beziehung zwischen Schnitzler und Freud
- Die psychoanalytischen Aspekte in Schnitzlers "Das weite Land"
- Die Darstellung von Triebkonflikten und psychischen Abwehrmechanismen in der Tragikomödie
- Die gesellschaftskritische Dimension von Schnitzlers Werk
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und stellt die Forschungsfrage nach der Beziehung zwischen Schnitzlers Werk und der Psychoanalyse. Kapitel 2 beleuchtet die Biografie Schnitzlers und seine Verbindung zu Freud. Kapitel 3 erläutert die Grundzüge der Psychoanalyse, insbesondere den psychischen Apparat und die Trieblehre. Kapitel 4 analysiert die fünf Akte von "Das weite Land" im Hinblick auf die psychoanalytischen Aspekte. Das Fazit fasst die zentralen Ergebnisse der Analyse zusammen.
Schlüsselwörter
Arthur Schnitzler, Psychoanalyse, Sigmund Freud, "Das weite Land", Trieblehre, psychischer Apparat, Destruktionstrieb, Libido, Gesellschaftskritik, Tabuthemen, Wien, Literatur, Medizin.
- Quote paper
- Christin Franke (Author), 2014, Arthur Schnitzler und "Das weite Land". Dichter und Seelenkenner, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/302240