"Saget mir ieman, waz ist minne?" (Ton 44 nach Comeau bzw. L. 69, 1 ff. nach Karl Lachmannscher Zählweise) ist ein Minnelied von Walther von der Vogelweide und beschäftigt sich mit der Frage nach dem Wesen der Minne. Eine Frage, die auch heute noch in der Forschung aktuell ist.
Ich werde in der folgenden Arbeit auf diese Frage eingehen und mich mit der Abkehr Walthers von der Tradition der Hohen Minne beschäftigen, die er mit diesem Diskurs über die Rolle von Mann und Frau, einleitet und die die „Forderung nach Gegenseitigkeit in den Minnesang“ einführt.
Es geht ihm hierbei nicht um die Schönheit der Frau oder den Wunsch, sich einer zu nähern, sondern vielmehr um das Wesen der Minne, die für ihn beidseitig sein muss.
Hat Walther mit der revocatio am Ende seines Liedes seine vorherigen Aussagen zurückgenommen oder dient diese nur dazu, den höfischen Konventionen von Minnesang zu entsprechen? Und ist der Sprecher, das Lyrische Ich, stellvertretend für Walthers persönliche Meinung zu verstehen oder nur als literarische Person, die nichts mit den Ansichten des Autors zu tun hat?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Überlieferung
- Form
- Aufbau
- Textanalyse
- Bewertung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert das Minnelied „Saget mir ieman, waz ist minne?“ von Walther von der Vogelweide und untersucht dessen Abkehr von der traditionellen Hohen Minne. Er beleuchtet die zentrale Frage nach dem Wesen der Minne, die für Walther von der Vogelweide beidseitig sein muss. Der Text setzt sich außerdem mit der Rolle von Mann und Frau im Minnesang auseinander.
- Walthers Abkehr von der traditionellen Hohen Minne
- Die Frage nach dem Wesen der Minne
- Die Bedeutung von Gegenseitigkeit in der Minne
- Die Rolle von Mann und Frau im Minnesang
- Die Interpretation des lyrischen Ichs im Lied
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das Minnelied „Saget mir ieman, waz ist minne?“ von Walther von der Vogelweide vor und erläutert dessen zentrale Frage nach dem Wesen der Minne. Sie beleuchtet Walthers Abkehr von der traditionellen Hohen Minne und die Einführung der Forderung nach Gegenseitigkeit in den Minnesang. Die Einleitung stellt auch die Forschungsfrage nach der Bedeutung der Revokation am Ende des Liedes.
Überlieferung
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Überlieferung des Liedes in verschiedenen Handschriften. Es werden die wichtigsten Handschriften (C, E, F, O) und deren Unterschiede im Strophenbestand und in der Folge beleuchtet. Das Kapitel analysiert auch die unterschiedlichen Strophenanzahlen in den Handschriften und die Schwierigkeiten bei der Datierung des Liedes. Außerdem wird die in dieser Arbeit verwendete Fassung (EFO) erläutert und die Gründe für die Wahl dieser Fassung dargelegt.
- Quote paper
- Tobias Crump (Author), 2014, "Saget mir ieman, waz ist minne?" Walther von der Vogelweide und die Frage nach dem Wesen der Minne, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/302071