Ziel dieser Arbeit ist in kurzer und verständlicher Form die Entwicklung der sozialen Netzwerke (verstanden als Kommunikationsplattformen für die Gemeinschaftsbildung mit Hilfe der Computernetzwerke) zu beschreiben.
Vor Entstehung der Computernetzwerke war es den Menschen nur dann möglich soziale Netzwerke zu bilden, wenn sich Gruppen zusammenschlossen, deren Mitglieder sich physisch nah befanden. Bereits zu Beginn der Entstehung von Computernetzwerken gab es Tendenzen zur Bildung von Gemeinschaften welche mittels dieses Mediums kommunizierten.
Auch das Internet galt von Anfang an nicht nur dem Austausch der Informationen wissenschaftlicher bzw. technischer Natur, sondern auch dem Austausch von Nachrichten, Gedanken, Ideen privater oder öffentlicher Natur zwischen den einzelnen Netzwerkbenutzern. Anfangs waren das lediglich rudimentär gestaltete Diskussionsforen im Usenet.
Mit der späteren technischen Entwicklung konnte dieser Austausch mit immer moderneren, schnelleren und für breiteres Publikum zugänglichen Methoden durchgeführt werden. Die eigentliche Entstehung von sozialen Netzwerken verbindet man jedoch meistens mit Internetanwendungen, welche die Erstellung von eigenen Profilwebseiten inklusive Foto und Angaben zu eigenen Person, Führung einer Liste der Freundschaften, Kontakte, Möglichkeit der Veröffentlichung von Informationen zu Ereignissen, Texten oder Medien, ermöglichen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung und Zielsetzung
2. Begriffe
3. Entwicklung der sozialen Netzwerke
3.1. Die ersten webbasierten sozialen Netzwerke
3.2. Verbreitung
3.2.1. Web 2.0
3.2.2. Mobiles Internet und Smartphone
4. Funktionsweise der sozialen Netzwerke
5. Klassifikation social Media
5.1. Webforen
5.2. Wikis
5.3. Chat, Instant Messenger, Videotelefonie
5.4. Media Sharing
5.5 Social Game
5.6 Blog und Mikroblogging
5.7 Social networks
6. Nutzungsgründe als Chancen und Risiken
6.1. Beruf in sozialen Netzwerken
6.2. Gefolgschaft und Politik
6.3. Gegenöffentlichkeit
6.4. Werbung und Business
6.5. Unerlaubte/betrügerische Verwendung von privaten Daten
6.6. Benutzung durch Kinder
6.7. Rufschädigung
6.8. Social media burnout
7. Aktuelle Entwicklung und Ausblick
Literaturverzeichnis
1. Einleitung und Zielsetzung
Vor Entstehung der Computernetzwerke war es den Menschen nur dann möglich soziale Netzwerke zu bilden, wenn sich Gruppen zusammenschlossen, deren Mitglieder sich physisch nah befanden. Bereits zu Beginn der Entstehung von Computernetzwerken gab es Tendenzen zur Bildung von Gemeinschaften welche mittels dieses Mediums kommunizierten. Auch das Internet galt von Anfang an nicht nur dem Austausch der Informationen wissenschaftlicher bzw. technischer Natur, sondern auch dem Austausch von Nachrichten, Gedanken, Ideen privater oder öffentlicher Natur zwischen den einzelnen Netzwerkbenutzern. Anfangs waren das lediglich rudimentär gestaltete Diskussionsforen im Usenet. Mit der späteren technischen Entwicklung konnte dieser Austausch mit immer moderneren, schnelleren und für breiteres Publikum zugänglichen Methoden durchgeführt werden. Die eigentliche Entstehung von sozialen Netzwerken verbindet man jedoch meistens mit Internetanwendungen, welche die Erstellung von eigenen Profilwebseiten inklusive Foto und Angaben zu eigenen Person, Führung einer Liste der Freundschaften, Kontakte, Möglichkeit der Veröffentlichung von Informationen zu Ereignissen, Texten oder Medien, ermöglichen.
Der unglaubliche Erfolg und Popularität der sozialen Netzwerke liegt wohl in der Erfüllung gleich mehrerer psychischer menschlicher Bedürfnisse, z.B. Verbundenheit, Anerkennung, Freiheit, Selbstwertgefühl im Bereich der privaten Anwender: „Menschen wollen seit jeher entdecken, kommunizieren, lernen, sich austauschen und Anerkennung erhalten. Es liegt nahe, diese Bedürfnisse mit den jeweils zur Verfügung stehenden Mitteln zu bewerkstelligen. Waren diese Mittel zur Kommunikation früher Post und Telefon, stehen mit dem Internet weit mehr Möglichkeiten zur Verfügung.“ (A. Beck 2007) Einen enormen Verbreitungsschub bekamen die sozialen Netzwerke zusammen mit dem technologischen Fortschritt des mobilen Internets und der Verbreitung von Smartphones. Immer mehr Unternehmen erkennen ebenfalls Ihre Chance bei der kommerziellen Nutzung von sozialen Netzwerken: "Das ist deswegen passiert, weil Facebook ein tief sitzendes menschliches Bedürfnis angezapft hat und die Welt unersättlich ist." (J. Gitomer 2011, S. 56) Ziel dieser Arbeit ist in kurzer und verständlicher Form die Entwicklung der sozialen Netzwerke (verstanden als Kommunikationsplattformen für die Gemeinschaftsbildung mit Hilfe der Computernetzwerke) zu beschreiben. Der Fokus liegt allerdings speziell bei sozialen Netzwerken welche in Zusammenhang mit der Verbreitung von Internet entstanden. Es werden ebenfalls die Trends der zukünftigen Entwicklung aufgezeigt. Diese Arbeit beschäftigt sich auch mit den Chancen dieser neuartigen Kommunikationsart. Mit dieser neuen Technologie ergeben sich leider auch Risiken, denn „je gewaltiger die Versprechungen eines Mediums sind, desto gewaltiger fallen seine Zerstörungen auf anderen Feldern aus.“ (M. Giesecke 2002). Aufgrund der Vielfalt der Aspekte und dem vorgegebenen Umfang dieser Arbeit müssen einige Themen nur oberflächlich betrachtet werden. In diesen Fällen wird auf eine weiterführende Literatur verwiesen.
2. Begriffe
Soziales Netzwerk steht für eine Form einer Gemeinschaft von Menschen, welche mittels einer Netzwerkanwendung in Verbindung stehen und Meinungen, Erfahrungen und Informationen austauschen. Andere gebräuchliche Bezeichnung dafür ist Online-Community. Portale (oder Plattformen) dienen der technischen Abbildung der sozialen Netzwerke. In diesem Zusammenhang werden die englischen Begriffe: Social Media bzw. Social Software verwendet, social network sites (SNS) (vgl. D. Boyd, N. Ellison) aber auch Social-Network-Dienste (SND) oder Online-Social-Networks (OSN). (vgl. A. Ebersbach u.a. 2011) An dieser Stelle ist es wichtig anzumerken, dass eine spezielle Ausprägung der Portale welche als Schwerpunkt die Abbildung und Pflege der allgemeinen menschlichen Beziehungen hat – und sich nicht als Hauptaugenmerk auf andere Ziele konzentriert, wie z.B. Spiele, Shopping, Dating, Medientausch etc. – zur besseren Unterscheidung mit dem englischen Begriff social networks bezeichnet werden. (vgl. ethority GmbH & Co. KG)
Social Web steht weniger für die Technik, sondern mehr für die „medial vermittelten Kooperationsformen, die kollektive Meinungsbildung und kulturelle Austausch sozialer Gruppen“ (A. Ebersbach u.a. 2011, S. 15).
Web 2.0 ist ein Begriff mit dem ab dem Jahr 2004 die neue Art der der Nutzung des Internets bezeichnet wird. Diese Veränderung der Nutzung wird durch neue, ständig weiterentwickelte technologischen Mitteln ermöglicht und deren Anwender, welche eigene Inhalte im Internet veröffentlichen, tauschen und gemeinschaftlich Wertvolles gestalten. (vgl. T. O'Reilly 2005b)
3. Entwicklung der sozialen Netzwerke
Zu den Vorreitern der sozialen Netzwerke werden in der Literatur oft die ersten Anwendungen noch lange vor der Entstehung vom World Wide Web erwähnt. Die Entwicklung der sozialen Netzwerke hat also ihren Lauf noch vor der Verbreitung des Internets genommen. Seit dem das Internet jedoch für das breite Publikum zugänglich ist, ist die Entwicklung der sozialen Netzwerke fest mit dem WWW verbunden. Hier der kurze Einblick in die technische Funktionalität der ersten Anwendungen bzw. Systeme:
Usenet (Unix User Network) entstand lange vor dem World Wide Web und wurde anfänglich außerhalb vom Internet eingesetzt. Es wurde im Jahr 1979 von Tom Truscott, Steve Bellovin und Jim Ellis in den Vereinigten Staaten entwickelt. Es verbreitete sich im Internet ab ca. Mitte achtziger Jahre, nach der Veröffentlichung des NNTP – Protokolls, auch unter dem breiten Publikum. Es gab den Anwendern die Möglichkeit Nachrichten auf einer Art digitalem schwarzen Brett zu hinterlassen. Diese in reiner Textform zur Verfügung stehende Newsgroups können mit spezieller Software, dem Newsreader, gelesen werden. Andere als Textbasierte Inhalte waren unerwünscht. Die Newsgroups sind nach Themen kategorisiert und sortiert. Diskutiert wird mittels News bzw. Articles. Zusätzlich zu der Textform von Newsgroups gibt es eine Struktur mit Diskussionsforen mit binären Dateien als Anhänge. Die Newsgroups ähneln sehr der heutigen Webforen, unterscheiden sich jedoch aus technischer Sicht gravierend: die Newsgroups-Server tauschen weltweit die Beiträge untereinander, es könnte dementsprechend länger dauern bis ein Beitrag überall verfügbar ist. Der Anwender verbindet sich mit nämlich mit lediglich einem einzigen Newsserver. Zum Vergleich: ein Webforum ist dagegen auf einem bzw. nur wenigen Servern installiert. Mit Verbreitung von World Wide Web ist die Zahl der Usenet – Anwendern und Servern stark zurückgegangen. Gleichzeitig mit Usenet wurde die erste Anwendung für Spiele im sozialen Netzwerk entwickelt:
MUD (Multi User Dungeons), „eine andere Form von kooperativem sozialem Raum, der zusätzlich synchrone Kommunikation ermöglicht, sind Multi User Dungeons (…). Angelehnt an Tolkiens Dungeons and Dragons-Motive erlauben es diese Welten mehreren Spielern, gemeinsam durch rein textbasierte Räume zu ziehen, Drachen zu töten, Puzzle zu lösen und miteinander zu plaudern. Als Spielumgebungen entstanden, fanden MUDs später auch für Bildungs- und Diskussionszwecke Verwendung.“ (Wikipedia 2015a). Die Autoren des Spiels waren Richard Bartle und Roy Trubshaw von der University of Essex.
Mailbox bzw. Bulletin Board Systems (BBS) kam gleichzeitig mit Internet und war in den neunziger Jahren ein Rechnersystem, welches über per Datenfernübertragung zur Kommunikation und Datenaustausch benutzt wurde. Diese Systeme boten außer der Postfachfunktion, weitere öffentliche Bereiche wie Diskussionsforen oder Downloadbereiche an. Die Einwahl fand per Telefonleitung und Modem statt - hierfür sind (zumindest in Deutschland) zusätzliche Kosten entstanden. Den Höhepunkt der Verbreitung der Mailboxnetzte war das Jahr 1995. In Deutschland waren damals geschätzte 1000 Mailboxen aktiv. Das weltweit größte Mailboxnetz war das FidoNet ca. 1,56 Millionen Benutzer im Jahr 1996. Mit der Verbreitung von Internet ist die Benutzerzahl schnell zurückgegangen. (vgl. Wikipedia 2015c) Die bekannteste BBS war wohl die Whole Earth 'Lectronic Link (WELL) gegründet von Stewart Brand 1985 in San Francisco. Ende der achtziger Jahre haben die größten kommerziellen Online-Dienste wie Compuserve und AOL Gateways zum Internet eingerichtet um den Anwendern den breiten Zugang zu bereits vorhandenen Ressourcen des Usenet zu ermöglichen. Zwischen den Jahren 1972 und 1988 gab es vor allen in den USA auch andere Projekte (Berkeley Community Memory (1972), PLATO IV (1972), Honk (1976), CompuServe Information Service (1979), American People/Link (1984), Quantum Link (1985), Prodigy (1988) welche jedoch nur kurz bzw. nur lokal eingesetzt wurden. (vgl. B. Edwards 2014)
Internet Relay Chat (IRC) ist eine Kommunikationsanwendung mit dem sich Menschen auf sogenannten Kanälen in Gruppen oder individuell unterhalten können. Benutzer vom IRC werden durch einen Nickname gekennzeichnet. Es können nicht nur textbasierte Nachrichten ausgetauscht werden, sondern auch Dateien (über eine Client zu Client – Verbindung). Ein IRC-Kanal existiert solange bis der letzte Teilnehmer diesen verlassen hat. Die Anwender können mittels einer speziellen Software kommunizieren oder über Webbasierte – Plattform. Aufgrund der Eigenschaften des IRC-Netzwerks (nur ein Kommunikationspfad zwischen zwei IRC-Servern möglich) kann es bei großen Daten-, Benutzeraufkommen zu Netzwerkproblemen kommen. Aus diesem Grund wurden weitere IRC-Netze gebildet. IRC wurde im Jahr 1988 von Jarkko Oikarinen auf das Internet übertragen. Die Kommunikation per IRC stellt heutzutage eine Nische dar.
3.1. Die ersten webbasierten sozialen Netzwerke
Das erste Webbasierte soziale Netzwerk, wessen Funktionalität vergleichbar mit den heute aktuellen sozialen Netzwerken ist, ist classmates.com. Diese Plattform entstand im Jahr 1995 und wurde vom Randy Conrads in USA entwickelt. Diese Plattform gehört zu den erfolgreichsten amerikanischen sozialen Netzwerken und ist gerichtet an ehemalige Mitschüler-, Studenten und Wehrdienstkameraden. Das Netzwerk hat sich in USA und Kanada verbreitet und ist bis heute noch aktiv. Im Jahr 1997 folgte die Plattform SixDegrees.com. Diese Plattform gilt als erste, welche die typischen Eigenschaften einen sozialen Netzwerks besaß: „SixDegrees.com allowed users to create profiles, list their Friends and, beginning in 1998, surf the Friends lists. [...] Profiles existed on most major dating sites and many community sites. AIM and ICQ buddy lists supported lists of Friends, although those Friends were not visible to others. Classmates.com allowed people to affiliate with their high school or college and surf the network for others who were also affiliated, but users could not create profiles or list Friends until years later. SixDegrees was the first to combine these features.“ (D. Boyd, N. Ellison) SixDegrees überlebte aufgrund der Unrentabilität nur 4 Jahre. In den Jahren zwischen 1997 und 2001 entstanden eine Reihe von weiteren Plattformen für soziale Netzwerke, die erstmals Funktionen wie Freundschaftslisten, Profilerstellung und Gästebücher besaßen. ”Das frühe Internet, heute als Web 1.0 bezeichnet, stellte somit mit wenigen Ausnahmen eine globale Informationsplattform dar, welche Interaktion mit dem Kunden hauptsächlich über die bereitgestellten Inhalte ermöglichte.” (K. Stanoevska-Slabeva 2008, S. 2). Das Folgende Bild zeigt die Übersicht der bekanntesten Gründungen von sozialen Netzwerken ab SixDegrees.com.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Beispiele von Gründungen im Zeitraum 1997-2008 (J. Heidemann 2010, S. 7)
3.2. Verbreitung
Die Verbreitung des sozialen Netzwerke wurde gleichzeitig durch mehrere Faktoren begünstigt: die neuen Technologien im Zusammenhang mit Web 2.0, dem technologischen Fortschritt im Bereich des mobilen Internets, Verbreitung von Smartphone, Werbung (Logos der sozialen Netzwerke auf den Produkten, in den Massenmedien, Webseiten sowie der Funktionsweise der Plattformen der sozialen Neztwerke selbst (siehe Begriff „Teilen“ bzw. „Gefällt mir“).
3.2.1. Web 2.0
Kurz nach der Jahrtausendwende platzte die Dotcom-Blase. Die Erwartungen bezüglich des Wertes der Dotcom-Unternehmen und deren Möglichkeiten wurden überschätzt. Außerdem haben auch zahlreiche Spekulationen und Falschmeldungen auf den Börsen über den tatsächlichen Wert der Internet-Unternehmen dem Platzen verholfen. Kurze Zeit später – anhand der neuen Entwicklungstrends im Internet - wurde ein neues Web-Zeitalter „ausgerufen“: das Web 2.0.
Das Konzept Web 2.0 entstand nach einem Brainstorming zwischen O'Reilly und MediaLive International. Der Kollaps von Dotcom-Unternehmen markierte demnach lediglich einen Wendepunkt in der Entwicklung des Internets (vgl. T. O'Reilly 2005b) Es gibt aber auch Kritik und die Meinung, dass Web 2.0 lediglich bedeutungsloses Schlagwort aus dem Marketing ist. Meistens wird es jedoch als neue allgemeingültige Einstellung akzeptiert: bei Web 2.0 handelt es sich nicht um eine „neue Version“ des Internets oder eine neue Erfindung. Es geht dabei mehr um die Veränderung der Nutzungsart des Internets durch die Anwender. Es geht mehr um die Erkenntnis, dass fast alle Anwendungen zukünftig im Web ablaufen werden, sowie darum, dass immer mehr Menschen aktiv selbst die Erstellung der Internetinhalte vornehmen. Der technologische Fortschritt spielt dabei eine wichtige Rolle, jedoch ohne den Inhalt, welches von den Menschen selbst kommt, wäre die Technologie wertlos.
Die folgende Graphik zeigt den erkannten Wandel in Bezug auf Web 2.0, es ist leicht zu erkennen, dass die sozialen Netzwerke bzw. deren Vorläufer in jedem Entwicklungsschritt einen großen Teil ausmachen: "Konzentration auf User Generated Content (Text, Video, Musik, Bilder, Avatare) und Verfügbarkeit von umfassenden und leicht zugänglichen Funktionen zur Selbstdarstellung und zum Management von persönlichem Content. Der Konsument wird zum Produzenten. Der Plattformbetreiber ist nur ein Intermediär, welcher es ermöglicht, dass die Benutzer Inhalte herstellen, verwalten und austauschen sowie untereinander kommunizieren können." (K. Stanoevska-Slabeva 2008, S. 11)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Aufkommen und Zuordnung von Anwendungen im Kontext Web 2.0, aus Sicht Jahr 2007 (A. Beck 2007, S. 7)
Erklärung der Begriffe:
Instant Messaging – bezeichnet eine Kommunikation mit der sofortigen Nachrichtenübermittlung und direkten Anzeige am Bildschirm des Gesprächspartners,
GUI - graphical User Interface, graphische Benutzerschnittstelle,
CSCW - Computer Supported Cooperative Work, rechnergestützte Gruppenarbeit
SoSo – Social Software,
AJAX - Asynchronous JavaScript and XML, ist ein Konzept zur asynchronen Kommunikation zwischen einem Server und Browser, ermöglicht partielles Nachladen von Webseiteninhalten,
"Anwendungen, die bisher nur auf dem Desktop zur Verfügung standen, werden nun zunehmend als web-basierte Anwendungen angeboten. Damit ist es möglich, Software und Daten überall nutzen zu können, zuhause gleichermaßen wie im Büro oder unterwegs im Café, am Flughafen, im Hotel. „Always on“ beschreibt diesen Zustand, per Flatrate und WLAN sind wir immer und überall „online“ erreichbar. Neben Email, die schon seit geraumer Zeit via Desktop als auch per Webmail abrufbar ist, „wandert“ nun der gesamte Desktop ins Web." (A. Beck 2007, S. 7) Die Entwicklung der o.g. neuen Web 2.0 - AJAX – Technologie begünstigte erheblich die Entwicklung der neuen Plattformen für soziale Netzwerke. Diese Technologie ermöglicht das partielle Nachladen von Webseiteninhalten, ohne eine ganze Seite vollständig laden zu müssen. Vor allem die Benutzer von mobilen Geräten profitieren von dieser neuen Technik.
3.2.2. Mobiles Internet und Smartphone
Ohne Zweifel ist neben der Verbreitung vom mobilen Internet auch die Verwendung von Smartphones ein weiterer Grund für die große Popularität der sozialen Netzwerke. Mit diesen zwei Komponenten konnte diese Form der zwischenmenschlichen Kommunikation die stetigen Benutzer-Zuwachsraten erzielen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anzahl der Nutzer sozialer Netzwerke weltweit im Jahr 2012 und Prognose bis 2018 (eMarketer New York 2015)
Die Einfachheit der Bedienoberfläche der mobilen Applikationen ermöglicht praktisch jedem Menschen die Teilnahme an sozialen Netzwerken. Einer Bitkom - Umfrage zufolge greifen 70 Prozent der Bundesbürger im Alter zwischen 14 und 64 Jahren per Smartphone auf soziale Netzwerke zu. In der Gruppe ab 65-Jahren gehört sogar über ein Drittel der Anwender zu einer Online-Community per Smartphone. (vgl. Bitkom) Diese Statistik beinhaltet keine Angaben über die unter 14 Jahre alten Anwender. Jedoch sind laut der JIM-Studie diese Zahlen ebenfalls beträchtlich, da die Differenz beim Besitzt von Smartphones macht " zwischen den Jüngsten und den Ältesten acht Prozentpunkte (12-13 Jahre: 81 %, 18-19 Jahre: 89 %)" aus. (S. Feierabend u.a.) Die gleiche Studie stellt fest, dass im Jahr 2014 die Internetnutzung bei den Jugendlichen per Smartphone, die Nutzung per Laptop übersteigt (S. Feierabend u.a., S. 26). 33% der unter 14-Jährigen nutzen lt. dieser Studie die sozialen Netzwerke täglich. Andere Formen der sozialen Netzwerke werden auch vergleichbar oft zu den anderen Altersgruppen genutzt. Dabei handelt es sich meistens um Netzwerke, welche keine Altersbeschränkungen in ihren Nutzungsbedingungen festgelegt haben, oder solche die aufgrund der hohen Einfachheit und hohen Automation keine besonders hohen Anforderungen an die technischen Vorkenntnisse des Anwenders verlangen.
Zwar verändert sich die Nutzungsdauer und Schwerpunkte der Anwendung mit zunehmendem Alter, jedoch haben diese Angaben eine wichtige Aussage: die Popularität der sozialen Netzwerke wird weiterhin wachsen. Die folgende Abbildung zeigt diese Entwicklung.
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- Adam Twarkowski (Author), 2015, Soziale Netzwerke. Entwicklung, Chancen und Risiken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/301969
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