Diese Arbeit fasst Klaus Rothers Werk "Deutschland. Die östliche Mitte" von 1997 in Stichpunkten zusammen. Es werden jedoch nur die wichtigsten Aspekte wiedergegeben.
Aus dem Inhalt:
Naturräumliche Grundlagen
Ältere Entwicklung des Kulturraums
Kulturraum im Industriezeitalter
Kulturraum in der DDR-Zeit
Räumliche Tendenzen nach der Wiedervereinigung
Inhaltsverzeichnis
Deutschland – Die östliche Mitte
1 Begriff:
2 Die äußeren Grenzen
3 Probleme der Neugliederung
Naturräumliche Grundlagen
1 Die orographische Gliederung
2 Bau und Oberflächenformen
2.1 Die Höhengebiete
2.2 Das Tiefland
3 Die Böden
4 Klima und Gewässer
5 Das naturräumliche Pflanzenkleid
6 Das Naturraumpotential
Ältere Entwicklung des Kulturraums
1 Historisch-territoriale Grundzüge
2 Die Siedlungen
2.1 Der ländliche Raum
2.2 Die Städte
Kulturraum im Industriezeitalter
1 Die Wirtschaftsektoren. Leitlinien von Entwicklung und Struktur
1.1 Die Landwirtschaft
1.2 Der Bergbau
1.3 Die Industrie
2 Die Folgen der Industrialisierung
2.1 Die Bevölkerung
2.2 Die Siedlungen
2.3 Andere Folgen (Landwirtschaft, Verkehr, Tourismus)
3 Die Wirtschaftsräume
Kulturraum in der DDR-Zeit
1 Bodenreform und Kollektivierung der Landwirtschaft.
2 Kombinatsbildung in Industrie und Bergbau
2.1 Die Industrie
2.2 Der Bergbau
3 Die Umweltschäden
4 Der „sozialistische Städtebau“
5 Die Bevölkerung
6 Der Tourismus
7 Das Raummuster im Wandel?
Räumliche Tendenzen nach der Wiedervereinigung
1 Privatisierung der Landwirtschaft
2 Der Bergbau im Niedergang
3 Industriesterben und Neuanfänge
4 Die Sanierung der Altlasten
5 „Grüne Wiese“ contra Innenstadt
6 Verkehrskonzepte und touristischer Neubeginn
7 Die Bevölkerung zwischen Unsicherheit und Hoffnung
Deutschland – Die östliche Mitte
Sachsen
Thüringen
südliches Sachsen-Anhalt
1 Begriff:
- politische und geographische Begriffsbildung
problematischer Begriff: östliche Mitte, Mitteldeutschland, Ostdeutschland ?
- Entstehung des Begriffs:
„mitteldeutsches Sprachgebiet“
„mitteldeutsche Gebirgsschwelle“
Mitteldeutschland = kompaktes Gebilde inmitten des Deutschen Reiches
- Bedeutungsgehalt:
eigenständige Region
durchgängiger Binnenraum, der zwischen O und W, N und S vermittelt
naturräumliche: niederschlagsreiche, sommerkühle Mittelgebirge trockene, warme Talräume, Becken, Ebenen
siedlungsgeographisch: Altsiedelland Kolonialland Kontrast der Siedlungsformen im west-östl. Sinn
politisch-territorial: Fürstengeschlecht der Wettiner
↓
sprachlich-kulturelle Einheit „Mitteldeutschlands“ zersplittertes Territorium Thüringen Kursachsen
2 Die äußeren Grenzen
keine wirklich trennenden Schranken von Natur aus breite Durchlässe
Übergänge zu allen Seiten hin offen
im Süden: Kammlinien von Thüringer Wald, Frankenwald, Fichtelgebirge im W und Erzgebirge und Lausitzer Gebirge im O
im Norden: Schwelle von Fläming und Lausitzer Grenzwall im NO, Flechtinger Höhenzug im NW
im Westen: Höhensaum von Hainich, Eichsfeld, Ohmgebirge, Harz
im Osten: deutsch-polnische Staatsgrenze
~14 % der Fläche Deutschlands 12 % der Einwohner Deutschland Einwohnerdichte 188 (D = 228)
3 Probleme der Neugliederung
nach dem Relief
historisches Territorium: Freistaat Sachsen seit 1815 Freistaat Thüringen seit 1920 Land Sachsen – Anhalt seit 1947
Favorit war „großmitteldeutsche“ Lösung ➔ Vereinigung zu einem Bezirk administrative Dreigliederung als Kompromiss
Naturräumliche Grundlagen
1 Die orographische Gliederung
drei Reliefstockwerke: Mittelgebirge > 800 m Berg- und Hügelländer > 500 bzw. > 200 m Tief- und Flachländer < 200 m
- Mittelgebirge: hochliegende Flachformen und scharf eingeschnittene Täler
Saalisches Schiefergebirge = Thüringer Wald
+ Vogtländisches Schiefergebirge
= asymmetrisch aufgebaut:
steil im S und sanft im N
Harz Brocken (1142 m)
von tiefen Talkerben zerschnitten, radstrahlige Gewässer
Erzgebirge: Kulminationsgebiet Fichtelberg (1214), Keilberg (1244) tiefe Kerbtäler Zwickauer Mulde, Zschopau, Flöha, Freiberger Mulde, Weißeritzen
Elbsandsteingebirge = Tafelland mittlerer Höhe
Zittauer Gebirge
- Hügel- und Bergländer
Werrasenke Thüringer Becken südliches Harzvorland eher flach als hügelig
- Tief- und Flachländer
nördliches Harzvorland: mehrere kleine Höhenzüge in Harznähe östliches Harzvorland Elbtalweitung Erzgebirgsbecken Fläming und Lausitzer Grenzwall/Landrücken Leipziger Tieflandsbucht
2 Bau und Oberflächenformen
2.1 Die Höhengebiete
mitteldeutsche Großscholle: Flechtinger Höhenzug, Harz, Hettstedter Brücke, Thüringer Wald Erzgebirge, Fichtelgebirge
Rumpfschollenrelief: Erdkrustenbewegungen: variskische Basis – Grundgebirge jüngere Deckschichten – Deckgebirge Muster aus Hoch- und Tiefschollen
Hochscholle: variskischer Unterbau = unverhüllt Horste des Thüringer Waldes + Harzes Pultschollen des Saalischen Schiefergebirges und Erzgebirges
Tiefschollen: mesozoische Schichten verhüllen den Unterbau Thüringer Becken Harzvorländer Elbsandsteingebirge
- Süd-Nord-Profil im Westen
W liegt tektonisch tiefer ➔ vielfältigere Oberflächenformen
Süd- ➔ Thür. ➔ Thür. ➔ Harz ➔ Subherzynes ➔ Flechtinger
thür.- Wald Becken Becken Höhenzug
Hauptwasserscheide zwischen Werra und Saale = Kammgebirge des
Thüringer Waldes
vorherrschendes Rotliegendes (Perm)
in Becken v. a. Zechstein, Bundsandstein, Muschelkalk und Keuper Synklinal – Schichtstufenlandschaft: Neigung im Beckeninneren Schichtrippen an Störungszonen
- Süd-Nord-Profil im Osten tektonisch höherliegender Ostflügel ➔ einfacherer und großzügiger Bau ungestörtes Grundgebirge, junge Sedimente fehlen
fünf Teilzonen von SW nach NO: Antiklinale des Erzgebirges
Mulde des Erzgebirgsbeckens Aufwölbung der mittelsächsischen Hügellandes Nordsächsische Mulde Nordsächsischer Höhenzug
Erzgebirge: bruchtektonische Vorgänge im Tertiär heftige vulkanische Tätigkeit Erzhöffigkeit ➔Bergbau auf Edel- Buntmetall, Eisenerz Kuppen und Tafelberge aus Basalt:
- präbasaltisches und postbasaltisches Relief
↓ ↓
flachwelliges ➔ basaltische Täler = jetzt Tälerrelief Lavaergüsse Höhen
Mittelsächsisches Hügelland: erzarmer Granulitstock
Nordsächsische Mulde + Nordsächsischer Höhenzug: Porphyre Porphyrtuffe
Elbtalzone kompliziert aufgebauter tektonischer Graben
Elbsandsteingebirge waagrechte Lagerung der Kreideablagerungen
↓→ Schichttafelland
Tafelberge: z. B. König-, Lilien-, Papststein Kerbtäler
verschiedene Kleinformen der Verwitterung
2.2 Das Tiefland
Pleistozän – Ereignisse
quartäre Aufschüttungen = dünner Schleier über dem älteren Untergrund
glazigene Aufschüttungen aus Alt- und Mittelpleistozän = Altmoränen
Feuersteinlinie = Grenze des Vorstoßes der Elster-Eiszeit
Reihenfolge der Eiszeiten Elster (Mindel) –Saale (Riß)- Weichsel (Würm)
zweigeteiltes Tiefland: offenes Lößland des Südens lößfreies Waldland des Nordens
lößreiches Tiefland: Magdeburger Börde Köthener Lößebene Lößhügel- und Lößplattenländer der Leipziger Tieflandbucht und Nordsachsens
lößfreies Tiefland: Talsandebenen und –terrassen mit kleinen und großen Dünenfeldern vermoorte Stellen und langgezogene Altwässer
Böden, Klima, Gewässer natürliche Vegetation bilden mit dem Relief einen raumwirksamen Kausalkomplex!
3 Die Böden
Verwitterungshorizont des Gesteins, klimazonal angeordnet (Bodentyp) und vertikal differenziert
Bodenbildung und –differenzierung hat sich innerhalb eines kurzen Zeitraumes vollzogen.
vorherrschende Böden = Braunerden ausgereifter und diffus abgegrenztes ABC-Profil (Ober- Unterboden, Ausgangsgestein)
-Tiefland – Höhengebiete
lößfreies Tiefland Parabraunerden
im Heidegebiet v. a. Pseudogleye, Podsolböden Nassböden (Auen- und Moorböden)
auf Lößgürtel Schwarzerden➔ Magdeburger Börde
↓ Köthener Lößebene
↓ nördliches Harzvorland
↓ Thüringer Becken
optimale Krümelstruktur, hoher Kalkgehalt ➔ große natürliche Fruchtbarkeit
Im Thüringer Becken sind die Bodenarten gesteinsabhängig: Schwarzerden auf lößbedecktem Keuper Humuskarbonatböden (Rendzinen) auf Muschelkalk / Zechstein podsolierte Braunererden auf Buntsandstein
In Höhengebieten = Podsole typisch
lehmige Böden über kristallinem Gestein (Harz, Erzgebirge) tonige Böden über paläozoischen Schiefern (Saalisches Schiefergebirge)
sandige Böden über Konglomeraten des Rotliegenden (Thüringer Wald)
Ertragsfähigkeit ➔ Bodenwertzahlen getrennt für Acker- und Grünland
↓
Wert eines Grundstücks
sehr gut 100-81 z. B. Köthener Lößebene, Magdeburger Börde
gut 80-61 z. B. Thüringer Becken, nördliche Oberlausitz
mittel 60-41 z. B. Hügelländer, Altenburger Börde
schlecht 40-26 z. B. Bundsandsteingebiete lößfreie Talzonen
sehr schlecht < 25 z. B. Hochlagen der Mittelgebirge
4 Klima und Gewässer
Region = wintermild, sommerfeucht und immerkühl ➔ feuchtkühlgemäßigtes Klima
ektropische Westwindzone mit ganzjährig zyklonaler Tätigkeit
Binnenlage ➔ Übergang zwischen ozeanischem und kontinentalem Klima
- thermisches Klima
Jahresschwankungen unter 20°C
- kühle Höhengebiete (ozenanische Temperaturen und große Windstärken) und
warme, oft windstille Niederungen und Beckengebiete
Gunsträume im Tiefland ↔ Ungunsträume im Bergland
Vollfrühling (Apfelblüte) + Hochsommer (Winterroggenernte)
zuerst im Thüringer Becken im Tiefland an Saale, Mulde und Elbe
- hygrisches Klima
Höhenlage entscheidet über Niederschlagsmenge
Luvlagen der Mittelgebirge = trocken
Leelagen der Mittelgebirge = besonders feucht, hohe Schneehöhen Harz ist atlantischer als das Erzgebirge
Oberröblingen westlich von Halle = niederschlagsärmste Station Dtlands
Klimateilgebiete:
1) ozeanisch beeinflusste Becken- und Hügelländer des Westens
2) kontinental beeinflusstes Tiefland im Osten
3) Stau- und Leebereiche des Gebirgsvorlandes
4) Montanstufe der Gebirge
1 = klimatisch bevorzugt: sommerliche Temperaturen
Frost beginnt spät und endet früh
aber nur wenig Niederschlag
GEWÄSSER:
ausschlaggebend = Gesteinsuntergrund Oberflächenform Klima
Alterunterschied ➔ je nördlicher umso jünger
stehende Wasserflächen bei Lösung des Gesteins in Dolinen des Karstreliefs
- Gewässerdichte
schwankt je nach Bodengrund
= größer auf kristallinen Gesteinen der Mittelgebirge (engmaschig) in grundwassernahen Flussauen des Tieflandes
als im Lößgürtel auf den durchlässigen Kalksteinen des Thüringer Beckens
- Abflussspende
hoch bei den Flüssen der Mittelgebirge wegen geringer Grundwasserführung der kristallinen Gesteine
- Abflusstypen
- Übergangstyp des zentraleuropäischen Mittelgebirgslandes höherer Lagen (Harz, Thüringer Wald, Schiefergebirge)
- Übergangstyp des zentraleuropäischen Mittelgebirgslandes tieferer Lagen und Becken (Thüringer Becken)
- Kontinentaltyp der zentraleuropäischen Mittelgebirgslandes höherer und mittlerer Lagen (Erzgebirge bis Zittauer Gebirge)
- Übergangstyp des zentraleuropäischen Tieflandes
5 Das naturräumliche Pflanzenkleid
Schlussgesellschaft = Klimax
- Wald:
Bewaldungsziffer in höheren Mittelgebirgen bis 2/3 (im Harz 85 %) auf Sandern der Niederlausitz 45 % in den Lößgebieten 5 %
Region = potentielles Waldland Zone der sommergrünen Laub- und Mischwälder Kerngebiet subkontinentaler Eichenmischwald
3 meridional verlaufende Streifen:
Vorposten = Rotbuchenwälder
breite Mittelzone = Eichen-Hainbuchenwald
östlich der Elbe Birken-Stieleichen-Kiefernwald
Bergmischwald = ein Buchen-Tannen-Fichtenwald, Fichtenstufe in den höchsten Regionen
niedere Höhengrenze des Waldes
obere Waldgrenze wird am Brocken überschritten
Auwälder: hoher Grundwasserstand
azonale Vegetationsformation
Weichlaubgehölze (Pappeln, Weiden, Erlen, Eschen, Ulmen)
- Heiden:
lichtliebende Pflanzengesellschaft
steile Felshänge, exponierte Kuppen, Prallhänge der Durchbruchstäler
- Moore:
in wasserstauendend Flachregionen des Nordens
Hochmoore: im Oberharz
im westlichen Erzgebirge
6 Das Naturraumpotential
nutzbare natürliche Ressourcen
Lößgebiete = die am besten ausgestatteten Teilräume des Tieflandes
Mittelgebirgsregion = ungünstig für landwirtschaftliche Zwecke
Erzvorkommen ➔ Bergbau
[...]
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