„Denn der Ort, wo du stehst, ist kein heiliger Boden mehr“, dieser leicht abgewandelte Vers aus der Berufungsgeschichte des Mose dürfte sicherlich einer der bekanntesten Verse des Alten Testaments in Verbindung mit dem brennenden Dornbusch sein.
Es mag zunächst gewiss etwas verwundern, dieses Zitat mit Kirchengebäuden in Verbindung zu bringen. Vor allem wenn man bedenkt, dass es beim Betreten einer katholischen Kirche – anders als beim Betreten einer Moschee – nicht üblich ist sich die Schuhe von den Füßen abzustreifen. Allerdings ist m.E. dieses Zitat bei einer Arbeit, in der es um die Profanierung von Kirchengebäuden geht, doch ganz treffend gewählt. Denn schließlich geht es bei der Profanierung um einen Akt, bei dem das Heilige des Ortes ja gerade gewissermaßen beseitigt werden soll.
Aber wie kann man sich so einen Akt überhaupt vorstellen? Was geschieht dabei? Und geht das überhaupt einen Ort zu „profanieren“? Dafür kann es zunächst einmal sinnvoll sein sich darüber klar zu werden, was eine Kirche eigentlich ist und was sie ausmacht.
In meiner Arbeit möchte ich auch versuchen eine Antwort zu geben auf solche Fragen wie: „warum ist die Frage der Profanierung gerade in unserer Zeit von entscheidender Bedeutung?“, „wozu bedarf es einer Profanierung?“, „geht es auch anders?“.
Das Hauptaugenmerk der Arbeit wird auf Fragen des Kirchenrechts liegen. Die liturgische Umsetzung einer Profanierung werde ich ebenfalls ansprechen. Jedoch werde ich dies nicht in aller Breite tun, da die liturgiewissenschaftlichen Fragen in Bezug auf den Ritus einer Profanierung vom Umfang her gesehen durchaus für eine eigene Arbeit reichen würden. Das Zivilrecht und das Öffentliche Recht der Bundesrepublik Deutschland werde ich auch erwähnen, da es eine gewisse Rolle spielt. Die Beschränkung auf das nationale Recht der Bundesrepublik Deutschland ergibt sich aus rein pragmatischen Gründen. Das Zivilrecht und das Öffentliche Recht bilden aber nicht den Schwerpunkt.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Kirche Was ist das?
- Die Heiligkeit der Kirche
- Die Profanierung.
- Umnutzung von Kirchengebäuden
- Verkauf von Kirchengebäuden..
- Zivilrechtliche Normen der Bundesrepublik Deutschland
- Kirchenrechtliche Normen.
- Veräußerungsfähigkeit
- Bestimmungen im Sinne des c. 1290 CIC.
- Fazit zum Verkauf
- Ritus anlässlich einer Profanierung..
- Besonderheiten bezüglich des Altares.
- Ergebnis...........
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Profanierung von Kirchengebäuden aus kirchenrechtlicher und liturgischer Sicht. Sie untersucht die Gründe für die Profanierung, die rechtlichen und liturgischen Vorgänge, die mit einer Profanierung verbunden sind, und die besonderen Aspekte, die im Zusammenhang mit dem Altar zu beachten sind.
- Begriff der Kirche und Bedeutung des Kirchengebäudes
- Rechtliche Rahmenbedingungen der Profanierung im Kirchenrecht
- Liturgischer Ritus der Profanierung
- Besonderheiten bezüglich des Altares
- Aktuelle Entwicklungen im Umgang mit Kirchengebäuden
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Die Arbeit stellt die Problematik der Profanierung von Kirchengebäuden dar und erläutert die Bedeutung des Zitats „Denn der Ort, wo du stehst, ist kein heiliger Boden mehr“ für die Thematik.
- Kirche Was ist das?: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Kirche im Kirchenrecht und erläutert die vielschichtige Bedeutung von Kirchengebäuden als Orte des Heiligen, der Gottesdienste, der Tradition, der Identität und der Kunst.
- Die Heiligkeit der Kirche: Hier wird die herausgehobene Stellung einer Kirche im Vergleich zu anderen Gebäuden, wie zum Beispiel einem Wohnhaus, hervorgehoben. Es wird betont, dass Kirchen entweder geweiht oder gesegnet werden müssen, um ihrem besonderen Charakter gerecht zu werden.
- Die Profanierung.: Dieses Kapitel behandelt die Frage, wie man sich die Profanierung eines Kirchengebäudes vorstellen kann, was bei diesem Akt geschieht und ob es überhaupt legitim ist, einen Ort zu „profanieren“.
- Umnutzung von Kirchengebäuden: Hier werden die verschiedenen Möglichkeiten der Umnutzung von Kirchengebäuden betrachtet, sowie die rechtlichen und praktischen Aspekte, die dabei zu beachten sind.
- Verkauf von Kirchengebäuden..: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen für den Verkauf von Kirchengebäuden sowohl im Zivilrecht der Bundesrepublik Deutschland als auch im Kirchenrecht. Es werden die Veräußerungsfähigkeit von Kirchengebäuden sowie die Bestimmungen im Sinne des c. 1290 CIC betrachtet.
- Ritus anlässlich einer Profanierung..: Dieses Kapitel beschreibt den liturgischen Ritus, der bei einer Profanierung durchgeführt wird.
- Besonderheiten bezüglich des Altares.: Hier werden die besonderen Aspekte im Zusammenhang mit dem Altar bei einer Profanierung betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Begriffe Profanierung, Kirchengebäude, Heiligkeit, Kirche, Liturgie, Kirchenrecht, Zivilrecht, Bundesrepublik Deutschland, Altar, Ritus, Umnutzung, Verkauf. Die Arbeit betrachtet diese Begriffe im Kontext der aktuellen Entwicklungen im Umgang mit Kirchengebäuden.
- Quote paper
- Oliver Schmitz (Author), 2013, Die Profanierung von Kirchengebäuden aus kirchenrechtlicher und liturgischer Sicht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/301325