Eine Definition für „Hochbegabung“ ist nicht allzu einfach zu finden. Im Duden wird "hochbegabt" beschrieben als „sehr, über das durchschnittliche Maß, über die durchschnittliche Erwartung begabt“. Synonyme hierfür sind "talentiert", "genial" oder "äußerst befähigt". Im deutschsprachigen Raum ist der Begriff in der Umgangssprache teilweise negativ konnotiert, da er mitunter als elitärer Begriff angesehen wird. Auch in der Wissenschaft gibt es keine allgemeingültige Definition.
Hochbegabung wird oftmals als Sammelbegriff von Verhaltensmerkmalen hochbegabter Personen definiert. Da Hochbegabung abhängig von der Gesellschaft, dem kulturellen Hintergrund, Werten und Einstellungen sowie auch dem vorherrschendem Schulsystem ist, kann eine allgemeingültige Definition gar nicht existieren.
Nichtsdestoweniger beginnt diese Arbeit mit dem Versuch, einen Überblick über den allgemeinen Begabungsbegriff zu geben, indem verschiedene Begabungsmodelle vorgestellt und verglichen werden. Darauf aufbauend wird auf die besondere Begabung im Bereich der Mathematik eingegangen. Der zweite Teil dieser Arbeit besteht aus der Förderstunde im Hectorkurs, einem speziellen Kurs für mathematisch besonders begabte, wenn nicht sogar hochbegabte Grundschulkinder. Diese wird zuerst dargestellt und anschließend reflektiert. Im dritten und letzten Kapitel der Arbeit werden Eindrücke, Erfahrungen und persönlicher Lernzuwachs reflektiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begabungsbegriff
- Pädagogischer Begabungsbegriff
- Mehrdimensionale Begabungsmodelle
- Das „Drei-Ringe-Modell“ von Renzulli
- Das Begabungs- und Talentmodell von Gagné
- Das Münchner Hochbegabungsmodell
- Mathematische Begabung
- Schnittpunkte von Geraden als Thema im Hector-Kurs
- Sachanalyse zu „Schnittpunkte von Geraden“
- Darstellung der geplanten Förderstunde
- Reflexion der Förderstunde
- Reflexion des eigenen Lernprozesses
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Thematik der mathematischen Begabung in der Grundschule. Sie beleuchtet den Begriff der Begabung aus verschiedenen Perspektiven, präsentiert und analysiert unterschiedliche Begabungsmodelle und stellt die Relevanz der mathematischen Begabung in diesem Kontext heraus. Im Fokus steht die praktische Anwendung dieser Erkenntnisse im Rahmen einer Förderstunde im Hectorkurs „Matheforscher“. Die Arbeit reflektiert den Lernprozess und die Erfahrungen, die im Kontext der Förderstunde gesammelt wurden.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs "Begabung" in pädagogischer Hinsicht
- Analyse von verschiedenen Begabungsmodellen, insbesondere hinsichtlich mathematischer Begabung
- Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse auf die praktische Arbeit mit mathematisch begabten Grundschülern
- Reflexion des eigenen Lernprozesses im Kontext der Förderstunde
- Bewertung der Förderstunde und ihrer Bedeutung für die Förderung mathematisch begabter Grundschulkinder
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich dem Begriff der Begabung. Zuerst wird der pädagogische Begabungsbegriff untersucht und von den Begriffen Leistung, Talent und Intelligenz abgegrenzt. Anschließend werden verschiedene mehrdimensionale Begabungsmodelle, wie das „Drei-Ringe-Modell“ von Renzulli, das Begabungs- und Talentmodell von Gagné und das Münchner Hochbegabungsmodell, vorgestellt und miteinander verglichen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Analyse der jeweiligen Kriterien und ihrer Relevanz für die Definition von Hochbegabung.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Thema „Schnittpunkte von Geraden“ im Rahmen des Hectorkurses. Die Sachanalyse beleuchtet die mathematischen Inhalte und die pädagogischen Herausforderungen der Thematik. Es folgt die Darstellung der geplanten Förderstunde, inklusive ihrer Ziele und Methoden. Die Reflexion der Förderstunde greift die Umsetzung der Planung, die beobachteten Schülerreaktionen und den Lernerfolg auf.
Schlüsselwörter
Mathematische Begabung, Hochbegabung, Begabungsmodelle, Drei-Ringe-Modell, Renzulli, Gagné, Münchner Hochbegabungsmodell, Förderstunde, Hectorkurs, Matheforscher, Sachanalyse, Reflexion, Lernprozess, Grundschule
- Citar trabajo
- Lea Behrens (Autor), 2014, Mathematische Begabung in der Grundschule. Dokumentation und Reflexion der Sitzung „Schnittpunkte von Geraden“ im Kurs „Matheforscher“ der Hector-Kinderakademie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/301129