„O neno tiña algo que lles dicir ós outros nenos que andaban a enredar con el na beiramar” (Dieste 1995: 75 f.). Diese Zeile in galicischer Sprache entstammt dem 1926 von Rafael Dieste verfassten Gedicht „Nova York é noso“ und stellt viele Spanischlernende vor unerwartete Verständnisschwierigkeiten.
Doch sind die Unterschiede zur Standardsprache der so groß, dass man von einer eigenen Sprache sprechen kann oder handelt es sich vielmehr um einen Dialekt, der stark von der Standardnorm abweicht? Um diese Thematik vertiefen zu können, müssen zunächst die Termini ‚Sprache‘ und ‚Dialekt‘ näher beleuchtet werden – eine Angelegenheit, die sich als nicht gerade einfach erweist.
Des Weiteren bedarf die Sprachgeschichte Galiciens einer genaueren Betrachtung, da hier unter anderem die Gründe für den heutigen Normalisierungs- und Ausbaustand der Varietät zu finden sind. Neben der Vergangenheit soll die Arbeit die heutige Sprachsituation in der autonomen Region skizzieren und sich letztlich ganz konkret der Kernfrage, ob es sich beim Galicischen nun um einen Dialekt oder eine Sprache handelt, zuwenden.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Vorwort
- 1 Grundlegende Termini
- 1.1 Sprache
- 1.2 Dialekt
- 2 Die historische Entwicklung des Galicischen
- 2.1 Ursprünge und anfängliche Entwicklungen
- 2.2 12. bis 15. Jahrhundert: Blütezeit
- 3 Die aktuelle Sprachsituation Galiciens
- 3.1 Linguistische Charakteristika
- 3.2 Sprache oder Dialekt?
- 4 Fazit
- 5 Bibliographie
- 6 Internetquellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Hausarbeit untersucht die Frage, ob das Galicische als eine eigenständige Sprache oder als ein Dialekt des Spanischen betrachtet werden kann.
- Definitionen von Sprache und Dialekt
- Die historische Entwicklung des Galicischen
- Die aktuelle Sprachsituation Galiciens
- Die linguistischen Charakteristika des Galicischen
- Die Argumente für und gegen die Klassifizierung des Galicischen als Sprache oder Dialekt
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Das erste Kapitel befasst sich mit der Definition der Begriffe „Sprache“ und „Dialekt“. Es werden verschiedene linguistische Ansätze und die Schwierigkeiten der Abgrenzung zwischen beiden Konzepten diskutiert.
Kapitel Zwei beleuchtet die historische Entwicklung des Galicischen, beginnend mit seinen Ursprüngen im Vulgärlatein bis hin zur Blütezeit im 12. bis 15. Jahrhundert als Literatursprache der gesamten Iberischen Halbinsel.
Kapitel Drei bietet einen Überblick über die aktuelle Sprachsituation Galiciens, einschließlich der linguistischen Charakteristika der Sprache und der Frage, ob sie als Sprache oder Dialekt klassifiziert werden soll.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Varietätenlinguistik, insbesondere im Kontext des Galicischen. Wichtige Schlüsselwörter sind Sprache, Dialekt, Ausbausprache, Abstandsprache, historische Entwicklung, Linguistische Charakteristika, Galicisch-Portugiesisch, und die aktuelle Sprachsituation in Galicien.
- Arbeit zitieren
- Susanne Becker (Autor:in), 2011, Das Galicische. Eigene Sprache oder Dialekt?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/301096