Aktuell werden immer wieder Sanktionen von der internationalen Gemeinschaft eingefordert und auch verhängt. So sind derzeit zum Beispiel Sanktionen gegen Russland und Iran in Kraft. Mit der Verhängung von Sanktionen ist die Hoffnung nach einer Verhaltensänderung der Zielstaaten verbunden. Aber man muss die Frage stellen, ob Sanktionen überhaupt ihre Zielsetzungen erfüllen und somit eine sinnvolle Option in der Außenpolitk darstellen. Um die Frage zu beantworten werden in dieser Arbeit die Sanktionen und Wirkungen gegen Südafrika, Irak und Kuba analysiert. Jene Beispiele wurden gewählt, da sie Sanktionen betreffen, welche über einen langen Zeitraum aufrechterhalten wurden und als abgeschlossen betrachtet werden können. Die Ausnahme hierbei bildet das Embargo der USA gegen Kuba. Da es aber seit nun mehr über 40 Jahren aktiv ist, sind die Folgen und Wirkungen dennoch abschätzbar sind.
Um diese Frage zu beantworten, wird in der vorliegenden Arbeit zunächst der Begriff Sanktion erläutert und dessen verschiedene Ausprägungen dargestellt. In einem weiteren Schritt wird die Rolle der Vereinten Nationen beschrieben, welche für eine Großteil der weltweit verhängten Sanktionen verantwortlich ist. Hierauf folgt die Analyse dreier Fallbeispiele. Zunächst werden die Sanktionen gegen Südafrika in den Jahren 1986-94 betrachtet, welche das Apartheidsregime treffen sollten. Im nächsten Beispiel wird das Sanktionsregime gegen den Irak von 1990-2003 dargestellt. Der Irak hatte 1990 die Annexion Kuwaits erklärt, womit er die Reaktion der USA und UN hervorrief. Das letzte Beispiel wird das US-Embargo gegen Kuba sein. Es wurde zunächst als Reaktion auf die Verstaatlichung US-amerikanischen Eigentums verhängt und ist mit einigen Veränderung bis heute gültig.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Sanktionen
- 3. Die Vereinten Nationen und Multinationale ökonomische Sanktionsregime
- 4. Die Sanktionen gegen Südafrika 1986-94
- 5. Das Sanktionsregime gegen den Irak 1990-2003
- 6. Das US-Embargo gegen Kuba seit 1960
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Wirksamkeit von internationalen Sanktionen anhand der Fallbeispiele Südafrika, Irak und Kuba. Ziel ist es, die Effektivität von Sanktionen als außenpolitisches Instrument zu evaluieren und zu analysieren, ob sie ihre angestrebten Ziele erreichen. Die Arbeit betrachtet langfristig angelegte Sanktionsregime, um deren Auswirkungen umfassend zu beurteilen.
- Definition und Arten von Sanktionen
- Rolle der Vereinten Nationen bei der Verhängung von Sanktionen
- Wirtschafts- und gesellschaftspolitische Folgen von Sanktionen
- Analyse der Wirksamkeit von Sanktionen in verschiedenen Kontexten
- Bewertung der Sanktionen als außenpolitisches Instrument
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der internationalen Sanktionen ein und stellt die Forschungsfrage nach deren Wirksamkeit. Sie begründet die Auswahl der Fallbeispiele Südafrika, Irak und Kuba aufgrund der Länge der Sanktionsperioden und der Möglichkeit, die Folgen abschätzen zu können. Die methodische Vorgehensweise, beginnend mit der Definition von Sanktionen über die Rolle der Vereinten Nationen bis hin zur Analyse der drei Fallbeispiele, wird skizziert.
2. Sanktionen: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Definition des Begriffs „Sanktion“, die die Schwierigkeiten einer eindeutigen Abgrenzung aufgrund der Vielfalt in Ursprung, Umsetzung, Umfang und Wirkung hervorhebt. Es werden verschiedene Ausprägungen von Sanktionen beschrieben, darunter diplomatische, kulturelle, transport- und kommunikationsbezogene, finanzielle und handelsbezogene Maßnahmen. Die Kapitel betont die Variabilität von Sanktionen hinsichtlich Dauer und Intensität sowie deren vielschichtige Ursachen und Ziele, die von der Verhinderung militärischer Konflikte bis hin zur Durchsetzung von Umweltstandards reichen. Die indirekten und direkten Auswirkungen auf die Zielstaaten und deren Eliten werden ebenfalls beleuchtet, wobei die Unberechenbarkeit der Folgen und Kosten für alle Beteiligten hervorgehoben wird.
3. Die Vereinten Nationen und multinationale ökonomische Sanktionsregime: Dieses Kapitel beschreibt die Rolle der Vereinten Nationen (UN) bei der Verhängung multinationaler ökonomischer Sanktionen im Kontext des Konzepts der kollektiven Sicherheit. Es erklärt, wie Zwangsmaßnahmen – sowohl militärischer als auch ökonomischer Natur – eingesetzt werden, um normverletzendes Verhalten von Staaten zu korrigieren und den internationalen Frieden zu sichern. Die Kapitel betont die Grundsätze der staatlichen Souveränität und politischen Unabhängigkeit und wie diese im Zusammenhang mit Sanktionen zu berücksichtigen sind. Es wird auf die relevanten Artikel der UN-Charta verwiesen, welche die Rahmenbedingungen für den Einsatz solcher Maßnahmen festlegen.
Schlüsselwörter
Internationale Sanktionen, Wirksamkeit, Südafrika, Irak, Kuba, Apartheid, UN-Sanktionen, Außenpolitik, Wirtschaftssanktionen, politische Folgen, humanitäre Folgen, kollektive Sicherheit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Wirksamkeit Internationaler Sanktionen - Fallstudien Südafrika, Irak und Kuba
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Wirksamkeit internationaler Sanktionen anhand von drei Fallstudien: Südafrika (1986-1994), Irak (1990-2003) und Kuba (seit 1960). Das Hauptziel ist die Evaluierung der Effektivität von Sanktionen als außenpolitisches Instrument und die Analyse, ob sie ihre angestrebten Ziele erreichen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Aspekte von Sanktionen, darunter Definitionen und Arten von Sanktionen, die Rolle der Vereinten Nationen, wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Folgen, die Analyse der Wirksamkeit in verschiedenen Kontexten und die Bewertung von Sanktionen als außenpolitisches Instrument. Die Fallstudien ermöglichen eine umfassende Beurteilung langfristig angelegter Sanktionsregime.
Welche Fallstudien werden untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf drei Fallstudien: die Sanktionen gegen Südafrika während der Apartheid, die Sanktionen gegen den Irak nach dem Golfkrieg und das US-Embargo gegen Kuba. Die Auswahl basiert auf der Länge der Sanktionsperioden, die eine umfassende Bewertung der Auswirkungen erlaubt.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel: eine Einleitung, ein Kapitel über Sanktionen allgemein, ein Kapitel zur Rolle der Vereinten Nationen bei Sanktionen und jeweils ein Kapitel zu den drei Fallstudien (Südafrika, Irak, Kuba). Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Analyse des jeweiligen Themas.
Welche Rolle spielen die Vereinten Nationen?
Die Arbeit beleuchtet die Rolle der Vereinten Nationen (UN) bei der Verhängung multinationaler ökonomischer Sanktionen im Kontext der kollektiven Sicherheit. Es wird untersucht, wie Zwangsmaßnahmen eingesetzt werden, um normverletzendes Verhalten von Staaten zu korrigieren und den internationalen Frieden zu sichern, unter Berücksichtigung der Grundsätze der staatlichen Souveränität und politischen Unabhängigkeit.
Welche Arten von Sanktionen werden betrachtet?
Die Arbeit beschreibt verschiedene Arten von Sanktionen, darunter diplomatische, kulturelle, transport- und kommunikationsbezogene, finanzielle und handelsbezogene Maßnahmen. Es wird die Variabilität von Sanktionen hinsichtlich Dauer und Intensität sowie deren vielschichtige Ursachen und Ziele betont.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Wirksamkeit von Sanktionen als außenpolitisches Instrument zu evaluieren. Die Analyse der Fallstudien soll Aufschluss darüber geben, ob und unter welchen Bedingungen Sanktionen ihre angestrebten Ziele erreichen und welche unerwünschten Folgen sie haben können. Die Schlussfolgerungen werden auf Basis der empirischen Daten der Fallstudien gezogen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Internationale Sanktionen, Wirksamkeit, Südafrika, Irak, Kuba, Apartheid, UN-Sanktionen, Außenpolitik, Wirtschaftssanktionen, politische Folgen, humanitäre Folgen, kollektive Sicherheit.
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- Sidney Sauer (Author), 2015, Die Wirksamkeit von Sanktionen anhand der Beispiele Südafrika, Irak und Kuba, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/300991