„Spare in der Zeit, so hast du in der Not“. Dieser Werbeslogan, der um 1850 von kommunalen Sparkassen verwendet wurde, ist heute wieder so aktuell wie damals. Es wird immer deutlicher, dass die gesetzliche Rente, vor allem bei der jüngeren Generation, für ein sorgenfreies Leben im Alter nicht mehr ausreicht. Die Möglichkeiten für die Bürger, privat für den Ruhestand finanziell vorzusorgen, sind vielfältig. Neben den Lebensversicherern bieten auch Investmentgesellschaften ihre Produkte auf dem Altersvorsorgemarkt an.
Die vergangenen Jahre haben deutlich gezeigt, welches Risiko Geldanlagen mit sich bringen können. Viele Kunden haben im Zuge der Finanzkrise das Vertrauen in die Börse, im Prinzip sogar in das gesamte Finanzsystem, verloren. Die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008 hatte zum einen zur Folge, dass weltweit die Aktienkurse drastisch einbrachen und zum anderen, dass das internationale Finanzsystem eine schwere Krise erlebte. Das darauf folgende Stocken der Weltwirtschaft betraf Banken, Wertpapierhandelshäuser und Versicherungen. Selbst risikoaverse Anleger, die in vermeintlich sichere Zinspapiere investiert haben, bekamen im Frühjahr 2010 die Krise, aufgrund finanzieller Schwierigkeiten einiger europäischer Staaten, zu spüren.
Experten sind sich einig, dass die deutschen Lebensversicherer aus der Krise 2000 bis 2002 gelernt haben. So wurden die Aktienengagements zum Teil deutlich reduziert und auch die Folgen durch die US-Immobilienkrise halten sich bislang in Grenzen. Die Risiken konkretisieren sich allerdings nicht nur in den Aktienengagements. Der überwiegende Teil der Kundengelder ist in Staatsanleihen investiert. Die Lebensversicherer müssen das dort investierte Geld jedoch nicht mit Eigenkapital gegen Wertverluste absichern.
Eine Auswirkung der Finanzkrise auf die Lebensversicherer lässt sich nicht gänzlich vermeiden, wie die aktuellen Entwicklungen der Überschussbeteiligungen und des Garantiezinses zeigen. Der Garantiezins sinkt, aufgrund der allgemein niedrigen Zinsen für Staatsanleihen hoher Bonität, zum 01.01.2012 auf 1,75 Prozent. Somit wird dieser sogar unter den von den Versicherungsmathematikern der deutschen Aktuarvereinigung empfohlenen 2 Prozent angesetzt. Auch die Überschussbeteiligung wird im Jahr 2011 vielfach gesenkt. So ist dies bei zwei von drei Gesellschaften der Fall. Darunter sind Branchengrößen wie die Allianz oder R+V Leben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bedeutende Faktoren hinsichtlich der Bewertung von Altersvorsorgeverträgen aus Kundensicht
- Entwicklung der gesetzlichen Altersvorsorge
- Kriterien aus Kundensicht für eine geeignete private Altersvorsorge
- Darstellung des Garantiefonds als Instrument der privaten Altersvorsorge
- Konzept und Funktionsweise eines Investmentfonds
- Gestaltungsformen von Investmentfonds
- Offene und geschlossene Investmentfonds
- Ausschüttung und Ansammlung der Erträge
- Unterschiedliche Anlagemöglichkeiten innerhalb eines Investmentfonds aus Kundensicht
- Die Kosten eines Investmentfonds aus Kundensicht
- Garantiefonds als eine besondere Form von Investmentfonds
- Statische Wertsicherung durch Einsatz von Optionen
- Funktionsweise der statischen Wertsicherung
- Determinanten der Partizipationsquote
- Verschiedene Varianten zur Erhöhung der Partizipationsquote
- Dynamische Wertsicherung ohne Einsatz von Optionen
- Funktionsweise eines CPPI-Fonds
- Wertentwicklung eines CPPI-Fonds bei alternativen Aktienmarktentwicklungen
- Varianten von CPPI-Fonds
- Darstellung der klassischen Rentenversicherung als Instrument der privaten Altersvorsorge
- Konzept und Funktionsweise der Lebensversicherung
- Beitragskalkulation
- Garantiezins und Überschussbeteiligung
- Gestaltungsformen der Lebensversicherung
- Die Risikolebensversicherung
- Die fondsgebundene Lebensversicherung
- Die kapitalbildende Lebensversicherung
- Die Kosten der klassischen Lebensversicherung
- Die klassische Rentenversicherung als eine Variante der kapitalbildenden Lebensversicherung
- Vergleich von klassischer Rentenversicherung und Garantiefonds als Altersvorsorgeinstrumente
- Performance und Rentabilität
- Sicherheit
- Risiko des Kapitalverlustes
- Der Insolvenzfall
- Liquidität
- Kosten
- Kritische Betrachtung der beiden Varianten aus Kundensicht
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Bachelor-Thesis befasst sich mit der ökonomischen Analyse von Garantiefonds im Vergleich zur klassischen Rentenversicherung aus Sicht des Anlegers. Die Arbeit soll zeigen, welche Form der Altersvorsorge für den Kunden die wirtschaftlichere ist.
- Entwicklung der gesetzlichen Altersvorsorge
- Wichtige Kriterien für Kunden beim Aufbau einer privaten Altersvorsorge
- Konzept und Funktionsweise von Garantiefonds und klassischer Rentenversicherung
- Ökonomischer Vergleich der beiden Varianten
- Kritische Betrachtung der beiden Varianten aus Kundensicht
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in die Thematik der privaten Altersvorsorge und erläutert die Bedeutung der gesetzlichen Altersvorsorge, sowie die Notwendigkeit einer privaten Vorsorge. Im zweiten Kapitel werden wichtige Kriterien für Kunden beim Aufbau einer privaten Altersvorsorge, wie z.B. Sicherheit, Rentabilität, Liquidität und Bequemlichkeit, vorgestellt.
In Kapitel 3 wird der Garantiefonds als Instrument der privaten Altersvorsorge analysiert. Hierbei werden zunächst grundlegende Konzepte und Funktionsweisen von Investmentfonds betrachtet. Anschließend werden die Gestaltungsformen von Investmentfonds, insbesondere offene und geschlossene Investmentfonds, sowie ausschüttende und thesaurierende Fonds, erläutert. Der Fokus liegt auf der Darstellung unterschiedlicher Anlagemöglichkeiten innerhalb eines Investmentfonds, wie z.B. Aktienfonds, Rentenfonds, Mischfonds, Offene Immobilienfonds, Geldmarktfonds und Riesterfonds.
Kapitel 4 widmet sich der klassischen Rentenversicherung. Das Konzept und die Funktionsweise der Lebensversicherung werden detailliert beschrieben, inklusive der Beitragskalkulation, Garantiezins und Überschussbeteiligung. Die verschiedenen Gestaltungsformen der Lebensversicherung, wie Risikolebensversicherung, fondsgebundene Lebensversicherung und kapitalbildende Lebensversicherung, werden ebenfalls beleuchtet.
In Kapitel 5 erfolgt ein Vergleich der klassischen Rentenversicherung und des Garantiefonds. Die Performance und Rentabilität der beiden Varianten werden anhand verschiedener Kennzahlen und Statistiken betrachtet.
Kapitel 6 bietet eine kritische Betrachtung der beiden Varianten aus Kundensicht. Die Vorteile und Nachteile der klassischen Rentenversicherung und des Garantiefonds werden anhand der Kriterien Sicherheit, Rentabilität, Liquidität und Kosten analysiert.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema der privaten Altersvorsorge und untersucht insbesondere zwei wichtige Instrumente: die klassische Rentenversicherung und den Garantiefonds. Die Arbeit behandelt wichtige Themen wie die Entwicklung der gesetzlichen Altersvorsorge, die Bedeutung von Sicherheit, Rentabilität, Liquidität und Kosten für Kunden, sowie die Funktionsweise von Investmentfonds, Garantiefonds, Lebensversicherungen und Rentenversicherungen. Darüber hinaus werden wichtige Konzepte wie das magische Dreieck der Geldanlage, das Cost-Average-Effekt, die statische und dynamische Wertsicherung, sowie die Constant Proportion Portfolio Insurance (CPPI) erläutert.
- Quote paper
- Tom Dahncke (Author), 2011, Garantiefonds versus klassische Rentenversicherung. Ein ökonomischer Vergleich aus Kundensicht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/300797