Die geplante Fehmarnbeltquerung, welche in Form eines Senktunnels Deutschland und Dänemark verbinden soll, ist insbesondere bei Naturschutzverbänden und -behörden umstritten. Denn der geplante, weltweit längste Unterwassertunnel soll inmitten des Natura-2000-Gebietes "Fehmarnbelt" errichtet werden, in welchem ein das Verschlechterungsverbot gilt.
Der Fehmarnbelt ist dabei nicht nur aus naturschutzfachlicher Sicht ein Gebiet von hoher ökologischer Bedeutung. In der "Aorta der Ostsee" finden 70 Prozent des Wasseraustausches zwischen Nord- und Ostsee statt.
Der Fehmarnbelt nimmt dadurch eine Schlüsselfunktion für den Austausch und die Verbreitung mariner Arten sowie für die Anreicherung des Salz- und Sauerstoffgehaltes der Ostsee ein. Zudem befinden sich im Fehmarnbelt die FFH-Lebensraumtypen (LRT) "Sandbänke mit nur schwacher ständiger Überspülung durch Meerwasser" und "Riffe", welche einen besonders wertvollen Lebensraum für marine Arten darstellen und eine hohe Biodiversität begünstigen.
Der Fehmarnbelt ist folglich nicht nur eine bevorzugte Wanderroute für marine Säuger und Fische, sondern auch ein beliebter Laichplatz, welches für die Fischereiwirtschaft von großer Bedeutung ist.
Des Weiteren bietet der Fehmarnbelt Lebensraum für zahlreiche Benthosorganismen, wie beispielsweise der in der Roten Liste geführten Arten Island- (Arctica islandica) und Pferdemuschel (Modiolus modiolus).
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
1. Einführung
2. Das Natura 2000 Gebiet "Fehmarnbelt"
2.1. Gebietscharakteristik und Bedeutung des "Fehmarnbelts"
2.2. FFH-Lebensraumtypen „Sandbänke“ und „Riffe“
2.3. Biodiversität des FFH-Gebietes "Fehmarnbelt"
3. Der Einsatz von Planungsinstrumenten zum Schutz der Benthosorganismen
3.1. Die Ausweisung von Natura-2000-Gebieten
3.2. Allgemeine und spezifische Erhaltungsziele für das Natura 2000 Gebiet "Fehmarnbelt"
3.3. Festlegung und Durchführung von Gebiets- und Artenschutzmaßnahmen
3.3.1. Anforderungen an einen günstigen Erhaltungszustand
3.3.2. Schutzgebietsmanagement
3.4. Vorgehensweise bei geplanten Bauvorhaben innerhalb von Natura 2000- Gebieten am Beispiel der Fehmarnbeltquerung
3.4.1. Planfeststellungsverfahren
3.4.2. Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) und Strategische Umweltprüfung (SUP)
3.4.3. Verträglichkeitsuntersuchung für Natura 2000-Gebiete
4. Auswirkungen und Folgen der geplanten Fehmarnbeltquerung auf die Benthosorganismen der Ostsee
4.1. Auswirkungen auf die Sauerstoffkonzentration und das Sediment
4.2. Anwendung nicht-bewährter Bewertungsmethoden und die daraus resultierenden Folgen für die Pferdemuschel (Modiolus modiolus)
5. Fazit und Ausblick
Literaturverzeichnis
Anhang
- Quote paper
- Iris Wicht (Author), 2014, Die Fehmarnbeltquerung. Auswirkungen auf das Natura 2000 Gebiet "Fehmarnbelt" und die Benthosorganismen der Ostsee, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/300773
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