Nachdem das Phänomen der Firmenbestattung erstmals Mitte der 90er Jahre in Erscheinung getreten ist, hat sich mittlerweile eine regelrechte Dienstleistungsbranche gebildet. Anbieter solcher Firmenbestattungen werben in Zeitungen und Internet mit einem Rundum-sorglos-Paket für krisengeschüttelte Unternehmen.
Dabei handelt es sich nicht etwa um störende Einzelfälle, sondern vielmehr um eine Massenerscheinung, die den Ermittlungs- und Justizapparat teils bis an seine Grenzen auslastet. Verdeutlicht wird dies etwa durch den Fall einer Firmenbestattung aus Köln, bei dem Akten anfielen, die 33 Stellplätze einer Tiefgarage belegten. In einem anderen Fall bestritt das Landgericht Mühlhausen das größte Strafverfahren der Geschichte Thüringens.
Die vorliegende Arbeit behandelt nach einer Darstellung des Ablaufs einer Firmenbestattung, die Frage der strafrechtlichen Konsequenzen und zuletzt eine persönliche Bewertung einzelner Straftatbestände im Lichte der Firmenbestattung vornehmen.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Ablauf einer Firmenbestattung
- C. Strafrechtliche Konsequenzen der Firmenbestattung
- I. Strafbarkeit des Altgeschäftsführers
- 1. Bankrottdelikte, § 283 StGB
- 2. Insolvenzverschleppung, § 15a IV InsO
- 3. Untreue, § 266 I StGB
- 4. Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt, § 266a I StGB
- 5. Betrug gegenüber Lieferanten, § 263 I StGB
- 6. Steuerhinterziehung, § 370 I AO
- 7. Hehlerei, § 259 I StGB
- 8. Unterschlagung, § 246 StGB
- 9. Urkundendelikte, §§ 267ff. StGB
- II. Strafbarkeit des Neugeschäftsführers
- 1. Bankrottdelikte, § 283 StGB
- 2. Insolvenzverschleppung, § 15a IV InsO
- 3. Untreue, § 266 I StGB
- 4. Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt, § 266a I StGB
- 5. Betrug gegenüber dem Altgeschäftsführer, § 263 I StGB
- 6. Strafvereitelung, § 258 I StGB
- 7. Begünstigung, § 257 I StGB
- 8. Unterschlagung und Urkundenunterdrückung §§ 246 I, 274 I StGB
- III. Strafbarkeit des Hintermanns
- IV. Strafbarkeit des Gesellschafters
- V. Strafbarkeit des Notars
- I. Strafbarkeit des Altgeschäftsführers
- D. Eigene Bewertung der §§ 283 I Nr. 8 Alt. 2 und § 129 I StGB
- I. § 283 I Nr. 8 Alt. 2 StGB
- II. Bildung einer kriminellen Vereinigung, § 129 I StGB
- E. Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die strafrechtlichen Konsequenzen der sogenannten Firmenbestattung, ein Phänomen, das in den 1990er Jahren aufkam und seitdem eine eigene Dienstleistungsbranche hervorgebracht hat. Die Arbeit untersucht die verschiedenen Straftatbestände, die im Zusammenhang mit Firmenbestattungen relevant sind, und analysiert die Strafbarkeit der beteiligten Personen, wie etwa des Altgeschäftsführers, des Neugeschäftsführers, des Hintermanns, des Gesellschafters und des Notars.
- Strafrechtliche Konsequenzen der Firmenbestattung
- Strafbarkeit der beteiligten Personen
- Analyse relevanter Straftatbestände
- Bewertung der §§ 283 I Nr. 8 Alt. 2 und § 129 I StGB
- Das Phänomen der Firmenbestattung in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema „Firmenbestattung“ ein und erläutert die Relevanz der Thematik. Der zweite Teil der Arbeit beschreibt den Ablauf einer Firmenbestattung, wobei verschiedene Vorgehensweisen und Muster vorgestellt werden. Der dritte Teil befasst sich mit den strafrechtlichen Konsequenzen der Firmenbestattung und analysiert die Strafbarkeit der beteiligten Personen. Der vierte Teil der Arbeit bietet eine eigene Bewertung der §§ 283 I Nr. 8 Alt. 2 und § 129 I StGB im Lichte der Firmenbestattung. Die Arbeit endet mit Schlussbemerkungen, die die gewonnenen Erkenntnisse zusammenfassen.
Schlüsselwörter
Firmenbestattung, Strafrecht, Insolvenzrecht, Bankrottdelikte, Insolvenzverschleppung, Untreue, Betrug, Steuerhinterziehung, Hehlerei, Unterschlagung, Urkundendelikte, Strafvereitelung, Begünstigung, kriminelle Vereinigung, GmbH, AG, Altgeschäftsführer, Neugeschäftsführer, Hintermann, Gesellschafter, Notar, Strafbarkeit, Rechtsfolgen.
- Quote paper
- Bastian Froschhammer (Author), 2014, Strafrechtliche Konsequenzen der Firmenbestattung. Aktuelle Fragen des Wirtschaftsstrafrechts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/300588