Zunächst werden in dieser Arbeit der allgemeine sowie der literarische Zufall näher untersucht. Erst danach kann sich dem Unvorhersehbaren in Bezug auf die Vorstellung Dürrenmatts gewidmet werden. Zu unverständlich wäre sonst die Absicht und Vorgehensweise Dürrenmatts.
Anhand einer detaillierten Szenenanalyse kann überprüft werden, ob die theoretische Idee des Zufalls vom Autor auch praktisch umgesetzt wurde. Das Versprechen ohne den Zufall kann man sich heutzutage nicht mehr vorstellen. Zu geschickt, zu subtil und dennoch vordergründig hat Dürrenmatt mit ihm in seinem Werk
gearbeitet. Zu Recht schildert Oliver Möbert, dass sich der Detektivroman „inhaltlich wie künstlerisch deutlich von der Masse der Kriminalliteratur“ abgrenze.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1. Der literarische Zufall
- 2.2. Die Idee des Zufalls bei Dürrenmatt
- 3. Die Rolle des Zufalls in „Das Versprechen“
- 3.1. Dr. H.s Kritik am Kriminalroman
- 3.2. Das falsche Geständnis
- 3.3. „Einen Raubfisch mit etwas Lebendigem fangen“
- 3.4. Die Beichte der Frau Schrott
- 4. Fazit und abschließender Gedanke
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle des Zufalls in Friedrich Dürrenmatts Roman „Das Versprechen“. Sie analysiert, inwieweit der Zufall zum Scheitern der Hauptfigur beiträgt und ob Dürrenmatts Darstellung eine Welt ohne Logik impliziert. Die Arbeit beleuchtet die theoretischen Grundlagen des literarischen Zufalls und die spezifische Auffassung Dürrenmatts.
- Der literarische Zufall und seine Abgrenzung zur Notwendigkeit.
- Dürrenmatts Konzept des Zufalls und seine Abweichung vom klassischen Kriminalroman.
- Die Darstellung des Zufalls in Schlüsselszenen von „Das Versprechen“.
- Die Frage nach der Verantwortlichkeit des Zufalls für das Scheitern der Hauptfigur.
- Die Implikationen von Dürrenmatts Darstellung für das Verständnis von Logik und Zufall.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Rolle des Zufalls in Dürrenmatts „Das Versprechen“ vor. Sie skizziert den Entstehungskontext des Romans, der ursprünglich als Filmerzählung konzipiert war, und Dürrenmatts Intention, den Kriminalroman durch einen „Verstoß“ gegen dessen Gesetzmäßigkeiten zu hinterfragen. Die Einleitung verweist auf die bevorstehende Auseinandersetzung mit dem Begriff des Zufalls in der Literatur und in Dürrenmatts Werk sowie auf die anschließende detaillierte Analyse der wichtigsten Szenen des Romans.
2. Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel klärt den Begriff des Zufalls im allgemeinen Sprachgebrauch und in der Literaturwissenschaft. Es differenziert zwischen Zufall und Notwendigkeit, indem es sich auf Kants Modalitätenschema bezieht. Es wird erläutert, dass ein zufälliges Ereignis nicht nur unerwartet und unbeabsichtigt, sondern auch nicht notwendig ist. Der Abschnitt legt die Grundlage für die spätere Interpretation des Romans, indem er die theoretischen Rahmenbedingungen für die Analyse des literarischen Zufalls festlegt. Der Bezug auf Kant und die Erläuterung der Differenz zwischen Zufall und Notwendigkeit sind essentiell für das Verständnis der folgenden Kapitel.
3. Die Rolle des Zufalls in „Das Versprechen“: Dieses Kapitel analysiert die konkreten Stellen im Roman, an denen der Zufall eine entscheidende Rolle spielt. Es untersucht die verschiedenen Episoden und Szenen, um die Bedeutung und die Funktion des Zufalls innerhalb der Handlung zu verdeutlichen. Die einzelnen Unterkapitel (3.1-3.4) beleuchten spezifische Ereignisse, die die Hauptfigur betreffen und die durch eine Kette von Zufällen beeinflusst werden. Die Zusammenfassung dieser Ereignisse ist zentral für die Beantwortung der Forschungsfrage und zeigt, wie Dürrenmatt den Zufall als narrativem Instrument einsetzt, um die Grenzen des Kriminalromans aufzuzeigen und die Unberechenbarkeit des Lebens zu thematisieren. Der Bezug zu den vorherigen Kapiteln über die theoretischen Grundlagen des literarischen Zufalls wird hier entscheidend.
Schlüsselwörter
Friedrich Dürrenmatt, Das Versprechen, Zufall, Kriminalroman, Literaturwissenschaft, Erzählkunst, Notwendigkeit, Unberechenbarkeit, Handlung, Szenenanalyse, Theoretische Grundlagen.
Häufig gestellte Fragen zu: Die Rolle des Zufalls in Friedrich Dürrenmatts "Das Versprechen"
Was ist der Hauptgegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Rolle des Zufalls in Friedrich Dürrenmatts Roman "Das Versprechen". Sie untersucht, wie der Zufall zum Scheitern der Hauptfigur beiträgt und ob Dürrenmatts Darstellung eine Welt ohne Logik impliziert. Die Arbeit beleuchtet dabei sowohl die theoretischen Grundlagen des literarischen Zufalls als auch Dürrenmatts spezifische Auffassung.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Der literarische Zufall und seine Abgrenzung zur Notwendigkeit; Dürrenmatts Konzept des Zufalls und seine Abweichung vom klassischen Kriminalroman; Die Darstellung des Zufalls in Schlüsselszenen von "Das Versprechen"; Die Frage nach der Verantwortlichkeit des Zufalls für das Scheitern der Hauptfigur; Die Implikationen von Dürrenmatts Darstellung für das Verständnis von Logik und Zufall.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit besteht aus vier Kapiteln: Kapitel 1 (Einleitung): Einführung in das Thema und die Forschungsfrage. Kapitel 2 (Theoretische Grundlagen): Klärung des Begriffs "Zufall" in Literaturwissenschaft und allgemeinem Sprachgebrauch, Differenzierung zwischen Zufall und Notwendigkeit. Kapitel 3 (Die Rolle des Zufalls in "Das Versprechen"): Analyse konkreter Stellen im Roman, an denen der Zufall eine entscheidende Rolle spielt, Untersuchung der Bedeutung und Funktion des Zufalls innerhalb der Handlung. Kapitel 4 (Fazit und abschließender Gedanke): Zusammenfassung der Ergebnisse und Schlussfolgerungen.
Welche Schlüsselstellen im Roman werden analysiert?
Das dritte Kapitel analysiert verschiedene Schlüsselszenen aus "Das Versprechen", inklusive Dr. H.s Kritik am Kriminalroman, dem falschen Geständnis, der Metapher "Einen Raubfisch mit etwas Lebendigem fangen" und der Beichte der Frau Schrott. Diese Analysen zeigen, wie Dürrenmatt den Zufall als narratives Instrument einsetzt, um die Grenzen des Kriminalromans aufzuzeigen und die Unberechenbarkeit des Lebens zu thematisieren.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf Kants Modalitätenschema um Zufall und Notwendigkeit zu differenzieren. Es wird erläutert, dass ein zufälliges Ereignis nicht nur unerwartet und unbeabsichtigt, sondern auch nicht notwendig ist. Diese theoretischen Grundlagen bilden die Basis für die Interpretation des Romans.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Friedrich Dürrenmatt, Das Versprechen, Zufall, Kriminalroman, Literaturwissenschaft, Erzählkunst, Notwendigkeit, Unberechenbarkeit, Handlung, Szenenanalyse, Theoretische Grundlagen.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für Leser gedacht, die sich für Friedrich Dürrenmatts Werk, den Kriminalroman und die literaturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Zufall interessieren. Sie eignet sich insbesondere für akademische Zwecke, z.B. für Studierende der Literaturwissenschaft.
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- Lisa Demmel (Author), 2015, Die Bedeutung des Zufalls in Friedrich Dürrenmatts „Das Versprechen“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/300493