Literaturverfilmungen stoßen immer wieder auf Kritik und Skepsis, erweist sich doch die Umsetzung des imaginativen Buchcharakters in den visuellen des Films als äußerst schwierig. So ersetzen und verändern die filmischen Mittel stets das geschriebene Wort des Buches. Die Bedienung der Filmemacher an Romanen, Kurzgeschichten, Dramen oder anderer Literatur, als Vorlage für ihre eigene Arbeit, ist jedoch kein neues Phänomen. Schon mit dem Beginn, der Herausbildung des Films als Massenmedium, Anfang des 20. Jahrhunderts, bildeten literarische Werke Entwürfe, die es filmisch umzusetzen galt.
Das Augenmerk der Untersuchung liegt auf der Erzählperspektive und dem Montagecharakter des Romans. Verglichen werden soll dies im Anschluss mit der Realisierung Phil Jutzis im Medium Film. Zur Klärung und zur genaueren Erläuterung dieses Sachverhalts, wird zunächst ein Blick auf die Erzähltheorie geworfen, ehe diese konkrete Anwendung auf den Roman findet. Anhand von Textstellen soll dann die Frage geklärt werden, um welche Art des Erzählens es sich im Buch handelt.
Der eng mit der Erzählsituation im Zusammenhang stehende Montagecharakter des Döblinschen Werkes, soll im Anschluss untersucht werden. Interessant ist hierbei die Frage, wie es dem Autor gelingt, die Vielfalt des großstädtischen Lebens in seinem Text darzustellen.
Abschließend werden die Erzählsituation und der Montagecharakter der Romanvorlage mit der Verfilmung verglichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erzählsituation
- Zur allgemeinen Theorie der Erzählperspektiven
- Erzählperspektive(-n) in Döblins Roman
- Montagetechnik in Döblins Roman
- Vergleich von Erzählperspektive und Montage Döblins mit der filmischen Umsetzung Phil Jutzis
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Erzählperspektive und den Montagecharakter von Alfred Döblins Roman "Berlin Alexanderplatz" im Vergleich zu der filmischen Umsetzung von Phil Jutzi. Dabei wird die Erzähltheorie beleuchtet und anhand von Textstellen die Art des Erzählens im Roman analysiert. Anschließend wird die Frage geklärt, wie Döblin die Vielfalt des Großstadtlebens in seinem Text darstellt. Im Vergleich zur Verfilmung wird die Frage behandelt, wie Jutzi den Roman in seinen Film überträgt und die spezifischen Herausforderungen der Buchverfilmung im Medium Film.
- Analyse der Erzählperspektive in "Berlin Alexanderplatz"
- Untersuchung des Montagecharakters im Roman
- Vergleich der Erzählsituation und des Montagecharakters mit der Verfilmung
- Behandlung der Herausforderungen der Buchverfilmung
- Einordnung des Romans in die literarische Epoche der Weimarer Republik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Literaturverfilmung ein und stellt die Relevanz des Themas dar. Sie beleuchtet den Vergleich der Verfilmung von "Berlin Alexanderplatz" mit dem Roman von Alfred Döblin und fokussiert auf die Analyse der Erzählperspektive und des Montagecharakters.
Das Kapitel "Erzählsituation" beginnt mit einer Einführung in die Theorie der Erzählperspektiven, basierend auf dem Schema von Franz Karl Stanzel. Es werden die drei idealtypischen Erzählsituationen (auktorial, personal, Ich-Erzählsituation) erläutert. Im Anschluss wird die Frage geklärt, wie Döblin den Roman erzählt und welche Art des Erzählens im Buch vorliegt. Anhand von Textstellen wird die Vielfältigkeit der Erzählsituation in "Berlin Alexanderplatz" untersucht.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind Erzählperspektive, Montagetechnik, "Berlin Alexanderplatz", Alfred Döblin, Phil Jutzi, Literaturverfilmung, Weimarer Republik, Großstadtleben, Stilistische Vielfalt, Romananalyse.
- Quote paper
- Julius Ledge (Author), 2015, Erzählsituation und Montagestil in Alfred Döblins "Berlin Alexanderplatz". Vergleich mit der Verfilmung von Phil Jutzi, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/300277