Meine Seminararbeit befasst sich mit der „Causa Curiana“, einem berühmten Erbschaftsprozess aus der Zeit der späten römischen Republik.
Im Folgenden werde ich zuerst auf die Prozessfakten und die Streitfrage und danach auf die Wirkungen des angewendeten Prozessrechts auf die Rechtsfindung eingehen. Dabei komme ich auch auf die Einflüsse der griechischen Rhetorik zu sprechen.
Zum Ende gebe ich einen Ausblick auf die weitere rechtliche Entwicklung der behandelten Streitfrage in Rom und über die heutige Regelung, bevor ich mit meinem persönlichen Fazit in der Sache abschließe.
Die „Causa Curiana“ wird auch der „Prozess des Curius“ genannt und ist ein berühmter Erbschaftsstreit, der im 1. Jahrhundert v. Chr. vor dem Zentumviralgericht in Rom verhandelt wurde. Ob sich der Fall nun 93 oder doch 92 v. Chr. ereignet hat, ist nicht abschließend geklärt. Es kann jedoch festgehalten werden, dass er in die Zeit Sullas fällt und somit in der ausgehenden Republik stattfand.
In dem „Prozess des Curius“, der so genannt wird, obwohl gar nicht er, Manius Curius, sondern ein gewisser Marcus Coponius der Kläger war, hatte ersterer eine Erbschaft in Besitz genommen, die Coponius nun vor dem zuständigen Zentumviralgericht herausverlangte, weil er sich für den rechtmäßigen Erben hielt.
Inhaltsverzeichnis
- A. FAKTEN ZUM PROZESS.
- I. Sachverhalt der ,, Causa Curiana“.
- II. Die Beteiligten des Prozesses.
- 1. Kläger und Beklagter
- a) Marcus Coponius als Kläger.
- b) Manius Curius als Beklagter..
- 2. Prozessvertretung der beiden Parteien
- a) Vertretung des Klägers durch Quintus Mucius Scaevola (Pontifex).
- b) Vertretung des Beklagten durch Lucius Licinius Crassus.
- III. Plädoyers der Parteivertreter.
- 1. Plädoyers in der „,Causa Curiana“.
- 2. Konflikt zwischen den „iuris consulti“ und den „oratores“?.
- a) Entwicklung des Juristenberufs („iuris consultus“) in Rom.
- b) Entwicklung des Rednerberufs („oratores“).
- aa) Einfluss der griechischen Rhetorik in Rom.
- bb) Rhetoriker als Gerichtsredner..
- c) Ergebnis
- 3. Streit unter den Juristen..
- IV. Die Streitfrage in der „, Causa Curiana“ und ihre juristischen Grundlagen
- 1. Die Streitfrage.
- 2. Verhältnis Testaterbfolge und gesetzliche Erbfolge im Römischen Recht
- 3. Wirksame Erbeinsetzung des ungeborenen Kindes?.
- 4. Pupillar- oder Vulgarsubstitution oder beides zusammen?
- a) Pupillarsubstitution („,Nacherbschaft“).
- b) Vulgarsubstitution (Ersatzerbschaft).
- c),,Verhältnis zueinander..
- aa) Testamentsauslegung nach dem strengen Wortlaut („verba“).
- bb) Testamentsauslegung nach dem Parteiwillen des Erblassers („voluntas“)
- cc) Ergebnis.
- V. Urteil des Prozesses.
- B. EINFLUSS DES PROZESSRECHTS AUF DIE ENTSCHEIDUNGSFINDUNG
- I. Prozessuales Verfahren
- 1. Das Zentumviralgericht („centumviri“)
- a) Geschichte des Zentumviralgerichtes.
- b) Aufbau und Besetzung zur Zeit der „Causa Curiana“
- c) Streitigkeiten vor dem Gericht der „centumviri\"/Zuständigkeit.
- 2. Anwendung des Legisaktionenverfahrens („legis actiones“).
- a) Allgemeines.
- b) Zweiteilung des Verfahrens.
- aa) Das Verfahren „in iure“.
- (1) Zuständigkeit, Gerichtsstätte, Zeit der Verhandlungen
- (2) Verfahren,,in iure“ in der „Causa Curiana“.
- (3) Verwendete „Legis actio” in der „Causa Curiana“.
- (4) Zur Durchsetzung einer erbrechtlichen Klageart..
- bb) Das Verfahren „ad/apud iudicem“.
- II. Einfluss des Prozessrechts auf die Entscheidungsfindung
- C. WEITERE ENTWICKLUNG DER TESTAMENTSAUSLEGUNG.
- I. Im Römischen Reich..
- II. Heutige Regelungen.....
- D. FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der „Causa Curiana“, einem berühmten Prozess aus der römischen Rechtsgeschichte, der wichtige Einblicke in die Anwendung von Recht und Rhetorik in der Testamentsauslegung bietet. Die Arbeit untersucht den Sachverhalt, die Beteiligten und die Argumentation der Prozessparteien sowie den Einfluss des Prozessrechts auf die Entscheidungsfindung.
- Anwendung von Recht und Rhetorik in der Testamentsauslegung im Römischen Recht
- Die Bedeutung des Prozesses „Causa Curiana“ für die Rechtsgeschichte
- Die Rolle der Juristen und Redner im römischen Prozess
- Die Entwicklung des Prozessrechts im Römischen Reich
- Das Verhältnis von gesetzlicher Erbfolge und Testamentsauslegung
Zusammenfassung der Kapitel
- A. FAKTEN ZUM PROZESS: Dieser Teil gibt einen Überblick über den Sachverhalt der „Causa Curiana“, die beteiligten Parteien und deren Prozessvertretung, die Plädoyers der Parteivertreter und die Streitfrage im Prozess sowie die juristischen Grundlagen dieser Streitfrage.
- B. EINFLUSS DES PROZESSRECHTS AUF DIE ENTSCHEIDUNGSFINDUNG: Dieses Kapitel behandelt das Prozessuale Verfahren und die Anwendung des Legisaktionenverfahrens im Prozess sowie den Einfluss des Prozessrechts auf die Entscheidungsfindung.
- C. WEITERE ENTWICKLUNG DER TESTAMENTSAUSLEGUNG: Dieser Teil beleuchtet die Entwicklung der Testamentsauslegung im Römischen Reich und in der Gegenwart.
Schlüsselwörter
Römisches Recht, Testamentsauslegung, Prozessrecht, Rhetorik, „Causa Curiana“, Juristen, Redner, „iuris consulti“, „oratores“, „legis actiones“, Erbrecht, gesetzliche Erbfolge, Testamentsauslegung, Pupillarsubstitution, Vulgarsubstitution, Zentuviren, Gerichtsverfahren.
- Quote paper
- Nadine Schlierkamp (Author), 2009, Die "Causa Curiana". Prozessfakten und Einfluss des Prozessrechts auf die Entscheidungsfindung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/300241