Der Niedergang der Montanindustrie hat im Saarland spürbare Spuren hinterlassen. Mit der Krise und Stilllegung der Bergbauwirtschaft ist ein Beschäftigungspotential von einstmals 75.000 Arbeitsplätzen (Jahr 1920) zunehmend verloren gegangen, was sich noch heute in der Demographie und Haushaltsgrößen des Landes niederschlägt.
Eine Prognose der Arbeitskammer aus 2010 führt an, dass das saarländische Konsumverhalten in 2020 von über 65-Jährigen bestimmt sein wird, da die Bevölkerung zwischen 45 und 65 Jahren bis 2015 voraussichtlich um 40% zunehmen wird (fragwürdige Aussage), während der Altersgruppen unter 45 Jahren einen Rückgang erleiden werden; für unter-25-Jährige ist eine Reduktion von 37% angegeben.
Der größte Bevölkerungsanteil befindet sich im Bereich der 45- bis 55-Jährigen, auch ist ein hoher Anteil an 70- bis 75-Jährigen ersichtlich. Die Bevölkerung unter 25 Jahren zeigt eine vergleichsweise niedrige Population auf. Dies ist durch die ausbaufähige Wirtschaftslage zu begründen, welche sich von der Montankrise noch nicht erholt hat, während andere Orte innerhalb Deutschlands durch frühzeitige Tertiärisierungen insbesondere für junge Berufseinsteiger weitaus attraktivere Arbeitskonditionen bieten. Infolgedessen ist eine hohe Abwanderungsrate in der Altersgruppe unter 25 Jahren kennzeichnend, während „ältere“ Personen wie Rentner aus traditionellen Gründen („Heimatgefühl“) im Saarland bleiben.
Inhaltsverzeichnis
- Leitfrage
- Saarland allgemein
- Wirtschaft heute
- Entwicklung der Wirtschaft
- Aufstieg
- Bergbau - Entstehung
- Stahl und Eisen - Entstehung
- Niedergang
- Fall der Bergbauindustrie
- Abstieg der Eisenindustrie
- Aufstieg
- Kausalitäten und Konsequenzen
- Fazit
- Bildquellen
- Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Aufstieg und Fall der saarländischen Wirtschaft, insbesondere den Wandel der Montanindustrie. Sie beleuchtet die historischen Entwicklungen und analysiert die Ursachen für den Niedergang der Bergbau- und Stahlindustrie.
- Die Entwicklung der saarländischen Wirtschaft im 19. und 20. Jahrhundert
- Die Bedeutung der Montanindustrie für das Saarland
- Die Ursachen für den Niedergang der Bergbau- und Stahlindustrie
- Die Folgen des Strukturwandels für das Saarland
- Die aktuelle Wirtschaftslage des Saarlands
Zusammenfassung der Kapitel
Leitfrage
Die Arbeit stellt die Frage, wie gut das Saarland die Krisen der vergangenen Jahrzehnte überstanden hat und ob der Strukturwandel aus heutiger Sicht gelungen ist.
Saarland allgemein
Das Saarland ist das kleinste Flächenland Deutschlands und grenzt an Frankreich und Luxemburg. Aufgrund seiner Geschichte wurde es im letzten Jahrhundert viermal zwischen Deutschland und Frankreich hin- und her getauscht. Heute zählt das Saarland knapp unter einer Million Einwohner.
Wirtschaft heute
Die aktuelle Wirtschaftslage des Saarlands ist knapp unterdurchschnittlich. Die Arbeitslosenquote liegt leicht über dem Bundesdurchschnitt. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf liegt jedoch auf Platz 7 der Bundesländer.
Entwicklung der Wirtschaft: Aufstieg
Bergbau - Entstehung
Der Bergbau im Saarland lässt sich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Im 18. Jahrhundert begann der planmäßige Steinkohleabbau. Die Anbindung an die Saar und der Bau der Saarbrücker Eisenbahn führten zu einer rasanten Entwicklung der Industrie.
Stahl und Eisen - Entstehung
Die saarländische Eisenindustrie entwickelte sich im 15. Jahrhundert. Die Verfügbarkeit von Steinkohle und Koks führte zu einer Konzentration der Verhüttung im Saarrevier. Der Stahlboom dauerte bis zum Ersten Weltkrieg an.
Entwicklung der Wirtschaft: Niedergang
Fall der Bergbauindustrie
Die Kohlekrise der 1950er Jahre führte zum Niedergang der saarländischen Bergbauindustrie. Der Absatz von Steinkohle sank aufgrund von Konkurrenz durch billige Importkohle und neue Energieträger. Die Zahl der Beschäftigten im Bergbau nahm drastisch ab.
Abstieg der Eisenindustrie
Die Stahlkrise der 1960er Jahre hatte ebenfalls schwerwiegende Auswirkungen auf die saarländische Montanstruktur. Die Zahl der Beschäftigten in der Stahlindustrie sank stark aufgrund von internationalem Wettbewerb und Überangebot.
Schlüsselwörter
Strukturwandel, Montanindustrie, Bergbau, Stahlindustrie, Kohlekrise, Stahlkrise, Wirtschaftslage, Saarland, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Großregion Saar-Lor-Lux.
- Quote paper
- Jun-Ying Poon (Author), Kevin M. (Author), Mohammed A. (Author), Nils D. (Author), 2014, Saarland. Aufstieg und Fall der Montanindustrie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/299779