Das Medium Fernsehen existiert seit ca. einem Viertel Jahrhundert. Seit dieser Zeit hat es Auswirkungen auf alle, die mit ihm umgehen. Im Hinblick auf die multimediale Vielfalt wäre es verfehlt die Aktivität im Bereich Medienpädagogik nur auf dem Hintergrund eines einzelnen Mediums zu definieren. Es ist erforderlich von der Person auszugehen, die verschiedene Medien selbstverständlich nutzt, ohne dass Technik oder Hardware im Bewusstsein sind. Die Fernsehnutzung der Kinder im Grundschulalter variiert nach Alter, Herkunft und Geschlecht. Eine Analyse (1998) über Fernsehnutzung von 6-13-jährigen ergab:- 62% der 6-9-jährigen schauen täglich
- die durchschnittliche Sehdauer beträgt 96 Minuten pro Tag
o eine alte Studie von 1990 ergab nur 75 Minuteno nach eigenen Einschätzungen ist die Sehdauer bis heute enorm angestiegen Kinder im Grundschulalter benutzen das Medium, um bestimmte Bedürfnisse zu erfüllen. Nach Sturm und Brown (1979) muss fernsehen nicht unbedingt drastische Auswirkungen auf das kindliche Verhalten haben. Kinder betreiben andere Dinge, z.B. Sport u.ä., weiter. Trotzdem darf man die Auswirkungen der Massenmedien auf die Sozialisation des Kindes nicht unterschätzen, da Kinder durch Bildmedien in ihrem Lernen nachteilig beeinflusst werden können. Fernsehbilder sind selten kindgemäß und für Kinder schwer zu verstehen. Ein weiteres Problem nach Sturm ist der Verlust der inneren Verbalisierung des Zuschauers. Dieser wird verursacht durch die hohe Bildrasanz, durch die die Benennung der Gefühle nicht zugelassen wird. So werden Kinder emotional unterentwickelt, da eine Gefühlsdifferenzierung nicht möglich ist. Sturm macht diesbezüglich folgenden Vorschlag: Rücksicht auf die innere Verbalisierung durch Einplanung der fehlenden Halbsekunde nehmen. Darum sollte ein Kinderprogramm zur Verfügung stehen, das sich explizit an Kinder richtet. (vgl. Sturm 1987, S. 101, 95, 96) Die Hauptsehzeit der Kinder ist Vorabends, kann sich aber am Wochenende auch auf Vormittag und Abend ausdehnen. Für Kinder im ersten und zweiten Schuljahr ist fernsehen oft eine gemeinsame Familienaktivität oder ein Ritual vor dem zu Bett gehen. Die Programmauswahl der Kinder ist nicht durch die Fernsehzeitschrift angeleitet, sondern durch Zapping. Meiner persönlichen Einschätzung nach nimmt das Fernsehen als Familienaktivität immer mehr ab und Kinder sind bei der Programmauswahl mehr und mehr sich selbst überlassen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorüberlegungen zum Thema „Fernsehen in der Grundschule“
- Das Medium Fernsehen
- Pädagogische Konsequenzen
- Medienwirkung und -verarbeitung der 7-8-jährigen
- Der Umgang mit dem Fernsehen
- Anwendungsbereiche
- Die Bedeutung des Mediums im Kinderzimmer
- Kriterien der Medienerziehung
- Unterrichtseinheit „Mein erster Fernsehtag“
- Zielsetzung der Einheit
- Curriculare Einbettung
- Umsetzung und Unterrichtsskizze
- Literaturverzeichnis
- Anhang
- Arbeitshilfe A bis D
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Medium Fernsehen und dessen Einfluss auf Grundschulkinder. Die Autorin analysiert die Nutzung des Fernsehens in dieser Altersgruppe und beleuchtet die pädagogischen Konsequenzen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Entwicklung von Medienkompetenz bei Kindern und der Bedeutung von Medienerziehung in der Grundschule.
- Der Einfluss des Fernsehens auf Grundschulkinder
- Die Rolle des Fernsehens in der Kinderzimmerkultur
- Die Entwicklung von Medienkompetenz in der Grundschule
- Die Bedeutung von Medienerziehung im Elternhaus und in der Schule
- Die Relevanz der Medienwirkung und -verarbeitung bei 7-8-jährigen
Zusammenfassung der Kapitel
Vorüberlegungen zum Thema „Fernsehen in der Grundschule“
Dieses Kapitel beleuchtet das Medium Fernsehen als ein allgegenwärtiges Phänomen und diskutiert seine Auswirkungen auf Kinder im Grundschulalter. Die Autorin analysiert die Fernsehnutzung von Kindern in verschiedenen Altersgruppen und geht auf die unterschiedlichen Bedürfnisse ein, die durch das Medium befriedigt werden. Zudem werden die potenziellen Nachteile von Fernsehprogrammen für die Entwicklung von Kindern hervorgehoben.
Der Umgang mit dem Fernsehen
Dieses Kapitel behandelt die verschiedenen Anwendungsbereiche des Fernsehens und seine Bedeutung in der Kinderzimmerkultur. Die Autorin betont die Notwendigkeit, die Fernsehnutzung von Kindern zu begleiten und ihnen dabei zu helfen, ein kritisches Verhältnis zum Medium aufzubauen.
Kriterien der Medienerziehung
Dieses Kapitel befasst sich mit den Kriterien der Medienerziehung und erläutert, wie Eltern und Pädagogen Kinder bei der Entwicklung von Medienkompetenz unterstützen können. Die Autorin betont die Bedeutung von Selbstständigkeit, kritischem Denken und der Förderung von Kreativität im Umgang mit Medien.
Unterrichtseinheit „Mein erster Fernsehtag“
Dieses Kapitel präsentiert eine konkrete Unterrichtseinheit zum Thema Fernsehen, die sich an Grundschulkinder richtet. Die Autorin beschreibt die Zielsetzung der Einheit, ihre curriculare Einbettung und stellt eine detaillierte Unterrichtsskizze vor. Der Fokus liegt auf einer interaktiven Auseinandersetzung mit dem Medium und der Förderung von Medienkompetenz.
Schlüsselwörter
Fernsehen, Grundschule, Medienkompetenz, Medienerziehung, Medienwirkung, Kinder, Pädagogik, Entwicklungspsychologie, Unterrichtsgestaltung, Familienmedienkultur.
- Quote paper
- Madeleine Wagner (Author), 2004, Das Medium Fernsehen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29975