Die vorliegende Erörterung über die Anerkennungstheorie wendet sich an Leser, die sich mit der Entwicklung von Ansprüchen an die Qualifizierung von professionellen Mitarbeitern im Feld der Sozialen Arbeit auseinandersetzen. Nach einem Überblick über den Kern der Theorie wird diese exemplarisch an einem konstruierten Fallbeispiel angewendet und dabei der Zusammenhang betrachtet, in dem erfolgreiche Mitarbeiter durch gesellschaftliche Weiterentwicklung unter Anerkennungsdruck geraten.
Die vorliegende Erörterung beginnt mit einem Kurzabriss der Entwicklungsgeschichte der Anerkennungstheorie. In philosophischer Denkweise wird ein Verständnis für Abläufe in der Gesellschaft gesucht. Dabei geht es um die Entwicklungen vieler einzelner Menschen. Betrachtet wird deren inneres Erleben. Im Sprachgebrauch Hegels und Honneths werden die Einzelnen als »Subjekte« bezeichnet. Die vorliegende Ausarbeitung bezeichnet sie als »Menschen« und, wenn es um innere Entwicklung im einzelnen Menschen geht, als »Person«. Axel Honneth zieht unterschiedliche geisteswissenschaftliche Quellen zu seiner Theorie hinzu. Die folgende Erarbeitung führt diese Verfahrensweise punktuell weiter indem Parallelen hinzu gestellt werden.
Im für diese Arbeit konstruierten Anwendungsbeispiel (entwickelt auf Beobachtungen zu ähnlichen Fällen, die dem Autor in realen Arbeitszusammenhängen begegnet sind) geht es um den Wert, den die Anerkennung von Berufserfahrung in den Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit hat, wenn die Forderung nach der beruflichen Qualifikation der Akteure bei der Vergabe von finanziellen Mitteln durch die Geldgeber immer nachdrücklicher gestellt wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung mit Vorbemerkungen
- Abriss der Geschichte der Anerkennungstheorie
- Axel Honneths Theorie der Anerkennung
- Durch Liebe zu Selbstvertrauen
- Durch Recht zu Selbstachtung
- Durch Wertschätzung zu Selbstschätzung
- Spannungsfelder und Entwicklungsfragen
- Das Anerkennungsdilemma
- Tragik gesellschaftlicher Beschleunigung
- Praktisches Beispiel in der Arbeitswirklichkeit
- Der Fall des erfahrenen Herrn Müller
- Auf den Fall geblickt mit der Anerkennungstheorie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Anerkennungstheorie nach Axel Honneth und ihre Relevanz im Kontext von Anstellungsverhältnissen. Sie zeigt, wie die Theorie verschiedene Aspekte der gesellschaftlichen Entwicklung erklärt und wie sie sich auf die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt anwenden lässt.
- Die historische Entwicklung der Anerkennungstheorie
- Die drei Säulen der Anerkennung nach Honneth: Liebe, Recht und Wertschätzung
- Spannungsfelder und Dilemmata in der Anerkennungstheorie
- Der Einfluss der Anerkennung auf die berufliche Entwicklung von Mitarbeitern
- Ein Fallbeispiel aus der Arbeitswirklichkeit, das die Anwendung der Anerkennungstheorie veranschaulicht
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung mit Vorbemerkungen
Die Arbeit widmet sich der Anerkennungstheorie und ihrer Relevanz für die Qualifizierung von Fachkräften in der Sozialen Arbeit. Sie betrachtet den Zusammenhang zwischen gesellschaftlicher Entwicklung und Anerkennungsdruck, der auf erfolgreiche Mitarbeiter lastet. Die Einleitung stellt den Autor und seine Motivation vor, die Anerkennungstheorie zu analysieren.
Abriss der Geschichte der Anerkennungstheorie
Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die historische Entwicklung der Anerkennungstheorie, beginnend bei Aristoteles und der traditionellen Logik. Der Abschnitt beleuchtet die philosophischen Ansätze zur Frage, wie Menschen zu Anerkennung gelangen und wie Gesellschaften sich entwickeln.
Axel Honneths Theorie der Anerkennung
Der Fokus dieses Kapitels liegt auf Axel Honneths Anerkennungstheorie, die in seinem Werk „Kampf um Anerkennung“ ausgeführt wird. Honneth baut auf den Ideen Hegels auf und stellt die drei zentralen Säulen der Anerkennung - Liebe, Recht und Wertschätzung - vor. Diese Säulen sind essenziell für die Entwicklung einer stabilen und gerechten Gesellschaft.
Spannungsfelder und Entwicklungsfragen
Dieses Kapitel beleuchtet die komplexen Spannungsfelder und Dilemmata, die in der Anerkennungstheorie auftreten. Es behandelt insbesondere die Problematik des Anerkennungsdilemmas und die Auswirkungen der gesellschaftlichen Beschleunigung auf die Anerkennungsprozesse.
Praktisches Beispiel in der Arbeitswirklichkeit
Dieses Kapitel präsentiert ein praxisnahes Beispiel aus der Arbeitswelt, das die Anwendung der Anerkennungstheorie veranschaulicht. Der Fokus liegt auf dem Fall des erfahrenen Herrn Müller, der sich in einer Situation wiederfindet, in der er aufgrund seiner Berufserfahrung und -kompetenz, aber fehlender formalen Qualifikation, Anerkennung einfordert.
Schlüsselwörter
Anerkennung, Axel Honneth, Gesellschaftliche Entwicklung, Anstellungsverhältnis, Soziale Arbeit, Anerkennungstheorie, Selbstvertrauen, Selbstachtung, Selbstschätzung, Spannungsfelder, Dilemmata, Berufserfahrung, Qualifikation, Fallbeispiel, Arbeitswelt
- Quote paper
- H. Christoph Geuder (Author), 2015, Anerkennungstheorie in einem Anstellungsverhältnis nach Axel Honneth, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/299591