Der spanische Staat ist eine parlamentarische Monarchie, die sich mit der Constitución Española (der spanischen Verfassung) von 1978 eine demokratische Struktur gegeben hat.
In der Verfassung ist – im Gegensatz zur bis dahin existierenden zentralisierten territorialen Staatsgliederung – eine Verteilung von Zuständigkeiten und Verantwortung auf verschiedene Ebenen vorgesehen. Das Staatsgebiet gliedert sich in 17 Comunidades Autónomas (Autonome Gemeinschaften) und die nordafrikanischen Exklaven Ceuta und Melilla, die seit 1994 den Status Autonomer Städte mit den gleichen Rechten der Autonomen Gemeinschaften besitzen. Außerdem gibt es noch die Zwischenebene der 52 Provinzen und schließlich über 8.000 Kommunen. Mit der anhaltenden und umfangreichen Übertragung von Zuständigkeiten der Staatsverwaltung an die Autonomen Gemeinschaften ist Spanien zu einem der am meisten dezentralisierten Länder Europas geworden.
Die Grundprinzipien, auf denen diese Form der territorialen Gliederung basiert, sind folgende:
Gleichheit unter den Bürgern, unabhängig davon, in welchem Gebiet sie wohnen,
> Einheit der spanischen Nation,
> Solidarität zwischen den Autonomen Gemeinschaften und
> Autonomie, d.h. die Fähigkeit der verschiedenen Nationalitäten und Regionen zur Ausübung ihrer eigenen Zuständigkeiten.
Alle diese Prinzipien unterliegen dem Grundsatz der Loyalität gegenüber der Verfassung.
Die Zuständigkeiten werden zwischen dem Staat und den 19 Autonomen Gemeinschaften verteilt. Sie sind in drei Kategorien aufgeteilt:
a) ausschließliche Zuständigkeit: Staat bzw. Autonome Gemeinschaften besitzen in bestimmten Bereichen eine eigene gesetzgebende und ausführende Gewalt;
b) geteilte Zuständigkeit: Staat und Autonome Gemeinschaften üben in bestimmten Bereichen gemeinsam die gesetzgebende und ausführende Gewalt aus;
c) konkurrierende Zuständigkeit: Staat wie auch Autonome Gemeinschaften können in bestimmten Bereichen die Verantwortung an sich ziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Aufbau des spanischen Staats
- Autonome Gemeinschaften
- Provinzen
- Kommunen
- Grundlagen des spanischen Baurechts
- Gesetzliche Grundlagen
- Planungsebenen
- Besonderheiten des spanischen Baurechts
- Die lokale Planungsebene am Beispiel der Comunidad de Madrid
- Plan General
- Plan de Sectorización
- Programa de Actuación Urbanística (PAU)
- Plan Parcial
- Planes Especiales
- Estudio de Detalle
- Catálogo de Bienes y Espacios Protegidos
- Sonstige Planwerke
- Plan Parcial und Bebauungsplan im Vergleich
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über die Struktur des spanischen Staates, seine Planungsebenen und die dazugehörigen Instrumente. Sie beleuchtet die Grundlagen des spanischen Baurechts auf nationaler und regionaler Ebene (am Beispiel der Comunidad Autónoma de Madrid) und hebt die Besonderheiten und Unterschiede zum deutschen Baurecht hervor. Im Anschluss an die Beschreibung der verschiedenen Planungsmöglichkeiten der Kommunen in Spanien werden der spanische Plan Parcial und der deutsche Bebauungsplan miteinander verglichen und ihre Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede aufgezeigt.
- Die Organisation des spanischen Staats mit seinen verschiedenen Ebenen
- Die Grundlagen des spanischen Baurechts
- Die lokale Planungsebene in der Comunidad de Madrid
- Ein Vergleich des spanischen Plan Parcial mit dem deutschen Bebauungsplan
- Die Unterschiede zwischen dem spanischen und dem deutschen Baurecht
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Aufbau des spanischen Staats: Dieses Kapitel beschreibt die Struktur des spanischen Staats als parlamentarische Monarchie mit seiner Verfassung von 1978 und dem System der autonomen Gemeinschaften, Provinzen und Kommunen. Der Fokus liegt auf der Dezentralisierung und den Aufgabenverteilungen zwischen den verschiedenen Ebenen.
- Kapitel 2: Grundlagen des spanischen Baurechts: Hier werden die rechtlichen Grundlagen des spanischen Baurechts vorgestellt, einschließlich der Planungsebenen und der spezifischen Merkmale im Vergleich zum deutschen Recht.
- Kapitel 3: Die lokale Planungsebene am Beispiel der Comunidad de Madrid: Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Planungsmöglichkeiten auf lokaler Ebene in Spanien und stellt die verschiedenen Planungsinstrumente vor, die der Comunidad de Madrid zur Verfügung stehen.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Themen der spanischen Staatsstruktur, der Planungsebenen, des Baurechts und des Planungssystems. Die wichtigsten Schlüsselwörter umfassen: Verfassung, Autonome Gemeinschaften, Provinzen, Kommunen, Baurecht, Planungsebenen, Planungsinstrumente, Plan Parcial, Bebauungsplan, Comunidad de Madrid, Unterschiede zum deutschen Baurecht.
- Quote paper
- Arend Bewernitz (Author), 2004, Ein Überblick über das spanische Planungssystem, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29958