Die vorliegende Seminararbeit beschäftigt sich mit Motiven und Emblemen sowie ihrer literarischen Darstellung im Drama „Catharina von Georgien“ von Andreas Gryphius.
Der Zentralpunkt liegt in der Analyse der Motive und Embleme im Drama. Des Weiteren werden die verschiedenen Manifestationen dieser Motive verglichen. Ich habe versucht die Frage zu beantworten, welche Motive Gryphius verwendet und welche Funktion sie haben, was genau Emblematik bei Gryphius bedeutet, wie sie dargestellt wird und warum ausgerechnet sie das barocke Drama so stark prägt und diesen Autor so einzigartig macht.
Andreas Gryphius verkörpert den deutschen Shakespeare des schlesischen Dramas der Barockzeit. Dank seiner vielfältigen Darstellung erlebte nicht nur sein dramatisches, sondern auch lyrisches Werk im Barock eine Blütezeit. Die Grundlage der Dramen bilden geschichtliche Ereignisse aus verschiedenen Zeitepochen. Doch der Stoff fürs Drama Catharina von Georgien oder Bewehrete Beständigkeit lag zu diesem Zeitpunkt nur einige Jahrzehnte zurück. Bereits der Titel des Dramas verrät dem Leser, dass es sich um eine Tragödie handeln muss, deren Stoff Gryphius aus einer wahren Begebenheit aus dem Jahren 1624 aus dem Konflikt zwischen Georgien und Persien schöpft. Mit seinem zweiten Drama und zugleich seinem ersten Märtyrer-Trauerspiel gelingt es Gryphius, den Stoff der Politik und der Religion in eine Entgegensetzung zu bringen, was für diese Epoche einen fundamentalen Kunstgriff bedeutet, da die barocke Literatur von den grauenvollen Ereignisse des Dreißigjährigen Krieges geprägt wurde. Bereits durch den Prolog der Ewigkeit mahnt Gryphius vor der Nichtigkeit und der zerstörerischen Macht des Krieges. Das Bild des Krieges und das danach anhaltende Elend der Bevölkerung sind nicht das eigentliche Thema des Dramas. Gryphius verbindet mehrere Motive, die einen Bestandteil der Tragödie machen, jedoch geht es zugleich auch um andere Stoffe, die sowohl in der Lyrik, als auch in der Epik immer wieder thematisiert werden.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Vorwort
- Literaturgeschichtlicher Kontext
- Gestaltung
- Gattung und Figurenkonstellation
- Aufbau
- Leitmotive
- Prolog und das Vanitas-Motiv
- Beständigkeit und Stoizismus
- Catharina als politische und christliche Märtyrerin
- Liebe als Leitmotiv
- Gewaltdarstellung
- Emblematik und Symbole
- Religion
- Körperlichkeit
- Das Emblem der Rose und des Schiffes
- Imitatio Christi
- Schlussfolgerung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Seminararbeit analysiert die Motive und Embleme in Gryphius' Drama "Catharina von Georgien oder Bewehrete Beständigkeit". Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der Motive und Embleme im Drama und vergleicht ihre verschiedenen Manifestationen. Sie befasst sich mit der Frage, welche Motive Gryphius verwendet, welche Funktion sie haben und was genau Emblematik bei Gryphius bedeutet.
- Analyse der Motive und Embleme in Gryphius' "Catharina von Georgien"
- Die Rolle der Emblematik in der barocken Dramenliteratur
- Die Darstellung von Märtyrertum, Beständigkeit und Stoizismus im Drama
- Die Funktion von Liebe und Gewaltdarstellung im dramatischen Kontext
- Die Bedeutung von Symbolen und ihrer Bedeutung für die Interpretation des Dramas
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Das Vorwort führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt Andreas Gryphius als wichtigen Vertreter des schlesischen Barockdramas vor. Es beleuchtet den historischen Kontext des Dramas "Catharina von Georgien" und skizziert die zentralen Motive wie Märtyrertum, Beständigkeit und Liebe.
Das Kapitel "Literaturgeschichtlicher Kontext" setzt sich mit der historischen Vorlage des Dramas auseinander. Es beschreibt die Lebensgeschichte der georgischen Königin Keteván und ihre Martyriumsgeschichte, die als Grundlage für Gryphius' Werk diente. Es thematisiert die Spannungen zwischen Georgien und Persien und den religiösen Hintergrund des Konflikts.
Das Kapitel "Gestaltung" widmet sich der Gattung und Figurenkonstellation des Dramas. Es analysiert den Aufbau des Werks und untersucht die Beziehung zwischen der historischen Vorlage und Gryphius' literarischer Gestaltung.
Das Kapitel "Leitmotive" beschäftigt sich mit den zentralen Motiven des Dramas, darunter das Vanitas-Motiv, Beständigkeit und Stoizismus, das Märtyrertum Catharinas, die Liebe und die Gewaltdarstellung.
Das Kapitel "Emblematik und Symbole" analysiert die Verwendung von Emblemen und Symbolen im Drama, insbesondere in Bezug auf Religion, Körperlichkeit, das Emblem der Rose und des Schiffes sowie die "Imitatio Christi".
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Drama, Emblem, Symbol, Märtyrertum, Beständigkeit, Stoizismus, Liebe, Gewaltdarstellung, Andreas Gryphius und "Catharina von Georgien oder Bewehrete Beständigkeit".
- Quote paper
- Ľubomír Hyben (Author), 2015, Emblematik und Motive in Gryphius' "Catharina von Georgien oder Bewehrete Beständigkeit", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/299174