Seit es Menschen auf der Erde gibt, ist die Sprache ein zentraler Bestandteil der menschlichen Existenz.
Über das Medium der Sprache kann sich der Mensch verständlich machen, seine Emotionen ausdrücken, soziale Kontakte knüpfen, auf kognitiver Ebene sogar Selbstgespräche führen. Eine Gesellschaft ohne Sprache wäre nicht oder nur sehr eingeschränkt funktionsfähig.
Sprache sozialisiert und integriert den Menschen in seinen Lebensraum. Betrachtet man die Vielzahl an verschiedenen Sprachen, die unterschiedlichen Dialekte, die verschiedenen Schriftbilder, sowie phonetische, grammatische oder syntaktische Besonderheiten, so erscheint die menschliche Sprache als ein hochkomplexes Kommunikationssystem.
Mimik, Gestik, erste Laute, Wortfetzen oder Ausrufe entwickeln sich weiter zu vollständigen Sätzen, die den sprachlichen Kommunikationsprozess beginnen lassen. Die menschliche Sprache ist kein starres, unverformbares Gerüst, welches dem zeitlichen Wandel standhält, sondern vielmehr ein gesellschaftliches Phänomen, das ständigem Wandel unterliegt. Sprache entwickelt sich, differenziert sich aus und gibt den Menschen in einer Gesellschaft ihre Identität.
Zu Anfang dieser Arbeit fiel der Begriff des Mediums. Im weiteren Verlauf wird dieser verdeutlicht und in Zusammenhang mit der menschlichen Sprache betrachtet. Schon in der Steinzeit, ca. 30 000 Jahre v.u.Z., lassen sich Zeugnisse medialer Strukturen in Form von Felsmalereien finden (vgl. Böhn & Seidler, 2008, S. 207). Wie die menschliche Sprache, so unterliegen auch das Medium oder die Medien einem ständigen zeitlichen Wandel. In der vorliegenden Arbeit geht es allerdings um Neue Medien, ein Begriff, der noch genauer beschrieben werden soll.
In der heutigen Gesellschaft trifft man auf eine wahre Medienflut. Digitales Fernsehen, Internet und Chat oder neue Mobiltelefone sind nur einige wenige Beispiele für diese mediale Überschwemmung.
Ein Beispiel für den rasanten Wandel im Bereich der Kommunikationsmedien wäre der Vergleich zwischen Zeitung und E-Book. Schlägt man eine Zeitung auf, so ließt man Berichte oder betrachtet bestimmte Bilder. Hat man ein sog. E-Book vor sich liegen, besteht während des Lesens die Möglichkeit ins Internet zu gehen, Musik zu hören oder Bilder zu betrachten. Das E-Book weißt im Vergleich zur Zeitung ein höheres Maß an Multimedialität (Bild, Ton, Text) auf, ein Beweis für die ständige mediale Weiterentwicklung.
Birgt all diese Weiterentwicklung jedoch auch eine negative Seite?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Beziehung von Sprache und Neuen Medien
- Sprachentwicklung
- Neue Medien
- Der Begriff des Sprachverfalls
- Sprachverfall und Neue Medien
- E-Mail Kommunikation
- Chat
- SMS-Kommunikation
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Einfluss von Neuen Medien auf die Sprache und der Frage, ob es durch den Einsatz dieser Medien zu einem Sprachverfall kommt. Sie untersucht die Beziehung zwischen Sprache und Neuen Medien und analysiert verschiedene Kommunikationsformen, die durch die Neuen Medien geprägt werden.
- Die Beziehung von Sprache und Neuen Medien
- Der Begriff des Sprachverfalls und seine Relevanz im Kontext der Neuen Medien
- Die Analyse verschiedener Kommunikationsformen, wie E-Mail, Chat und SMS, im Hinblick auf ihren Einfluss auf die Sprache
- Die Entwicklung der Sprache und ihre verschiedenen Funktionen
- Die Frage, ob die Neuen Medien einen negativen Einfluss auf die Sprache haben und ob es zu einem Sprachverfall kommt
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die zentrale Frage nach dem Einfluss der Neuen Medien auf die Sprache und führt in die Thematik ein. Sie beleuchtet die Bedeutung der Sprache als zentrales Element der menschlichen Existenz und beschreibt den ständigen Wandel der Sprache und der Medien.
- Das Kapitel "Die Beziehung von Sprache und Neuen Medien" betrachtet die Unterschiede zwischen der traditionellen face-to-face Kommunikation und den neuen Formen der Kommunikation, die durch die Neuen Medien ermöglicht werden. Es führt den Begriff der konzeptionellen Mündlichkeit ein und erläutert, wie sich die Sprache durch die Nutzung von Neuen Medien wie Internet und Handy an die spezifischen Kommunikationsformen anpasst.
- Das Kapitel "Sprachentwicklung" befasst sich mit der Definition von Sprache und untersucht ihre verschiedenen Funktionen. Es beleuchtet die verschiedenen Ansätze zur Beschreibung der Sprache und geht auf die Frage nach dem Ursprung der Sprache ein.
Schlüsselwörter
Sprache, Neue Medien, Sprachverfall, konzeptionelle Mündlichkeit, Kommunikationsformen, E-Mail, Chat, SMS, Sprachentwicklung, Funktionen der Sprache, Ursprung der Sprache.
- Quote paper
- Niels van der Woude (Author), 2012, Medien und Sprachverfall. Die Beziehung von Sprache und Neuen Medien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/299171