Die vorliegende Arbeit gibt zunächst eine Einführung in die Thematik der Derivate und Kreditderivate. Kern der Arbeit stellt die Behandlung des Credit Default Swaps (CDS) dar. Dabei werden CDS zunächst rechtlich eingeordnet und anschließend deren Funktionsweise und Anwendungsbereiche erläutert.
Sodann wird auf den ökonomischen Nutzen und die Risiken kritisch eingegangen sowie die Bedeutung von CDS in der Finanzkrise ab 2007 aufgezeigt. Schließlich wird die Entwicklung der Versicherungsgesellschaft AIG in der Finanzkrise dargestellt, die beispielhaft für die mit CDS verbundenen Risiken steht.
Derivate (lat. Derivare: ableiten) sind Finanzmarktinstrumente, deren Wert sich mittelbar oder unmittelbar vom Preis oder Maß eines Basiswertes (Underlying) ableitet, die also an bestimmte Referenzgrößen gekoppelt sind. Die Typen an Derivaten werden nach ihren Hauptleistungspflichten grundsätzlich in Festgeschäfte (Futures/Forwards), Optionen (Options) und Swaps eingeteilt. Neben diesen standardisierten Produkten, gibt es eine Vielzahl an darauf aufbauenden Erscheinungsformen, die zwar weniger stark gehandelt werden, aber aufgrund ihrer hohen Profitmöglichkeiten im Vergleich zu den regulären Formen dennoch eine hohe Praxisrelevanz haben.
Derivate können sowohl börslich wie auch außerbörslich gehandelt werden. Solche OTC-Derivate („over the counter“) führten zu Intransparenz und einer finanziellen Instabilität, die sich im Ausfall von Lehmen Brothers am 15. September 2008 und der Rettung von AIG einen Tag später äußerte.
Inhaltsverzeichnis
- A. Der CDS als ambivalentes Finanzinstrument
- B. Derivate im Allgemeinen
- C. Kreditderivate
- D. Credit Default Swaps
- I. Rechtliche Einordnung
- II. Funktionsweise
- 1. Referenzaktivum
- 2. Laufzeit des Geschäfts
- 3. Prämie und Upfront
- 4. Kreditereignis
- 5. Leistung bei Eintritt des Credit Events
- III. Anwendungsbereiche eines CDS
- 1. Hedging
- 2. Spekulation
- 3. Arbitrage
- 4. Diversifikation der Risiken
- IV. Ökonomischer Nutzen und Risiken
- 1. Nutzen
- 2. Risiken
- a. Short Squeeze Problematik
- b. Kredit- und Gegenparteirisiko
- c. Systemische Risiken
- E. Der Fall AIG
- F. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Credit Default Swaps (CDS) als komplexes Finanzinstrument. Ziel ist es, die Funktionsweise, den ökonomischen Nutzen und die Risiken von CDS zu erläutern und anhand des Falls AIG die systemischen Gefahren zu verdeutlichen.
- Funktionsweise von Credit Default Swaps
- Risiken und Nutzen von CDS
- Rechtliche Einordnung von CDS
- Anwendungsbereiche von CDS (Hedging, Spekulation, Arbitrage)
- Der Fall AIG als Beispiel für die systemischen Risiken von CDS
Zusammenfassung der Kapitel
A. Der CDS als ambivalentes Finanzinstrument: Dieses Kapitel dient als Einleitung und führt in die Thematik der Credit Default Swaps ein. Es wird die Dualität des Instruments als sowohl nützlich als auch riskant hervorgehoben, was den Rahmen für die detailliertere Betrachtung in den folgenden Kapiteln setzt. Die Ambivalenz wird als zentrale Leitfrage des gesamten Textes etabliert.
B. Derivate im Allgemeinen: Dieses Kapitel liefert den notwendigen Kontext für das Verständnis von CDS. Es bietet eine umfassende Einführung in die Welt der Derivate, ihrer Funktionsweise und ihres Platzes im Finanzsystem. Die Grundlage wird gelegt, um die spezifischen Eigenschaften von CDS im weiteren Verlauf besser zu verstehen. Hier werden grundlegende Definitionen und Konzepte etabliert.
C. Kreditderivate: Dieses Kapitel verengt den Fokus von allgemeinen Derivaten auf Kreditderivate. Es erklärt die Besonderheiten und die verschiedenen Arten von Kreditderivaten und positioniert CDS innerhalb dieser breiteren Kategorie. Der Übergang von allgemeinen Derivaten zu den spezifischen Eigenschaften von Kreditderivaten wird hier ausführlich erläutert und bildet die Brücke zum nächsten Kapitel.
D. Credit Default Swaps: Dieses Kapitel bildet den Kern der Arbeit. Es analysiert detailliert die Funktionsweise von CDS, beginnend mit der rechtlichen Einordnung, der Funktionsweise, der verschiedenen Anwendungsbereiche (Hedging, Spekulation, Arbitrage, Diversifikation) und den damit verbundenen ökonomischen Nutzen und Risiken. Das Kapitel beleuchtet die verschiedenen Facetten der CDS-Mechanik, deren Implikationen und potenziellen Gefahrenpunkte. Die detaillierte Analyse der Risiken umfasst auch die Behandlung von systemischen Gefahren wie dem Short Squeeze und Gegenparteirisiken.
E. Der Fall AIG: Dieses Kapitel untersucht den konkreten Fall von AIG als Paradebeispiel für die systemischen Risiken von CDS. Es analysiert die Rolle von AIG im Finanzsystem und wie die CDS-Positionen des Unternehmens zu einer systemischen Krise beigetragen haben. Die Analyse konzentriert sich auf die konkreten Ereignisse und deren Folgen, um die Bedeutung der zuvor diskutierten Risiken zu verdeutlichen. Es dient als Fallstudie zur Illustration der theoretischen Konzepte.
Schlüsselwörter
Credit Default Swap (CDS), Derivate, Finanzinstrumente, Hedging, Spekulation, Arbitrage, Risiko, Gegenparteirisiko, Systemrisiko, Finanzkrise, AIG.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Credit Default Swaps (CDS): Ein umfassender Überblick"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über Credit Default Swaps (CDS) als komplexe Finanzinstrumente. Sie untersucht deren Funktionsweise, ökonomischen Nutzen und Risiken, wobei der Fall AIG als Beispiel für systemische Gefahren dient.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit deckt ein breites Spektrum an Themen ab, darunter die allgemeine Einordnung von CDS im Kontext von Derivaten und Kreditderivaten, die detaillierte Funktionsweise von CDS (inkl. rechtlicher Aspekte, Referenzaktivum, Laufzeit, Prämie, Kreditereignis und Leistung), die verschiedenen Anwendungsbereiche (Hedging, Spekulation, Arbitrage, Risikodiversifizierung), die ökonomischen Nutzen und Risiken (inkl. Short Squeeze, Kredit- und Gegenparteirisiko, Systemrisiken) und schließlich eine Fallstudie zu AIG als Beispiel für systemische Risiken.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in mehrere Kapitel gegliedert: Eine Einleitung zum ambivalenten Charakter von CDS, ein Kapitel zu Derivaten im Allgemeinen und zu Kreditderivaten, ein Kernkapitel zur detaillierten Analyse von CDS, ein Kapitel zur Fallstudie AIG und abschließend ein Fazit. Jedes Kapitel baut auf dem vorherigen auf und führt den Leser schrittweise in die komplexe Materie ein.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel ist es, die Funktionsweise, den ökonomischen Nutzen und die Risiken von CDS verständlich zu erläutern und anhand des Falls AIG die systemischen Gefahren zu verdeutlichen. Die Arbeit soll ein tiefgehendes Verständnis für diese komplexen Finanzinstrumente vermitteln.
Welche Risiken von CDS werden untersucht?
Die Arbeit untersucht verschiedene Risiken von CDS, darunter das Kredit- und Gegenparteirisiko, die Problematik des Short Squeeze und vor allem die systemischen Risiken, die durch die Vernetzung und den Hebelwirkungseffekt dieser Instrumente entstehen können. Der Fall AIG illustriert diese Risiken exemplarisch.
Welche Anwendungsbereiche von CDS werden betrachtet?
Die Arbeit betrachtet die verschiedenen Anwendungsbereiche von CDS, darunter Hedging (Absicherung gegen Kreditausfälle), Spekulation (Gewinn aus Kursentwicklungen) und Arbitrage (Ausnutzung von Kursdifferenzen). Diese vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten tragen zur Komplexität und den damit verbundenen Risiken bei.
Welche Rolle spielt der Fall AIG in der Arbeit?
Der Fall AIG dient als Fallstudie, um die systemischen Risiken von CDS zu veranschaulichen. Die Analyse konzentriert sich darauf, wie die CDS-Positionen von AIG zu einer systemischen Krise beitrugen und welche Lehren daraus gezogen werden können.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Credit Default Swap (CDS), Derivate, Finanzinstrumente, Hedging, Spekulation, Arbitrage, Risiko, Gegenparteirisiko, Systemrisiko, Finanzkrise, AIG.
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- Gina Leisten (Author), 2013, Der Credit Default Swap als Beispiel für Derivate und der Fall AIG, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/299169