Wasser ist ein Naturprodukt, eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel für den
Menschen, zu dem es keine Alternative gibt. Das Gut „Wasser“ ist ein Bedürfnis
des Menschen, jedoch kein Recht, auf das man einen Anspruch hat. Für diesen
Unterschied haben die Lobbyisten des Wassergeschäftes lange gekämpft. Die
Relevanz dieses Unterschieds liegt darin, dass mit Bedürfnissen gehandelt
werden darf, mit Menschenrechten wiederum nicht.1
Wasser wird als „das blaue Gold des 21. Jahrhunderts“ oder auch als „das Öl
der Zukunft“ gewertet. Nach Artikel 28 Absatz II des Grundgesetzes (GG) ist
Wasser ein Teil der Daseinsvorsorge2; seine ordnungsgemäße Entsorgung eine
hoheitliche Aufgabe.3
Seit dem 1. Januar 2003 ist in Deutschland die strengste Trinkwasserverordnung
der Welt etabliert worden, ein Jahr früher als von der EU gefordert und
überdies in einer verschärften Form. Die neue Trinkwasserverordnung ist von
den Unternehmen problemlos in die Tat umgesetzt worden.4 Deutschland hat
im Gegensatz zu anderen Ländern ein engmaschiges Trinkwasserkontrollsystem.
Daher kann Deutschland flächendeckend auch weltweit den höchsten
Standard in guter bis sehr guter Wasserqualität vorweisen.5
In Deutschland ist die Wasserversorgung bislang ein wettbewerbsfreier Raum.
Jeder Einwohner muss bzw. kann sein Trinkwasser nur vom örtlichen Wasserwerk
beziehen. [...]
1 Vgl. Random, P., 2003 ist das Jahr des Wassers, in: Süddeutsche Zeitung, Magazin 8/2003,
S. 16.
2 Vgl. Bündnis 90 / Die Grünen (Hrsg.), Nachhaltige Wasserwirtschaft, 2001, o. O., S. 7.
3 Vgl. BGW - Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft; Deutsche Vereinigung
für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (Hrsg.), Marktdaten Abwasser 2003, S. 11,
[http://www.bundesverband-gas-und-wasser.de/bgw/infoboxen/abwasser-pk/2003-
marktdaten.pdf], 25.08.2004.
4 Vgl. BGW - Bundesverband der Gas- und Wasserwirtschaft (Hrsg.), Wasser Berlin, Wettbewerbsdiskussion
Wasser – Positionierung der deutschen Wasserwirtschaft, 2003, S. 4.
5 Vgl. Focht, P., Pro und Contra in der Privatisierung des deutschen Wassermarktes,
[http://www.mvv-business.de/de/pub/fachartikel/privatisierungwassermarkt.cfm], 31.07.2003.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Wassersektor in Deutschland
- Institutioneller Rahmen der Wasserwirtschaft
- Die Wasserversorgung
- Natürliches Monopol der Wasserversorgung
- Die Eigenschaften des natürlichen Monopols
- Staatsversagen als Motiv der Privatisierung natürlicher Monopole
- Privatisierung der Wasserversorgung
- Privatisierung und Liberalisierung
- Formen der Privatisierung
- Regiebetrieb
- Eigenbetrieb
- Wettbewerb im Markt
- Wettbewerb um den Markt
- Privatisierung und Liberalisierung
- Öffentliche und private Wasserversorger (Beispiele aus der Praxis)
- Die STAWAG als öffentlicher Wasserversorger
- Die GELSENWASSER AG als privater Wasserversorger
- Vergleich der öffentlichen und privaten Wasserversorgung anhand der Praxisbeispiele
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der öffentlichen und privaten Trinkwasserversorgung in Deutschland. Sie analysiert den institutionellen Rahmen der Wasserwirtschaft und untersucht die Herausforderungen, die sich aus dem natürlichen Monopol der Wasserversorgung ergeben. Darüber hinaus werden die verschiedenen Formen der Privatisierung und deren Auswirkungen auf den Wettbewerb im Markt betrachtet. Die Arbeit beleuchtet anhand von Praxisbeispielen den Vergleich zwischen öffentlichen und privaten Wasserversorgern.
- Institutioneller Rahmen der Wasserwirtschaft in Deutschland
- Herausforderungen des natürlichen Monopols der Wasserversorgung
- Formen und Auswirkungen der Privatisierung der Wasserversorgung
- Wettbewerb im Markt der Wasserversorgung
- Vergleich zwischen öffentlichen und privaten Wasserversorgern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der öffentlichen und privaten Trinkwasserversorgung in Deutschland ein und skizziert die Relevanz der Thematik. Kapitel 2 beleuchtet den institutionellen Rahmen der Wasserwirtschaft in Deutschland und erläutert die Besonderheiten der Wasserversorgung. Kapitel 3 untersucht die Eigenschaften des natürlichen Monopols der Wasserversorgung und analysiert die Gründe für staatliche Interventionen im Wassersektor. Kapitel 4 beschäftigt sich mit der Privatisierung der Wasserversorgung, den verschiedenen Formen der Privatisierung sowie den Auswirkungen auf den Wettbewerb im Markt. Kapitel 5 stellt anhand von Praxisbeispielen öffentliche und private Wasserversorger gegenüber und analysiert die Vor- und Nachteile beider Modelle. Abschließend fasst die Zusammenfassung die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen der öffentlichen und privaten Trinkwasserversorgung in Deutschland, natürliche Monopole, Privatisierung, Wettbewerb, Wasserwirtschaft, Institutioneller Rahmen, Praxisbeispiele.
- Quote paper
- Hülya Arduc (Author), 2004, Öffentliche und private Trinkwasserversorgung in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29888