„Die Verschriftlichung der Lernprozesse macht das Gelernte fassbarer und bewusster und hilft, die Vagheit des nur Gedachten zu überwinden“ (Hussmann et al. 2011, S. 50).
Dieses Zitat spiegelt wider, dass das Schreiben während des Lernprozesses die metakognitive Haltung gegenüber dem eigenen Lernen auf produktive Weise steuert. Somit dient das Schreiben einerseits dem Erwerb inhaltlicher Kompetenzen und andererseits dem Aufbau von prozessbezogenen Kompetenzen und zwar fachlicher Art („Problemlösen“) als auch überfachlicher Art („Selbstreguliertes Lernen“). Das Schreiben gewinnt damit eine grundlegende Bedeutung für die Förderung von metakognitiven Lernstrategien im Schulunterricht. Dies gilt sowohl im Deutschunterricht als auch im Mathematikunterricht und darüber hinaus. Aber wie könnte die Schule hierfür erfolgreich handeln? Lassen sich Konzepte entwickeln, die zu einer dauerhaften Anwendung metakognitiver Lernstrategien bei Schülern führen? Ein Ansatzpunkt hierfür ist das Lerntagebuch: Hierin dokumentieren die Schüler ihren eigenen Lernprozess, indem sie individuelle Vorgehensweisen bei der Bearbeitung einer Aufgabe schriftlich in einem dafür vorgesehenen Heft darlegen. Daraufhin wird diese Dokumentation schriftlich evaluiert und in einem dritten Schritt die Lern(teil)prozesse analysiert und optimiert. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, welche Bereiche der Lerner bereits gut beherrscht und welche Bereiche noch einmal geübt werden sollten bzw. welche Möglichkeiten es gibt, um bestimmte Verständnisschwierigkeiten zu beheben (vgl. Konrad/ Bernhart 2007, S. 33f).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Förderung von metakognitiven Lernstrategien
- 2.1 Definition metakognitiver Lernstrategien
- 2.2 Ansätze zur Förderung von metakognitiven Lernstrategien
- 2.3 Vorstellung des Lerntagebuchs
- 3. Lerntagebuch im Fach Mathematik
- 3.1 Einführung des Lerntagebuchs
- 3.2 Anwendung des Lerntagebuchs
- 3.2.1 Selbstbeobachtung
- 3.2.2 Selbstbewertung
- 3.2.3 Selbstbelohnung
- 3.3 Problematisierung
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Förderung metakognitiver Lernstrategien bei Grundschülern mithilfe des Lerntagebuchs im Mathematikunterricht. Sie analysiert, wie das Schreiben während des Lernprozesses die metakognitive Haltung gegenüber dem eigenen Lernen beeinflusst und welche Bedeutung es für den Erwerb von sowohl inhaltlichen als auch prozessbezogenen Kompetenzen hat.
- Definition metakognitiver Lernstrategien und ihre Bedeutung für erfolgreiches Lernen
- Ansätze zur Förderung von metakognitiven Lernstrategien durch den Einsatz von Lerntagebüchern
- Praxisbeispiel: Die Anwendung des Lerntagebuchs im Mathematikunterricht der Grundschule
- Bedeutung des Lerntagebuchs für die Selbstbeobachtung, Selbstbewertung und Selbstbelohnung
- Herausforderungen und Chancen der Förderung metakognitiver Lernstrategien im Grundschulalter
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema ein und betont die Bedeutung des Schreibens während des Lernprozesses für die Entwicklung metakognitiver Lernstrategien. Es stellt das Lerntagebuch als Instrument zur Förderung dieser Strategien vor und erläutert die Forschungsfrage, die sich durch die Arbeit zieht. Kapitel 2 definiert metakognitive Lernstrategien und beleuchtet zwei Studien, die sich mit der Förderung dieser Strategien durch den Einsatz von Lerntagebüchern befassen. Im dritten Kapitel wird die Anwendung des Lerntagebuchs im Mathematikunterricht der Grundschule genauer betrachtet. Es werden verschiedene Aspekte der Einführung und Anwendung des Lerntagebuchs sowie die Rolle von Selbstbeobachtung, Selbstbewertung und Selbstbelohnung im Lernprozess beschrieben.
Schlüsselwörter
Metakognitive Lernstrategien, Lerntagebuch, Mathematikunterricht, Grundschule, Selbstregulation, Problemlösekompetenz, Selbstbeobachtung, Selbstbewertung, Selbstbelohnung, Selbstreguliertes Lernen, fachspezifische Kompetenzen, fächerübergreifende Lernkompetenz.
- Quote paper
- Lena Lindemann (Author), 2013, Das Lerntagebuch zur Förderung von metakognitiven Lernstrategien im Mathematikunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/298775