Romane für Kinder erhalten in der heutigen Zeit einen immer größer werdenden Stellenwert in der gegenwärtigen Literatur.
Zu den größten Autoren des modernen Kinderromans zählen u. a. Astrid Lindgren, Erich Kästner oder auch Michael Ende. Gerade Lindgren schrieb zu Lebzeiten Bücher für Kinder, die noch heute in der Literaturgeschichte eine große Bedeutung tragen. Als großartige Beispiele dieses (damals neuartigen) Genres lassen sich für diese Autoren die „Pippi Langstrumpf“-Reihe (Lindgren) oder das Werk „Momo“ (Ende) nennen. In die Gattung "Kinderroman“ wird auch der sogenannte „psychologische
Kinderroman“ verortet. Dieser besitzt spezielle Erzähltechniken und –formen.
In dieser Hausarbeit werde ich zunächst versuchen eine allgemein gültige Definition von KJL zu liefern und anschließend die Genres mit Fokus auf dem „psych. KR“ mitsamt ihrer Eigenschaften und Kennzeichen präsentieren. Es folgt die Vorstellung der verwendeten Romanvorlage „Oskar und die Dame in Rosa“ zusammen mit einer kurzen Biografie des Autors, wobei es mir zudem in diesem Kapitel besonders darauf ankommt, die Figuren des Romans für den späteren Verlauf zu analysieren. In diesem Roman stehen die Motive „Krankheit“ und „Tod“ im Mittelpunkt des Geschehens, wobei anhand von Textstellen die besonderen Charakterzüge der Hauptfiguren und deren Umgang mit diesen Themen gedeutet werden.
Für die Analyse des Textes wird ein Raster vorgestellt, das die gängigen Erzählweisen und –techniken des Romans aufgreift. Darüber hinaus stelle ich die hier verwendete Gattung „Briefroman“ vor und erkläre, weshalb dieses Genre hier besonders geeignet ist. Dazu werde ich die Frage beantworten, warum der Kindertod einen Platz im Themenrepertoire des modernen Kinderromans besitzt und zudem exemplarisch die
Besonderheiten des Erzählens in Eric-Emmanuel Schmitts Roman "Oskar und die Dame in Rosa" herausarbeiten. Zum Schluss wird ein kurzes Fazit gegeben, das noch ein Mal auf die Fragestellung Bezug nimmt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definition von „Kinder- und Jugendliteratur“
- 2.1 Genres der KJL
- 2.2 Das Genre „Moderner Kinderroman“ mit Subgenre „psychologischer Kinderroman“
- 3. Vorstellung der verwendeten Textgrundlage
- 3.1 Kurzbiografie Éric-Emmanuel Schmitt
- 3.2 Kurze Inhaltsangabe „Oskar und die Dame in Rosa“
- 3.3 Figurenanalyse
- 3.3.1 Oskar
- 3.3.2 Rose
- 3.3.3 Eltern
- 4. Darstellung des Motivs „Tod“ im Roman
- 5. Vorstellung des Analyserasters
- 5.1 Definition „Erzählsituation“
- 5.2 Definition „Erzählperspektive“
- 5.3 Definition „Erzählverhalten“
- 5.4 Definition „Erzählform(en)“
- 6. Anwendung des Analyserasters auf den Roman
- 6.1 Verwendetes Gattungsmuster „Briefroman“
- 6.2 Erzähltextanalyse gemäß Analyseschema
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Darstellung des Kindertodes im psychologischen Kinderroman, insbesondere in Éric-Emmanuel Schmitts „Oskar und die Dame in Rosa“. Die Arbeit zielt darauf ab, die Erzähltechniken und -formen zu analysieren, die zur Darstellung dieses sensiblen Themas eingesetzt werden. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die Frage gelegt, warum der Kindertod im modernen Kinderroman thematisiert wird und wie dies in Schmitts Roman geschieht.
- Definition und Einordnung des psychologischen Kinderromans
- Analyse der Darstellung des Todesmotivs in „Oskar und die Dame in Rosa“
- Untersuchung der Erzählperspektive und -technik
- Bedeutung des gewählten Gattungsmusters (Briefroman)
- Die Auseinandersetzung mit Krankheit und Tod im Kontext der Kinderliteratur
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt den wachsenden Stellenwert von Kinderromanen in der modernen Literatur. Sie benennt bedeutende Autoren und Werke und führt den „psychologischen Kinderroman“ als spezifisches Genre ein. Die Arbeit skizziert den weiteren Aufbau und die Forschungsfrage: Wie wird der Kindertod im modernen Kinderroman dargestellt, und wie funktioniert dies in "Oskar und die Dame in Rosa"?
2. Definition von „Kinder- und Jugendliteratur“: Dieses Kapitel befasst sich mit der Schwierigkeit, den Begriff „Kinder- und Jugendliteratur“ (KJL) eindeutig zu definieren. Es präsentiert verschiedene Definitionen aus der Literaturwissenschaft, von Klaus Doderer bis Carsten Gansel, und zeigt die Bandbreite der Interpretationen auf. Die Vielschichtigkeit des Begriffs wird herausgestellt und die unterschiedlichen Perspektiven der Definitionen werden verglichen und kontrastiert.
3. Vorstellung der verwendeten Textgrundlage: Dieses Kapitel stellt den Roman „Oskar und die Dame in Rosa“ von Éric-Emmanuel Schmitt vor. Es enthält eine kurze Biografie des Autors und eine knappe Inhaltsangabe des Romans. Der Schwerpunkt liegt auf der Figurenanalyse der Hauptfiguren Oskar, Rose und der Eltern, um deren Charakterzüge und ihren Umgang mit Krankheit und Tod zu beleuchten. Dies dient als Grundlage für die spätere textanalytische Auseinandersetzung.
4. Darstellung des Motivs „Tod“ im Roman: Kapitel 4 untersucht das zentrale Motiv des Todes im Roman. Es analysiert, wie der Tod im Kontext der Geschichte dargestellt wird, welche Rolle er spielt und welche Bedeutung er für die Handlung und die Charakterentwicklung hat. Anhand von konkreten Textstellen werden die verschiedenen Aspekte des Themas "Tod" erörtert und interpretiert.
5. Vorstellung des Analyserasters: Dieses Kapitel beschreibt den methodischen Ansatz der Arbeit. Es definiert die zentralen Begriffe der Erzähltheorie, wie „Erzählsituation“, „Erzählperspektive“, „Erzählverhalten“ und „Erzählform“, die als Analyseinstrumente für die Textuntersuchung dienen. Die Definitionen bilden das Gerüst für die anschließende Anwendung auf den Roman.
6. Anwendung des Analyserasters auf den Roman: In diesem Kapitel wird das in Kapitel 5 entwickelte Analyseinstrumentarium auf „Oskar und die Dame in Rosa“ angewendet. Es wird die Wahl des Briefromans als Gattungsmuster erläutert und dessen Eignung für die Darstellung des Themas begründet. Die Analyse fokussiert auf die spezifischen Erzählweisen und -techniken des Romans, um zu verstehen, wie der Tod literarisch gestaltet wird.
Schlüsselwörter
Kindertod, Psychologischer Kinderroman, Éric-Emmanuel Schmitt, Oskar und die Dame in Rosa, Erzähltechnik, Erzählperspektive, Briefroman, Krankheit, Sterben, Tod im Kontext der Kinderliteratur, Figurenanalyse.
Häufig gestellte Fragen zu "Oskar und die Dame in Rosa" - Textanalyse
Was ist der Gegenstand dieser wissenschaftlichen Arbeit?
Diese Hausarbeit analysiert die Darstellung des Kindertodes im psychologischen Kinderroman, speziell in Éric-Emmanuel Schmitts "Oskar und die Dame in Rosa". Im Fokus steht die Untersuchung der Erzähltechniken und -formen, die zur Darstellung dieses sensiblen Themas eingesetzt werden, und die Frage nach der Bedeutung der Thematisierung des Kindertodes im modernen Kinderroman.
Welche Aspekte der Erzähltechnik werden untersucht?
Die Arbeit analysiert verschiedene Aspekte der Erzähltechnik, darunter die Erzählsituation, Erzählperspektive, das Erzählverhalten und die Erzählform. Besonderes Augenmerk liegt auf der Analyse des gewählten Gattungsmusters – des Briefromans – und seiner Eignung zur Darstellung des Themas Tod.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung (Einführung in das Thema und die Forschungsfrage), Definition von Kinder- und Jugendliteratur (inkl. Genredefinitionen), Vorstellung der Textgrundlage ("Oskar und die Dame in Rosa", Biografie Schmitts, Inhaltsangabe, Figurenanalyse), Darstellung des Motivs "Tod" im Roman, Vorstellung des Analyserasters (Definitionen zentraler erzähltheoretischer Begriffe), Anwendung des Analyserasters auf den Roman (inkl. Analyse des Briefroman-Musters) und Fazit.
Welche Figuren werden im Detail analysiert?
Die Figurenanalyse konzentriert sich auf die Hauptfiguren Oskar, Rose und die Eltern, um deren Charakterzüge und ihren Umgang mit Krankheit und Tod zu beleuchten. Diese Analyse bildet die Grundlage für die textanalytische Auseinandersetzung.
Welche methodischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit verwendet ein Analyseraster, das die zentralen Begriffe der Erzähltheorie – Erzählsituation, Erzählperspektive, Erzählverhalten und Erzählform – definiert und zur systematischen Textanalyse einsetzt. Die Anwendung dieses Rasters auf den Roman ermöglicht eine detaillierte Untersuchung der Erzählweisen und -techniken.
Warum ist der Briefroman als Gattungsmuster relevant?
Die Arbeit untersucht die Wahl des Briefromans als Gattungsmuster und begründet dessen Eignung für die Darstellung des Themas Kindertod. Die Analyse fokussiert darauf, wie die spezifischen Erzählweisen des Briefromans zur Gestaltung des Themas beitragen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter der Arbeit sind: Kindertod, Psychologischer Kinderroman, Éric-Emmanuel Schmitt, Oskar und die Dame in Rosa, Erzähltechnik, Erzählperspektive, Briefroman, Krankheit, Sterben, Tod im Kontext der Kinderliteratur, Figurenanalyse.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie wird der Kindertod im modernen Kinderroman dargestellt, und wie funktioniert dies in "Oskar und die Dame in Rosa"? Die Arbeit sucht nach Antworten auf diese Frage durch die Analyse der Erzähltechniken und -formen des Romans.
- Quote paper
- Knut Kumpe (Author), 2013, Der Kindertod im psychologischen Kinderroman. Begründungen und Formen des Erzählens in Éric-Emmanuel Schmitts Roman „Oskar und die Dame in Rosa“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/298428