Familiennamen gibt es im deutschen Sprachraum noch keine 1000 Jahre. Erst im 12. Jahrhundert begann sich die Familiennamengebung langsam auszubilden. Vorher gab es aufgrund der überschaubaren Bevölkerungszahl noch keinen Bedarf, zur Identifizierung einen weiteren Namen als den Rufnamen zu führen. Zwar trugen Mitglieder des Adels schon Beinamen, diese galten aber als Individualnamen und wurden meist nicht an die Nachkommen weitervererbt. Aus diesen Beinamen allerdings entwickelten sich langsam die Familiennamen. Anhand literarischer Quellen lässt sich feststellen, dass als Beinamen von Personen oft Herkunft oder Wohnstätte angegeben wurde. Weiters wurden Berufsbezeichnungen, körperliche oder charakterliche Eigenschaften und auch Verwandtschaftsbeziehungen als nähere Personenkennzeichnungen verwendet. Durch das Wachsen der Städte im 12. und 13. Jh. stieg der Bedarf nach einer exakteren Namengebung allmählich an. Die germanischen Rufnamen waren in der Verwendung zurückgegangen und auch die neuen christlichen Rufnamen konnten das Defizit nicht ausgleichen. Dazu wurden Rufnamen innerhalb Familien von Generation zu Generation weitervererbt, sodass „präzisierende Kennzeichnungen auch im sozialen Kleinverband notwendig wurden.“
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Arten und Bildung von Familiennamen
- 2.1. Herkunftsnamen
- 2.2. Wohnstättennamen
- 2.3. Berufsnamen
- 2.4. Übernamen
- 2.5. Rufnamen
- 3. Erläuterung und Interpretation der Familiennamen
- 3.1. Anna Vischerinn
- 3.2. Hanns Khuchler
- 3.3. Hannsen Schadner
- 3.4. Phillippem Schwartzen
- 3.5. Kathrina, des...Lewpoldt Sambẞ hausfraw
- 3.6. Steffan Een
- 3.7. Hainrichen Frankchen
- 3.8. Wolfganng Rieder
- 3.9. Cristan Prewers
- 3.10. Cristoffen Hagndorffer
- 3.11. Thoman Pävrl von Ravelspach
- 3.12. Margarita, weilent Symons Abel von Nossen seligen witib
- 3.13. Larenntz Hüttendorfer
- 3.14. Anna, Hannsen des Mosprunner tochter
- 3.15. Erasm Sunnleytter
- 3.16. Vlreichs Perman
- 3.17. Margarethen Micheln Mayr wittiben
- 3.18. Niclasen Spitzenrigl
- 3.19. Otten Punntzinger
- 3.20. Thaman Talinger
- 3.21. Hannsen Khekman
- 3.22. Hannsen Trünkhl
- 3.23. Barbarenn, weilend Steffan Prundlers säligen gelassnen witiben
- 3.24. Hannsen Lebrobsts
- 3.25. Lienhartn Püdmanstorffer
- 3.26. Hannsen Aicher
- 3.27. Geörgen Zeller
- 3.28. Wolfganngen Panstingl
- 3.29. Helenenn Staindlin
- 3.30. Sigmund Guglperger
- 3.31. Wolfganng Zwigklin
- 3.32. Leopold Prenner
- 3.33. Margreten, Petern Pleyswitz des Kürsners hausfrawen
- 3.34. Philippen Altingers
- 3.35. Bernhardin Tenckhen
- 3.36. Philippen Vochter
- 3.37. Hannsen Syn
- 3.38. Hannsen Ruethart
- 3.39. Hannsn Chranest
- 3.40. Hieronimus Guettenperger
- 3.41. Absolon Inntzinger
- 3.42. Raffaell Geroltsdarffer
- 3.43. Maria Gstöttner
- 4. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entstehung und Bedeutung von Familiennamen in Wien um 1510 anhand von 42 Beispielen aus historischen Urkunden. Ziel ist es, die Bildungsweisen dieser Namen zu veranschaulichen und ihren gesellschaftlichen Kontext aufzuzeigen.
- Etymologische Analyse von Familiennamen
- Soziokultureller Kontext der Namensgebung im 16. Jahrhundert
- Entwicklung und Verbreitung von Familiennamen im deutschsprachigen Raum
- Sprachliche und gesellschaftliche Reflexion in Familiennamen
- Vergleich der historischen Namen mit ihrer heutigen Verbreitung (falls vorhanden)
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Familiennamenentwicklung im deutschen Sprachraum ein. Sie erläutert den historischen Kontext, in dem Familiennamen entstanden sind, und hebt die Bedeutung der Namensgebung für die Identifizierung von Personen in einer wachsenden Bevölkerung hervor. Die Einleitung betont den Wandel von Beinamen zu Familiennamen und die unterschiedliche Entwicklung in verschiedenen Gesellschaftsschichten. Der Fokus liegt auf der Untersuchung von Wiener Familiennamen um 1510 als Spiegel gesellschaftlicher und sprachlicher Verhältnisse.
2. Arten und Bildung von Familiennamen: Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen Arten der Familiennamenbildung. Es werden Herkunftsnamen, Wohnstättennamen, Berufsnamen, Übernamen und Rufnamen differenziert und ihre Entstehung im Kontext historischer Entwicklungen wie der Ostsiedlung und der Urbanisierung erklärt. Die Bedeutung dieser verschiedenen Kategorien für die Gesamtentwicklung der Familiennamen wird diskutiert, wobei besonders die anfängliche Dominanz von Herkunftsnamen in den Städten hervorgehoben wird. Der Kapitel verdeutlicht die vielfältigen Faktoren, die die Namensgebung beeinflussten.
Schlüsselwörter
Familiennamen, Wien, 16. Jahrhundert, Namensgebung, Etymologie, Herkunftsnamen, Wohnstättennamen, Berufsnamen, Übernamen, Rufnamen, Soziolinguistik, historische Quellen, Regesten, Gesellschaft, Sprache.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Wiener Familiennamen um 1510
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Entstehung und Bedeutung von Familiennamen in Wien um das Jahr 1510. Sie untersucht 42 konkrete Beispiele aus historischen Urkunden, um die Bildungsweisen dieser Namen zu veranschaulichen und ihren gesellschaftlichen Kontext aufzuzeigen.
Welche Arten von Familiennamen werden behandelt?
Die Arbeit unterscheidet zwischen Herkunftsnamen, Wohnstättennamen, Berufsnamen, Übernamen und Rufnamen. Jedes dieser Kategorien wird detailliert erklärt und anhand von Beispielen aus dem untersuchten Zeitraum illustriert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit besteht aus vier Kapiteln: einer Einleitung, einem Kapitel zur Arten und Bildung von Familiennamen, einem Kapitel zur Erläuterung und Interpretation der 42 ausgewählten Familiennamen und einer Schlussbetrachtung. Ein Inhaltsverzeichnis bietet einen detaillierten Überblick über die Struktur.
Welche konkreten Familiennamen werden analysiert?
Die Arbeit analysiert 42 verschiedene Familiennamen aus Wiener Urkunden um 1510. Eine Liste dieser Namen findet sich im Inhaltsverzeichnis unter Kapitel 3.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die etymologische Analyse von Familiennamen durchzuführen, den soziokulturellen Kontext der Namensgebung im 16. Jahrhundert zu beleuchten, die Entwicklung und Verbreitung von Familiennamen im deutschsprachigen Raum zu untersuchen und die sprachliche und gesellschaftliche Reflexion in Familiennamen zu analysieren. Ein möglicher Vergleich mit der heutigen Verbreitung der Namen wird ebenfalls angestrebt.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Arbeit basiert auf historischen Urkunden aus Wien um 1510. Diese Quellen liefern die Grundlage für die Analyse der ausgewählten Familiennamen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Familiennamen, Wien, 16. Jahrhundert, Namensgebung, Etymologie, Herkunftsnamen, Wohnstättennamen, Berufsnamen, Übernamen, Rufnamen, Soziolinguistik, historische Quellen, Regesten, Gesellschaft, Sprache.
Wie wird der gesellschaftliche Kontext der Familiennamen berücksichtigt?
Die Arbeit untersucht den soziokulturellen Kontext der Namensgebung im 16. Jahrhundert und betrachtet die Familiennamen als Spiegel der damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse. Die Entstehung und Verbreitung der Namen werden im Zusammenhang mit historischen Entwicklungen wie der Ostsiedlung und der Urbanisierung analysiert.
Welche Zusammenfassung der Kapitel wird angeboten?
Die Arbeit bietet eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel: Einleitung, Arten und Bildung von Familiennamen. Die Zusammenfassungen bieten einen kurzen Überblick über die Inhalte der jeweiligen Kapitel.
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- Maria Gstöttner (Autor), 2004, Die Entwicklung der deutschen Familiennamen in Wien, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29765