Die hier vorliegende Arbeit befaßt sich dem Gedicht ,,Die Mörderin", das 1779 von August Gottlieb Meißner unter dem Thema ,,Kindsmord in der Literatur" in der Bewegung des Sturm und Drang geschrieben wurde. In die Einleitung soll:
* Einführung in das Thema der Arbeit und in größeren Zusammenhang
* die eigene Fragestellung für die Bearbeitung des Themas: bei mir: Schuldfrage
Nimmt Meißner in seinem Gedicht eine wertende Position ein?
a) Sieht er die Mörderin, wie die Gesellschaft, als alleinschuldige, wie die Überschrift vermuten ließe oder
b) entlastet er sie, indem er eine Mitschuld bei anderen sieht?
Was für Intentionen könnte Meißner zu seiner Zeit mit diesem Gedicht gehabt haben?
* die von uns gewählte literaturwissenschaftliche Methode (Vorgehensweise in der Arbeit) und Angaben zum Material keine Sekundärliteratur zum Gedicht)
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung
2. Haupteil
2.1. Biographie
2.2. Zur Motivgeschichte des Kindsmords
2.2.1. Motivgeschichte und Epopche
2.3. Gedichtanalyse
2.3.1. Aufbau
Thematik und Inhalt
2.3.2. Das lyrische Ich
2.3.3. Personen
2.3.4. Schuld
3. Schluß
4. Literaturverzeichnis
1) Einleitung:
Die hier vorliegende Arbeit befaßt sich dem Gedicht „Die Mörderin“, das 1779 von August Gottlieb Meißner unter dem Thema „Kindsmord in der Literatur“ in der Bewegung des Sturm und Drang geschrieben wurde. In die Einleitung soll:
- Einführung in das Thema der Arbeit und in größeren Zusammenhang
- die eigene Fragestellung für die Bearbeitung des Themas: bei mir: Schuldfrage [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Nimmt Meißner in seinem Gedicht eine wertende Position ein? A) Sieht er die Mörderin, wie die Gesellschaft, als alleinschuldige, wie die Überschrift vermuten ließe oder b) entlastet er sie, indem er eine Mitschuld bei anderen sieht? [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Was für Intentionen könnte Meißner zu seiner Zeit mit diesem Gedicht gehabt haben?
- die von uns gewählte literaturwissenschaftliche Methode (Vorgehensweise in der Arbeit) und Angaben zum Material keine Sekundärliteratur zum Gedicht)
2) Hauptteil:
2.1. Biographie
Gottlieb August Meißner wurde am 4. 11. 1753 in Bautzen geboren. Er hatte keine Geschwister und verlor schon im Alter von acht Jahren seinen Vater, der als Regimentsquartiermeister und Senator in Bautzen tätig war.
Nach dem Tod des Vaters siedelten Gottlieb und seine Mutter nach Löbau über. Dort besuchte Meißner 1765 bis 1772 die Schule und nahm 1773 in Wittenberg ein Jurastudium auf, das er 1774 in Leipzig fortsetzte.
Schon während seines Studiums setzte sich seine Vorliebe für das Theater und die Poesie durch. 1776 lieferte er erste literarische Stücke wie z. B. das Gedicht „Murat und Friederike“[1] oder eine lustige Oper „Das Grab des Musti“. Außerdem beteiligte er sich an vier Ausgaben der Zeitschrift „Neue Unterhaltungen“. Nachdem Meißner von seiner Mutter eindringlich gebeten wurde, vom Theater abzulassen, nahm Meißner noch im selben Jahr eine Stelle als Kanzlist des Geheimen Consiliums in Dresden an. Später arbeitete er als Registrator am Geheimen Archiv.
1783 heiratete Meißner die Hofratstochter Johanna Becker. 1785 reiste er nach Österreich, wo ihm eine Professur für Ästhetik und Literatur in Prag angeboten wurde. Vom 26. November 1785 bis zum Jahr 1805 unterrichtete Meißner in Prag, war jedoch vom Beruf des Lehrens nicht begeistert und publizierte in der Zeit Erzählungen, Romane, Biographien, Fabeln, die literarische Zeitschrift „Apollo“ und Gedichte, darunter auch „Die Mörderin“ (1779), worauf ich später genauer eingehen werde.
1805 kehrte Meißner zurück nach Deutschland, wo er in Fulda zum nassauischen Konsistorialrat und Gymnasialdirektor ernannt wurde.
Zwei Jahre später, am 20. 2. 1807 starb Meißner an Typhus. Meißner hinterließ ein vielseitiges literarisches Werk. Bekannt wurde er durch seine Prosa. Die „Skizzen“[2] und die „Erzählungen und Dialogen“ ließen ihn zum gern gelesenen Unterhaltungsschriftsteller werden. Sein Repertoire reichte, inspiriert von Marmontels „Contes moraux“ (1761) von exotischen Geschichten, historischen Miniaturen über Kriminal- und Geistergeschichten bis hin zu Satiren, Allegorien und Schwänken.
Er versuchte sich auch an historischen Romanen wie z. B. „Bianca Capello“ (2 Bde, Lpz. 1784) oder „Alcibiades“ (4 Bde , Lpz. 1781- 88), die jedoch sehr unterschiedlich beurteilt wurden. Trotzdem ließ er sich nicht beirren und schrieb noch einige Biographien von historischen Persönlichkeiten, darunter „Julius Caesar“ (1799) oder „Spartacus“ (1792).
Meißner lebte im Spannungsfeld der Aufklärung und des Sturm und Drang (um 1765 bis 1790).
Mit seiner Prosa wollte er ein breites Publikum erreichen und auf unterhaltsame Weise das Erziehungs- und Bildungsideal der Aufklärung vermitteln. Allerdings war er auch von der Bewegung des Sturm und Drang beeinflußt, wie man an seinem Gedicht „Die Mörderin“ sehen kann. Vorbilder Meißners waren u. a. Lessing, Wieland und Bürger.
[...]
[1] Franz Schnorr von Carolsfeld: ADB. Ort Jahr. S.242/ 43
[2] Walter Weber: Killy Lexikon. Ort Jahr. S.83